Ein ziehend rauschender Sound, in den sich alsbald hell leuchtende Hochtöner mischen, verströmt schon zu Beginn der einen Track beinhaltenden digitalen Single “Noxious Forge” von Les Anges Morts eine aufwühlende Atmosphäre. Ein leichtes Vibrieren hält die zum Dröhnen angeschwollene Soundszenierie in trügerischer Ambiguität, scheint eine Statik anzustreben, die sich permanent selbst konterkariert, auch, aber nicht nur durch neue Details, die von Zeit zu Zeit in die Szene einbrechen.
Les Anges Morts scheint trotz des Plurals (Tote Engel) meist solo in Erscheinung zu treten, hinter dem Projekt bewegt sich der italienische Soundartist, der auch unter dem Namen Onasander aktiv ist und gerade mit Ashtoreth und Gydja ein Album produziert hat. Auf dem mit Artwork von Dea Illustra entstandenen “Noxious Forge” unternimmt der Künstler eine deutliche Kritik an der Technologie einer zauberlehrlingshaften Zivilisation, die halbblinden Auges in seiner schädlichen Schmiede sein eigenes Kollabieren vorantreibt: “Humanity is gripped in a mechanism that leads it to forge tools harmful to itself”.
Irgendwann steigern die Hochtöner sich zu einer geradezu stillen Alarmismus, der metallene Takten die Tür öffnet und den Track zu einem Marsch durch eine (post-)apokalyptische Landschaft macht. Dieser erweist sich dann tatsächlich als eine Art Plateau, auf dem das Stück bei sich selbst angekommen ist. Alles in allem eine Musik, die auf zeitlich begrenztem Raum ihre Botschaft deutlich zum Ausdruck bringt.