Am 28. März und somit ein knappes Jahr nach dem Vorgänger “A Storm is Coming” erscheint “Invisible”, das neue Album von Melondruie. Das Projekt aus dem Raum Seattle ist für seine organisch wirkenden, oft ambient geprägten Klangstrukturen bekannt und bleibt diesem Ansatz auch hier treu. Die Stücke basieren auf ausgedehnten Drones, die trotz einer spürbaren Melancholie eine klare, fast aufweckende Wirkung entfalten. Die Arrangements sind aufgeräumt, ohne überflüssige Elemente, und konzentrieren sich auf subtile Veränderungen innerhalb der Klangflächen.
Melondruie beschreibt den kreativen Prozess hinter dem Album als eine Art Rückzug: “Wenn der Herbst langsam in den Winter übergeht und die Dunkelheit zu dominieren beginnt, fühle ich mich isoliert und entfremdet von einer kalten und gleichgültigen Gesellschaft. Auf der Suche nach Zuflucht ziehe ich mich in mich selbst zurück und suche nach einem sicheren Ort. Ich finde Geborgenheit in der Musik, baue Welten aus Sequenzen, Synthesizer-Linien und Stimmungen, erschaffe einen Raum für Flucht und Erholung”. Diese Haltung spiegelt sich in der Musik wider, die Stücke wirken introspektiv, gleichsam nicht bedrückend, vielmehr scheinen sie einen offenen Raum für Reflexion und Ruhe zu schaffen. Die Natur des pazifischen Nordwestens, mit seinen Wäldern, Flüssen und Bergen, scheint dabei eine deutliche Inspirationsquelle für Melondruie zu sein. Das Album vermittelt ein starkes Gespür für Weite und Stille, ohne dabei ins Formlose zu driften. Trotz der oft schwebenden Strukturen bleibt das Klangbild greifbar und entwickelt eine feine Dramaturgie und offenbart eine klare, individuelle Handschrift. Das Album erscheint als limitiertes Tape und digital.