Mit dem bereits vor einigen Monaten erschienenen “The Bloom of Performance” hat der heute in Paris lebende amerikanische Komponist, Sänger und Soundartist Mark Trecka vielleicht eines der überraschendsten Alben des Jahren produziert. Dass experimentierfreudige Avantgarde und Reminiszenzen einer pulsierenden postpunkigen Subkulturalität in den Aufnahmen eine ganz eigene Synthese und Symbiose eingehen, ist eine Sache – mehr noch fällt vielleicht ins Gewicht, dass Weiterlesen
GIANT CROW: In The Cut
Würden wir in unserer Redaktion einen Preis verleihen für die bestgeeignete Platte für den gerade anbrechenden Herbst, dann wäre die Entscheidung keine leichte Aufgabe, sind wir doch nicht gerade für unsere große Vorliebe für fröhliche Sommerhits bekannt. Ganz oben in die engere Auswahl käme in jedem Fall “In The Cut” der Hamburger Combo Giant Crow – ein furioses Debüt zwischen düstermelancholischem Country Noir und dramatischen Rockelementen, wobei man Weiterlesen
NONCONNAH: Nonconnah vs. The Spring of Deception
Das aus Danny und Zachary Corsa bestehende Duo Nonconnah hat uns auf diesen Seiten schon häufiger begeistert. Wenn in Beschreibung(sversuch)en Genrebezeichnungen wie Drone, Postrock, Ambient oder Shoegaze fallen, dann sind das zwar auf den ersten Blick Pflöcke, die das Terrain, in dem sich das Duo aus Memphis bewegt, ganz gut abzustecken scheinen, Weiterlesen
SIEBEN: Brand New Dark Age
Gleichwohl das nach einer kurzen initialen Phase als Trio schon bald von Matt Howden solo betriebene Projekt Sieben in den mehr als fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens viele kleine Wandlungen und Alben mit eigenen Charakteristika hervorgebracht hat, kann man schon festhalten, dass der in den zurückliegenden Jahren vollzogene Übergang von einem latent folkigen Klang und der dazu passenden melancholisch-romantischen Stimmung zu einem extrovertierten Weiterlesen
V.A.: Drone-Mind // Mind-Drone Vol. 9
Den achten Teil der seit 2011 bestehenden „Drone-Mind // Mind-Drone“-Reihe von Drone Records, die unter dem Motto „This series is dedicated to the Drones of the World, and the Drones of our Mind“ steht, hatten wir hier Ende 2021 besprochen, gerade ist der neunte Teil erschienen, auf dem erneut vier verschiedene Künstler ihre Version des, ihre Herangehensweise an den Drone zeigen. Weiterlesen
ALLYSEN CALLERY: Covers II
Ganz überraschend hat Ghostfolkerin Allysen Callery vor einigen Tagen ein neues digitales Coveralbum herausgebracht, auf dem sie insgesamt achtzehn Tracks von ganz unterschiedlichen ihrer Lieblingsmusikerinnen und – Musikern interpretiert und ihnen in den meisten Fällen den für sie so typisch verhuschten, nebelverhangenen Dark Folk-Anstrich gibt, der ebenso gut in ihre neuenglische Heimat passt wie das Weiterlesen
ADITYA RYAN BHAT: Fixed / Fleeting
Es beginnt mt einem knackernden und klappernden Geräusch, in das sich schnell das sanfte Plätschern eines eher gemächlich dahinfließenden Gewässers mischt. Auch andere natürliche Geräusche zum Teil animalischen Ursprungs fügen sich ein. Fast meditativ wirkt sich aus, dass die Geräusche und ihre Abfolgen eher gleich bleiben, und mit der Zeit registriert das Ohr natürlich subtile Veränderungen, Brüche, Stauungen und Weiterlesen
BRANNTEN SCHNÜRE: Aprilnacht
Mit dem Album “Aprilnacht”, das vor einigen Wochen von Aguirre Records neu aufgelegt wurde, machte das von dem Würzburger Christian Schoppik gegründte Projekt Brannten Schnüre vor zehn Jahren erstmals auf Albumlänge von sich reden. Wie man lesen kann, war das damals als Tape erschienener Album stark beeinflusst und inspiriert von den Texten des deutschen Philosophen und Schriftstellers Friedrich Alfred Schmidt Noerr, der zahlreiche Werke über Weiterlesen
TESTBILD!: Bed Stilt
In den vergangenen Monaten haben uns die Italiener von Quindi Records mit einer Reihe von hervorragenden Veröffentlichungen begeistert, wie etwa mit dem Post Rock von Dead Bandit, dem in einer wahrlich unerhörten Limitierung erschienenen Soloalbum von Jürgen Weber und dem dem Schlund des Vergessens entrissenen Nový Svět-Album „De Generazione“. Weiterlesen
ANDREA DE WITT: s/t
Für alle, die in den vergangenen Jahren die Veröffentlichungen des Berliner Labels Undogmatisch verfolgt und rezepiert haben, ist der Name Andrea de Witt keineswegs ein unbekannter, wirkte der Producer doch an vielen gemeinsamen Alben mit Mirco Magnani und auch an dem groß angelegten alchemistisch ausgerichteten Gemeinschaftsprojekt “Magnum Opus Collectio Series” mit. Mit der Weiterlesen
TWELVE THOUSAND DAYS: They Have All Gone Into The World Of Light
