Ein Krieg der Stille: Kleiber debütieren mit einer Oper

Das Sextett Kleiber bringt Anfang September eine Doppel-LP unter dem Titel “Ein Krieg der Stille” heraus, es handelt ich dabei um eine Oper in vier Akten, die stilistisch einen großen krummen Bogen von Kunstlied über Punk’n'Wave bis Exotica und natürlich Oper schlägt. Beteiligt sind neben dem von Gruppen wie Das Moor, Blumen am Arsch der Hölle, Maulgruppe, Alte Sau, Oma Hans, Dackelblut oder Angeschissen bekannten Texter und Sänger Jens Rachut und dessen langjährigem Weggefährten Thomas Wenzel (Schlagzeug, Bass, Perkussionen, Elektrogeräte, Stimme) die Virtuosinnen und Virtuosen Atli Grund (Stimme, Gitarre), Ruth May (Stimme, Violine), Frederike Ernst (Stimme, Piano, Orgel) und Elisabeth Wöllert (Mezzosopran), daneben ist noch ein wohl nicht fest zur Combo gehörender kleiner Chor zu hören, dessen Mitglieder als Hilken G, Tina P und Arianne H aufgeführt werden. Benannt hat sich das Ensemble nach dem gleichnamigen Singvogel (lat. sitta europaea), der in den mitteleuropäischen Ländern oft kopfüber an Baumstämmen zu sehen ist und aufgrund seines Aussehens landläufig auch Spechtmeise genannt wird, gleichwohl er weder mit Spechten noch mit Meisen verwandt ist. Das Album erscheint als 2LP im Gatefoldcover mit Lyric Sheet und DL-Code in Zusammenarbeit von Yachtclub Brande und Major Label.

“Der Dschungel bellt Der Dschungel böllt – mit diesem Satz fing die erste Oper an – komponiert um 128 v Christus von Angurius Plagos in Hamburg-Bahrenfeld, so zumindest die Überlieferung, die Wikipedia-Empirikern verschlossen bleibt. Jetzt, heute, im Zeitalter des digitalen Kummers und der Verwirrung kommt wieder eine Oper, geschaffen in einer Zeit, in welcher niemand – außer Jens Rachut – Zeit und Mut für ein solches Werk hat. Oder ein Label, welches verrückt genug ist, dieses zu veröffentlichen. Kleiber ist eine Reise in die Tiefen der Traurigkeit. 4 Akte über einen Trennungswurm, der nach Paaren sucht, die schon länger stillstehen und sich nach seinem Biss trennen. Unaufhörlich wie die Zeit, Abweichungen, Vereinsamung, Verschwinden in der Nacht…Die Orchestrierung: Bass, E-Gitarre, Geige und Klavier. Die musikalischen Wege, welche auf „Ein Krieg der Stille“ beschritten werden haben musikalisch kaum Anknüpfungspunkte an Rachuts aktuelle oder vergangene Bands wie Maulgruppe, Alte Sau, Oma Hans, Dackelblut oder Angeschissen. Doch war es schon immer unmöglich, ein stilistisches Korsett um Rachuts Schaffen zu Zwängen.

Doch, natürlich sind da seine Texte… Die Stimmung der Platte ist gedämpft, Abgründe in Moll Eine Oper in 4 Akten, das meiste in schmerzlich. Gehört sich so wenn es friert. Es ist ein Drama mit gutem Ende. Aufgenommen und gemischt wurde es von dem großen Opernkenner und Spezialist für Dramen mit geselligem psychologischen Soundgeflecht Ted Gaier.” (Major Label)

Bandfoto: Tamer Fawzy

@ Major Label