DEAD BANDIT: Dead Bandit

Letztes Jahr hatten uns die Amerikaner von Dead Bandit mit ihrem zweiten Album „Memory Thirteen“ begeistert: „Auf 13 Stücken spielen die beiden eine teils durchaus reduzierte Musik, der oftmals eine somnambule, nokturne Stimmung innewohnt, die in Passagen aber dann auch immer wieder einen Sonnenaufgang (mehr als nur) erahnen lässt.“ Diese Stimmung in einem Spannungsfeld von dezent mysteriösen Momenten hin zu einer gewissen Leichtigkeit findet sich auch auf dem inzwischen dritten Album des Duos aus Chicago wieder. 18 teils kurze Stücke enthält der wieder bei Quindi Records erschienene selbstbetitelte Nachfolger. Dabei ist das Cover des Albums mit der im Nebel verschwindenden Natur eine durchaus angemessene Illustration dieser immer leicht verschwommenen Musik.

Dead Bandit spielen wieder eine, ihre eigene Form von Postrock. „Milk“ eröffnet das Album mit einer aus dem Äther tönenden Gitarre, „Weeds“ erinnert mit dem Zusammenspiel von leicht verzerrterem Bass, Schlagzeug und den Melodiepassagen mit ihrer dezenten Melancholie durchaus an das Spätwerk von The Cure. „Glass“ beginnt mit einem ruhig pochenden Drumcomputer, der (ver)hallt, dazu kommt dann der Twang der Gitarre, Twin Peaks’ Roadhouse ist nicht weit entfernt. Auf „Half Smoked Cigarette“ verdichten sich Bass, Drumcomputer und Gitarre zu einem Instrumental, das von der Melancholie der frühen 80er durchzogen ist. „Sheets“ ist reduziert, man hat den Eindruck, Geister griffen im Nebel zu Instrumenten, die Gitarre lässt kurzzeitig an einen Ventilator denken. Auf „Let The Dog Decide“ spielen einsame Gitarren im Spiel mit dezenter Perkussion eine wunderschöne Melodie. Die flächigen Sounds von “One Eye” beenden ein Album, auf dem das Duo auf 16 Stücken illustriert, wie vielleicht ein Hybrid aus GY!BE und Earth (ca. “Hex”) klingen könnte. (MG)

Label: Quindi Records