Die englische Dark Folk-Band Twelve Thousand Days – unsere Leser wissen längst, dass sich dahinter die Musiker Alan Trench und Martyn Bates verstecken – ist ein scheinbar nie versiegender Quell an neuen musikalischen Ideen, und Gerüchten zufolge soll es stets einen beachtlichen Fundus an schon angefangenen und zum Teil noch fragmentarisch gebliebenen Songs geben, die darauf warten irgendwann – wenn sich beispielsweise wie von Weiterlesen
GUIDO FLICHMAN: En la noche de la huida
Ursprünglich war “En la noche de la huida” des in Berlin lebenden argentinischen Komponisten und Multimediakünstlers Guido Flichman als Soundtrack für eine Aufführung der Butohtänzerin Ruth Pezet gedacht, und vermutlich ist den den zunächst leisen, dann immer deutlicher zu vernehmenden Atemgeräuschen im eröffnenden “Tres Saltos” besagte Künstlerin zu hören. Mit der Zeit wird jedoch immer deutlicher, dass die Musik in ihrer Weiterlesen
THROBBING GRISTLE: The Third Mind Movements
Als sich Throbbing Gristle 2004 reformierten – nachdem die erste Inkarnation der Band 1981 verkündet hatte: „The Mission Is Terminated“ –, da waren die Gefühle vieler Hörer und Fans zum Teil sicher ambivalenter Natur: Einerseits war da die Freude der spät(er) Geborenen, die plötzlich die Möglichkeit hatten, Genesis, Sleazy, Chris und Cosey live zu erleben, anderseits war jedem wohl klar, dass es kaum möglich sein würde, den unglaublichen Resonanzraum, den die Band in den 70ern geschaffen hatte, erneut zu füllen, Weiterlesen
ÜMLAUT: The Black Square
Ein Kratzen wie von bewegten Körnern leitet das vor einigen Monaten erschienene Album “The Black Square” ein, doch schon bald entfalten sich – einzig auf der Basis von Synthies und Tape Loops, wie man den Liner Notes entnehmen kann – die unterschiedlichsten Klänge, die eine ganze Welt ein klingelnde, klackernden, schwebenden, dröhnenden Details offenbaren. Zahlreiche Illusionen erscheinen auf der Bildfläche, Zwitschern und Weiterlesen
THE FLOATING WORLD: Impermanence
Rauschende und schleifende Sounds geleiten einen zunächst auf eher subtile Art in einen dunklen, zwiespältigen Kosmos, der den Schauplatz von The Floating Worlds “Impermanence” bildet – ein Kosmos, in welchem vermutlich als erstes ein apokalyptischer Grundtenor auffällt, vor allem dann, wenn die schwere, mit dem Bandnamen nur schwer vereinbare Gitarrenwucht einsetzt und dem ganzen einen geradezu Weiterlesen
V.A.: I Think Of Demons – A Tribute to Roky Erickson Vol. 1
Manchmal kommt zusammen was zusammenkommen muss. Das von dem Oberhausener Enko Landmann betriebene Label Gruselthon feierte seit Beginn seiner Aktivitäten nicht nur die unterschiedlichsten Spielarten abwegiger Musik, sondern auch allerhand finstere Gestalten, die unsere fantastischen Tag- und Albträume heimsuchen und den kreativeren Teil der Menschheit bereits zu unzähligen Romanen, Filmen, Comics und Platten inspirierten. Weiterlesen
DRAOIDH: Calamity Of Man
Draoidh ist das selbst so bezeichnete „occult ambient“-Projekt von James Searfoss, der unter dem Künstlernamen Teuthis Galore in einer Reihe von Projekten (u.a. Moth Bucket) spielt, und Brandon O’ Neill, der als Memory Wound aufnimmt. 2019 erschien das Debüttape „Temple Of Tongues“ ebenfalls auf Orb Tapes: ein 35-Minütiger Track aus unheimlichen Stimmen, Sprachsamples, eine irritierende Kollage, die partiell durchaus an etwas dunklere Werke von Steven Stapletons Nurse With Wound erinnerte. Weiterlesen
TRAPPIST AFTERLAND / GREY MALKIN: The Squall of Christina 7″
Dass der emsige Adam Geoffrey Cole bereits seit einiger Zeit an einem neuen Album seines vor kurzem wiederbelebten Projektes Trappist Afterland arbeitet, hat sich in interessierten Kreisen längst herumgesprochen, und wer seinen Social Media-Profilen folgt, konnte bereits einige Skizzen davon hören: kurze, nur mit Gitarre oder Oud begleitete Exzerpte seines melancholisch eingefärbten Gnostic Folk, der von persönlichen Freuden und Leiderfahrungen der Weiterlesen
Corrosion has been a central focus for my work for a very long time: Interview mit Jim Haynes
„I rust things“ – mit dieser lapidaren und recht pointierten Formulierung beschreibt Jim Haynes seine (nicht nur musikalische) Herangehensweise. Seit Jahrzehnten arbeitet der Amerikaner mit Klang, Bildern und zuletzt auch mit Videos und in all diesen Medien untersucht er die Eigenschaften von Zersetzung. Musikalisch kann das minimalistisch-reduziert geschehen, z.B. auf „The Decline Effect“, aber auch durchaus rabiater, wie das jüngst veröffentlichte Album „Inconsequential“ zeigt. Weiterlesen