Die Berliner Halfsilks haben just ihr erstes Tape über das mehr als qualitätssichere DIY-Label Kitchen Leg Records herausgebracht. “Cupid Operations” enthält zwei knappe Handvoll Angular Pop Songs, die trotz ihrer Kompaktheit so üppig wie eine Wunderkammer an originellen Ideen sind, und deren Wegweiser in Richtung des Post Punk der frühen 80er zeigen.
Der forsche und immer wieder auch leicht melancholisch eingefärbte Gesang mit Ohrwurmpotential, den sich Drummerin Jana Sotzko und Bassistin Karen Thompson teilen, die verträumt-entrückten und manchmal orientalisierenden Scifi-Synthies von Marcia Arff und das steten Wandlungen unterzogene Zusammenspiel von Bässen und Takten hätten vielleicht tatsächlich in einer Zeit eine gute Figur gemacht, als solche Musik noch nicht retro oder vintage war, und vielleicht liegt das gerade daran, dass bei ihnen nichts einfach nur nach Eighties klingt.
Sie selbst nennen Girlgroups der Sechziger als einen ihrer Einflüsse, Songs wie “Shadows of Ophelia” und “White Horse” haben mit ihrem vulnerablen Gesang auf ihre Art was von den zweispätigen Schöngeistern Astaron, und ich wünschte, die drei würde einmal mit Kuunatic zusammen auf der Bühne stehen. Zu ihren Themen zählen, wie es heißt, “horses, outdated technologies and female role-models”, und in den einzelnen Tracks finden sich etliche Referenzen historischer, musikalischer, mythologischer und literarischer Art. Das Tape erscheint im Kitchen Leg-typischem Packaging mit Artwork von Andrew Kemp.