Lydia Lunch, Marc Hurtado, Güner Künier und Elektrokohle im Berliner Lido

Ende Oktober findet im Berliner Lido ein Abend mit drei Konzerten statt. Den Auftakt macht die Berliner Combo Elektrokohle mit einer Auswahl ihres “Cold Punk”. Ebenfalls zu sehen ist die Sängerin und Musikerin Güner Künier mit einem Set zwischen Synthwave und Psychedelic, bei dem türkische Lyrics auf Reminiszenzen der 70er und 80er treffen. Headliner sind die Sängerin Lydia Lunch und der Industrialveteran Marc Hurtado (Etant Donnes), die zusammen ausgewählte Stücke von Alan Vega und Suicide interpretieren. Weiterlesen

A Way Of Life: Suicides drittes Album erscheint zum 35-jährigen Jubiläum in erweiterter Form

1988 erschien Suicides drittes Album „A Way Of Life“. Gute 10 Jahre nach dem an Einfluss kaum zu überschätzenden Debüt, das Alan Vega und Martin Rev 1977 veröffentlichten, enthält das von Ric Ocasek produzierte Werk starke Tracks, wie etwa die obligatorische Ballade „Surrender“ („the perfect prom theme for Twin Peaks High“, wie in einer Rezension zu lesen war), das apokalyptische „Rain Of Ruin“ oder den Rockabilly-Elektro-Hybrid „Jukebox Baby 96“. Nun wird das Album über BMG/Mute mit Bonustracks wiederveröffentlicht.

Weiterlesen

THE SISTERHOOD: Gift

Vor kurzem widmete das Feuilleton der FAZ in der Druckausgabe fast eine komplette Seite der Besprechung der jetzt auf Deutsch erschienenen Biographie von The Sisters Of Mercy des The Quietus-Autoren Mark Andrews, die die Geschichte der Band von ihren Anfängen bis zum 1985 erschienenen Debüt „First And Last And Always“ nachzeichnet – überraschend viel Platz wird hier einer Band eingeräumt, die seit 1990 kein Album mehr Weiterlesen

Alan Vega Live at Rockpalast: Legendäre Aufnahme auf Vinyl plus DVD

Play Loud! Productions bringen im Februar nächsten Jahres eine Aufnahme des legendären Kölner Rockpalast-Auftrittes von Alan Vega zusammen auf LP und DVD heraus. Der Auftritt fand im Rahmen der Collision Drive-Tour statt, bei der Vega, der selbst neben dem Gesang Gitarre und Harfe spielte, von Mark Kuch anderen zweiten Gitarre, Larry Chaplan am Bass und Sesu Coleman am Schlagzeug begleitet wurde. Weiterlesen

Mutator: Unveröffentlichtes Alan Vega-Album auf Sacred Bones

Obwohl im Laufe von mehreren Jahrzehnten lediglich fünf Studioalben veröffentlicht wurden, ist Suicide, das aus Alan Vega und Martin Rev bestehende Duo, sicher eine der wichtigsten Bands der Popgeschichte, deren Einfluss von Soft Cell über The Sisters Of Mercy bis zu Bruce Springsteen und M.I.A. reicht. Ihr 1977 erschienenes Debüt ist noch immer ein absolutes Referenzwerk für viele Formen elektronischer Musik und das darauf enthaltene „Frankie Teardrop“ eines der Stücke, das man nach einmaligem Hören kaum wieder vergisst (und ohne das Springsteens „State Trooper“  sicher anders ausgefallen wäre).

Weiterlesen

SUICIDE: s/t

Wenige Alben konnten im letzten Drittel der 70er den Rock’n'Roll so überzeugend zu Grabe tragen und zugleich als untoten Zombie seiner selbst wiederbeleben wie “Suicide” von Suicide. Die Hauptzutaten des 77 erschienenen und seinerzeit wenig beachteten Debüts der beiden New Yorker Alan Vega und Martin Rev(erby) sind schnell aufgezählt: Ein monotoner, rhythmischer Synthiesound, der mit oder ohne Taktschläge in nervöser Hypnotik durch ein staubiges Endzeitszenario rattert. Ein ekstatischer Gesang hart an der Grenze zum atemlosen Weiterlesen

ALAN VEGA: It

Es gibt kaum eine Liste mit verstörenden Stücken, auf der sich nicht Suicides „Frankie Teardrop“ findet, das schon einmal als „Taxi Driver: The Musical“ tituliert wurde und eine Abrechnung mit den Schattenseiten des amerikanischen Traums war. Auch Vegas Arbeiten der letzten Jahre – ob solo oder mit anderen (PanSonic bei VVV, Étant Donnés, Stephen Lironi) – sind häufig (auch auf diesen Seiten) immer wieder als Thematisierung des American Nightmares gelesen worden, als Auseinandersetzung mit den (tief)schwarzen Schattenseiten von „God’s Own Country“. Weiterlesen

ALAN VEGA: Station

Es mag seltsam anmuten, von einem Soloalbum zu sprechen, schließlich hat Alan Vega unter seinem Namen oder mit anderen weitaus mehr Alben veröffentlicht als mit seinem Partner Martin Rev als SUICIDE, die es in mehr als drei Dekaden gerade einmal auf fünf Studioalben gebracht haben. Thematisch knüpft “Station“ an “American Supreme“ – das letzte Werk des New Yorker Duos – sowie die mit PANSONIC als VVV veröffentlichten zwei Alben an, d.h. es geht primär um die conditio americana, die Befindlichkeit von God’s own country nach 9/11. Da passt es sicher auch, dass Henry Rollins schon lange zuvor einen Band mit Vegas Texten unter dem Titel “Crippled Nation“ herausgegeben hat. Weiterlesen