Obwohl im Laufe von mehreren Jahrzehnten lediglich fünf Studioalben veröffentlicht wurden, ist Suicide, das aus Alan Vega und Martin Rev bestehende Duo, sicher eine der wichtigsten Bands der Popgeschichte, deren Einfluss von Soft Cell über The Sisters Of Mercy bis zu Bruce Springsteen und M.I.A. reicht. Ihr 1977 erschienenes Debüt ist noch immer ein absolutes Referenzwerk für viele Formen elektronischer Musik und das darauf enthaltene „Frankie Teardrop“ eines der Stücke, das man nach einmaligem Hören kaum wieder vergisst (und ohne das Springsteens „State Trooper“ sicher anders ausgefallen wäre).
Alan Vega hat aber auch eine Vielzahl von Alben abseits von Suicide veröfffentlicht – sowohl mit anderen (etwa mit PanSonic unter dem Projektnamen VVVV oder mit Marc Hurtado von Étant Donnés) als auch solo. Zuletzt erschien 2017 posthum das letzte Album „It“. Auf Sacred Bones Records wird nun im April unter dem Titel „Mutator“ bisher unveröffentlichtes Material herausgebracht. Das Album soll weitere Archivveröffentlichungen einleiten, die in der Reihe „Vega Vault“ erscheinen sollen.
Das auf „Mutator“ enthaltene Material entstand zusammen mit seiner Frau Liz Lamere zwischen 1995 und 1996. Seine Witwe sagt über die Aufnahmen: “Our primary purpose for going into the studio was to experiment with sound, not to ‘make records […] I was playing the machines with Alan manipulating sounds. I played riffs while Alan morphed the sounds being channeled through the machines.” Beeinflusst seien die Aufnahmen von New York City gewesen: „At the time of the Mutator sessions, Vega was massively inspired by what was happening in the streets of New York — not only the hip hop scenes that were exploding throughout the outer boroughs, but also the literal sounds of the streets, the traffic noise and industrial ambience of city living. That influence trickled into the sounds he and Lamere captured in those sessions. “
Das damals nicht fertig abgemischte Material wurde jetzt von Jared Artaud (The Vacant Lots) und Lamere fertiggestellt. Das Album wird in drei unterschiedlichen Vinylversionen und auf CD veröffentlicht. Zum darauf enthaltenen “Nike Soldier” gibt es ein Video.