Am 21. Mai feiert das zwischen experimentellem Kunstfilm und fiktionalisierter Dokumentation angesiedelte Werk ARA digitale Premiere, “Hauptdarsteller” ist der v.a. von den Black Metal-Bands Mayhem und Tormentor sowie dem experimentellen Soloprojekt Void Ov Voices bekannte Sänger und Stimmperformer Attila Csihar, deraußerdem den Soundtrack beisteuerte. Ebenfalls zu sehen sind Csihars Kinder Arion und Julia. Der von der Künstlerin Elena Sinania konzipierte Film setzt sich mit Aspekten des Rituals in verschiedenen historischen Situationen außeinander und lenkt das Augenmerk besonders auf die Funktion des Altars (lt. “Ara”). Schauplätze sind u.a. der Große Altar im Berliner Pergamon-Museum und die nahegelegene Volksbühne. Die Premiere, die ursprünglich im Großen Saal des besagten Theaters stattfinden sollte, erfolgt nun über die Plattform Dringeblieben.de, ein Open Air-Screening ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung des Collegium Hungaricum Berlin vorbereitet.
“[Mit] seiner Stimme prägt er Black-Metal- und Drone-Formationen wie Mayhem und Sunn O))), mit seinem Solo-Projekt Void Ov Voices experimentiert er mit Sprache, Live-Sampling und Loops: Attila Csihar. 2009 war der ungarische Ausnahmevocalist mit Mayhem im Großen Haus der Volksbühne zu sehen – für ein Projekt der Kuratorin Elena Sinanina sollte in er im Mai an die Volksbühne zurückkehren. Da die Theater weiterhin geschlossen sind, zeigen wir „ARA“, so der Titel, als digitale Uraufführung. An der Schnittstelle von experimenteller Stimmkunst, Film und Performance siedeln Elena Sinanina und Attila Csihar ihr Projekt „ARA“ an. In der Auseinandersetzung mit der Berliner Museumsinsel arbeiten sie zu den Themen Ritualität und Theatralität in unserer säkularen Zeit. „ARA“ (lateinisch für Altar) würdigt in einer rituellen Prozession den Pergamonaltar auf der Berliner Museumsinsel und schließt diesen gedanklich mit der Bühne der Volksbühne kurz, auf der die Performance endet: der Altar als Bühne, die Bühne als Altar.” (Volksbühne)
Szenenfoto © Kathrin Krottenthaler