Mit den gleichzeitig veröffentlichten Alben „Flames Of Fire“ und „Schining“ gibt es weitere Mosaikstücke der umfangreichen David Jackman-Subskriptionsserie auf Die Stadt. In der Ankündigung konnte man damals über das Projekt von Labelseite lesen: „These works are all connected with each other and built part of an ever evolving greater piece David Jackman has been working on since his return to compose new music back in 2018.”
Wir haben dann auch hier mehrfach darauf hingewiesen, dass was alle Jackman-Werke der letzten Jahre kennzeichnet, Elemente der Wiederholung, der Variation und Permutation von Motiven und Klängen ist. Jackman arbeitet mit einem relativ festen Repertoire an Klängen und Klangquellen: Da gibt es einerseits die als Organum Electronics gemachten Aufnahmen, die in ihrer Harschheit bedingt an das Frühwerk anknüpfen – zuletzt noch auf „Noughwhere“. Dann sind da die unter eigenem Namen herausgebrachten Alben mit Drones, Klavieranschlägen, Vogelkrähen, Gongs und Kirchenglocken in (leicht) verschiedenen Konstellationen, z.B. auf „A Cloud Of Light“. Diese (enge) Verbindung der einzelnen Aufnahmen wurde auch immer wieder in der sehr ähnlichen Covergestaltung reflektiert. Diesmal finden sich leichte (Ver-)Änderungen im Artwork der beiden Veröffentlichungen: Die Doppel-CD „Schining“ wird unter David Philip Jackman veröfentlicht, „Flames Of Fire“ ziert lediglich der Nachname, zudem hat letzteres Album neben dem Titel noch zwei weitere wahrscheinlich der King James-Bibel entlehnte Phrasen: „Flames Of Fire & Stars Of Lighte The Sun Ariseth“. „Flames Of Fire“ beginnt direkt mit den so charakteristischen flirrenden Drones, im Hintergrund dann lediglich erahnbar die verhallenden Klavieranschläge, zwischendurch ertönt ein Gong. Auf diesem Album stehen klar die Drones im Vordergrund des Klangbilds: Dicht und verdichtet geben sie dem 41-minütigen Stück Passagen, die weniger meditativ sind, sondern vielmehr von einer gewissen Unruhe geprägt sind. Frans de Waard sah in seiner Besprechung (durchaus nachvollziehbar) Momente der Bedrohung. Das Album endet dann in einem ca. zweiminütigen Brummen. Die Asche der titelgebenden Flammen?
Die Doppel-CD „Schining“ setzt die Tradition der eigenwilligen Orthographie fort (siehe etwa auch „Darckness“). Auch hier stehen die Drones im Vordergrund, die erste CD beginnt gleichzeitig mit diesen und einem Gong. Im Laufe der 40 Minuten von beiden Teilen kommen Kirchnglocken dazu. Insgesamt scheinen die beiden ähnlichen, aber nicht ganz identischen Teile von “Schining” verglichen mit “Flames Of Fire” (etwas) meditativer und getragener zu sein, wenngleich der immer wieder einsetzende wuchtig klingende Gong allzuviel Kontemplation verhindert.
Jackman hat eigentlich fast von Anfang an (s)eine ganz ihm originäre Klangsprache entwickelt und auch die Musik, die er in den letzten Jahren macht, ist in einem ganz eigenen Universum angesiedelt. (MG)
Label: Die Stadt