Bereits vor einigen Tagen erschien das neue Tape des in Helsinki ansässigen Musikers und Producers Jarmo Huhta alas Twile, das in enger Zusammenarbeit mit Laura Lehtola und Joonas Alapoti entstanden ist. “Hunger Moon”, dessen acht Stücke man, wenn man denn unbedingt Genrebegriffe bemühen will, als einen dekonstruierten, synthiebasierten Avantgardepop umschreiben könnte, schöpft aus einem breiten Spektrum musikalischer Einflüsse oftmals elektronischer und semi-elektronischer Art wie sogenannte Folktronica und gut durchdachte, keineswegs nur nostalgische Reminiszenzen an Trip-Hop, auch dezente Post Punk-Spuren sind gerade in den besonders
ohrwurmtauglichen Momenten auszumachen. Die Vocals spielen auf “Hunger Moon” eine wesentliche Rolle, insbesondere durch den Gesang Laura Lehtolas, die auch das Artwork beisteuert, und die meist rezitativ eingesetzte Stimme von Joonas Alapoti (Rešham), der auch als Bassist mitwirkt. Lehtolas Stimme wechselt zwischen vulnerabler Intimität und einer vordergründig kontrolliert wirkenden hypnotischen Monotonie, während Alapoti eine deutlicher emotionale Note einbringt. Beide sind mit eigenen Projekten aktiv und entsprechend bekannt in der finnischen Musikszene. Das Album knüpft, wie es im Begleittext bei Bandcamp heißt, an die Idee eines Märchens für Erwachsene an, in vielen Stücken ist der Protagonist eine machtlose Figur, die in ihrer Not nach Hilfe oft mythischer Wesen ruft. Das Album erscheint bei Cruel Nature Records und ist auch digital erhältlich.