Am 2. November präsentieren das Solistenensemble Kaleidoskop und die Sängerin und Autorin Annika Henderson alias Anika ihre Umsetzung von Nicos Soloalbum “Desertshore” von 1970 im Berliner Silent Green. “The cult album, arranged and produced by John Cale in 1970, combines elements of Gothic, Folkrock and Romantic styles”, heißt es im Begleittext des Events. “Set in the form of a song cycle, it draws inspiration from the symbolism of the German Romantic traditions. It is dark and unsettling, and the singing conveys a deep understanding of the music while at the same time keeping a strange distance to it. In contrast, Kaleidoskop presents Witold Lutosławski ‘s complex Preludes and Fugue for 13 strings. Composed in the same year, the two pieces could not be more different: Between aleatoricism and the highest complexity, seven very different and overlapping preludes precede a large-scale fugue. Weiterlesen
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The Stars We Are: Erweiterte Reissue des Klassikers von Marc Almond
“The Stars We Are” prägte Ende der 80er nicht nur wegen des Duetts mit Gene Pitney und der gemeinsamen Neuinterpretation von “Something’s Gotten Hold Of My Heart” Marc Almonds Reputation als Solokünstler, der bereits mit einigem Vorlauf Synthiepop mit einem in Chanson, Soul und Folk getauchten Torch Song-Gestus kombinierte. Mit “Bitter Sweet”, “Tears Run Rings” und “She Took My Soul In Instanbul” hielten drei weitere Hits Einzug in die All Time-Favourites seiner Fans. Ebenfalls stach “Your Kisses Burn” im Duett mit Nico heraus. Weiterlesen
SOUNDWALK COLLECTIVE WITH JESSE PARIS SMITH FEAT. PATTI SMITH: Killer Road
Manchmal hatte man in den letzten Jahren den Eindruck, Nicos zeitlose Musik werde zu sehr von ihrem Leben (als „Femme Fatale“, Junkie, früh Verstorbene etc.) überlagert, die Titel einiger gelungener und weniger gelungener Hommages an sie mögen das illustrieren: Da wurde die als Christa Päffgen in Köln Geborene wahlweise zur „Ikone“ , „Sphinx aus Eis“ oder „Mondgöttin“. Vielleicht ist dann auch eine der beeindruckensten Stellen in Susanne Ofertingers Dokumentation, wenn John Cale am Ende (s)eine Version von „Frozen Warnng“ anstimmt und damit noch einmal Nicos Qualitäten als Songschreiberin illustriert. Weiterlesen
ROSARUBEA: Chrysalide
Ich musste bei RosaRubeas neuem Album “Chrysalide” an die Novelle “Morpho Eugenia” von Antonia Byatt denken, in dem die Verpuppung einer Raupe und ihre letztliche Verwandlung in einen Schmetterling – eingebunden in die Geschichte eines dämonischen Familiengeheimnisses – symbolisch für die Verwandlungen steht, ohne die Leben kein Leben wäre. “Chrysalide”, das nach dem Puppenstadium des Schmetterlings benannt ist und sich musikalisch erst gar nicht zwischen entrückter Kammermusik und erdiger Psychedelia entscheiden will, widmet sich ganz den vielfältigen Verwandlungen, die der Biologie, aber auch der Weiterlesen
X-TG: Desertshore / The Final Report
Schon die Re-Formation Throbbing Gristles im Jahr 2004 nach der Terminierung der Mission im Jahre 1981 war eigentlich ein Affront, ein zum Scheitern verurteilter Versuch, denn Throbbing Gristle waren immer mehr als nur die Musik. Von Anfang an ging es (auch) um das Außermusikalische, die Transgression, den Schock, der sicher eine ebenso wichtige Rolle zur Bildung der „Legende“ (David Henderson in Sounds) beitrug, wie diese „Musik der Unbefugten“ (G. Brus). Ganz häretisch könnte man sagen, dass die Geschichte (durchaus doppeldeutig zu verstehen) Throbbing Gristles vielen Rezensenten geläufiger war als die Musik. Gegen diese These spricht auch nicht der (erfolgreiche) Versuch eines Journalisten 24 Stunden am Stück die Musik der Band zu hören. Weiterlesen
NICO: The Frozen Borderline
Der lange Drogenabusus’ Nicos spiegelte sich (auch) immer in den teils skurrilen Veröffentlichungen wider – hier hatte eine Künstlerin die Kontrolle über Distribution ihres Werkes verloren. Ob Liveaufnahmen aus Westeuropa als hinter dem damals noch existierenden eisernen Vorhang aufgenommen ausgegeben (“Behind The Iron Curtain“), ob Liveaufnahmen als Studiomaterial angepriesen wurden (“Hanging Gardens, postum“) oder eine Flut teils mediokrer Livemitschnitte in den Handel kam – trotz allen darauf enthaltenen beeindruckenden Momenten drohten diese Veröffentlichungen doch etwas, die Werke, auf denen NICOS Status basiert, unter sich zu begraben – allein schon quantitativ. Weiterlesen