Ende April und somit knapp zwei Jahre nach ihrer EP mit Iggy Pop bringt die belgische Komponistin, Sängerin und Mehrfachinstrumentalistin Catherine Graindorge einen neuen Longplayer heraus – “Instrumental and vocal songs of life, love and death. Inspired by mythologies and elegies from the Greeks to the Beats”, wie es bei Glitterbeat, die das Album in verchiedenen analogen und digitalen Editionen in ihrer tak:til-Reihe herausbringen werden, heißt. Beteiligt sind eine ganze Reihe an Gästen, u.a. Größen wie Sänger Simon Huw Jones (And Also the Trees), Keyboarder Simon Ho und Pascal Humbert (u.a. Bassist bei 16 Horsepower, Lilium, Wovenhand). Bereits im Stream erhältlich ist das rezitative
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Archiv für das Jahr 2024
MUSIQUE INFINIE: I
Das recht lakonisch “I” betitelte Debüt von Musique Infinie, dem gemeinsam Projekt der Schweizer Noémi Büchi und Manuel Oberholzer, der v.a. unter seinem Künstlernamen Feldermelder bekannt ist, beginnt mit einem Donnerschlag. Doch hat man sich erst in die Mitte des von Pauken und kratzig verrauschter Dröhnung bewegten Geschehens des eröffnenden “The Power of Choice” ziehen lassen, kommt einem das cinematisch-orchestrale Setting in Weiterlesen
TEMPLE MUSIC / GIORGOS KARIOTIS: Worthless Treasures
Vielleicht betone ich zu häufig, dass die von Alan Trench und Steve Robinson ins Leben gerufene Band Temple Music eines der enigmatischsten Musikprojekte unserer Zeit ist, doch es fällt bei jedem ihrer musikalischen Lebenszeichen erneut auf. Nicht so sehr, weil die Musik mal üppig und mal im reduzierten Klangbild daherkommt, mal rau lärmend und mal in angenehmer Zugänglichkeit, weil sie ebenso Songs wie Klangwelten von großer Weiterlesen
So allein und 80er Kassettenaufnahmen: Weiterer Teil der Retrospektive von Die Regierung
Ende März veröffentlichen Play Loud! eine Reissue des ursprünglich 1990 bei Scratch’n’Sniff erschienenen Die Regierung-Klassikers “So allein” zusammen mit auf Synthesizer basierenden Tapeaufnahmen, die Songwriter und Bandgründer Tilman Rossmy in den frühen 80ern bereits solo unter dem späteren Bandnamen aufgenommen hatte. Die Regierung wurde überregional v.a. 1984 mit dem von einem aggressiven Punksound geprägten Album “Sperrmüll” bekannt, dessen Veröffentlichung eine mehrjährige Pause nach sich zog, die erst mit der Veröffentlichung von “So allein” beendet war. Auf dem Album, das in der
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Andrea Burelli und Ensemble im Berliner Morphine Raum
Am Sonntag, den 17. März, ist die italienische Komponistin und Klangkünstlerin Andrea Burelli zusammen mit einem kleinen Ensemble live in den Räumlichkeiten des Berliner Morphine Records-Labels zu sehen, mit auf der Bühn stehen u.a. die vom Solistenensemble Kaleidoskop her bekannte Violinistin Mari Sawada und die vom Jazz kommende Cellistin Mathilde Vendramin. Die Show fungiert als Releasekonzert des im November im Selbstverlag in Kooperation mit Rohs! Records erschienenen Albums “Sonic Mystics for Poems (of Life and Death of a Phoenix)”, ein autobiografisch
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Stollenausbau: Splittape von Vomir und Claritas
Grubenwehr Freiburg haben just ein C50-Tape mit jeweils einem seitenfüllenden Track der Harsh Noise Wall-Bruzzeler Vomir (FR) und Claritas (DK) herausgebracht. Zwei Raufasertapeten für die Ohren in unterschiedlichen Graden der Helligkeit und von verschiedener Klangfärbung, die
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Anohni and the Johnsons auf Europatour
Im Sommer kommen Anohni and the Johnsons für eine Konzerttour unter dem Motto “It’s Time To Feel What’s Really Happening” nach Europa, es handelt sich dabei um die erste Konzerttournee als Band seit rund zehn Jahren. Neben Klassikern der frühen Alben wird die im vorigen Sommer erschienene LP “My Back Was A Bridge For You To Cross” im Zentrum der Auftritte stehen. Von der Besetzung her
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Marjan Farsad: Konzert im Düsseldorfer Schauspielhaus
Am Sonntag, den 28. April ist die iranischstämmige Sängerin und Musikerin Marjan Farsad mit Begleitensemble live im Düsseldorfer Schauspielhaus, kurz D’Haus, zu sehen. Im Zentrum stehen die oft melancholisch eingefärbten Folksongs der Musikerin, die wir bereits in einigen Rezensionen vorgestellt haben und die mit Gesang meist in Farsi, Gitarren, Piano, Streichern, Mandoline, Percussion und
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The Dream We Carry: Neues Album von The Revolutionary Army of the Infant Jesus
Die englischen Experimentalfolker The Revolutionary Army of the Infant Jesus kündigen für Ende Juni ein neues Album an, das den Titel “The Dream We Carry” trägt. Die Band mit dem einprägsamen Namen existiert seit der ersten Hälfte der 90er und war mit ihren Kompositionen, die einen Bogen von avantgardistischer Folkmusik, experimentellen Soundtracks und diversen Prog-Anleihen immer
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Figures in the Fog: Neue Single von Mercydesign
Das deutsche Kollektiv Mercydesign um Producer Philip Albus, das gefühlt alle Schaltjahre mit einer neuen Aufnahme, einem neuen Line-up oder einem Konzert aus der Versenkung auftaucht und aufgrund der berückenden Intensität seiner Produktionen doch nie in Vergessenheit gerät, hat vor einigen Tagen einen neuen Track, oder wie es heute heißt, eine digitale Single veröffentlicht.
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Simina Oprescu erforscht den Klang der Materie
Mitte März veröffentlichen Hallow Ground das Albumdebüt “Sound of Matter” der rumänischen Klangkünstlerin und Komponistin Simina Oprescu. Es enthält zwei längere, sich graduell entfaltende Stücke – dröhnend, bimmelnd, vibrierend und in der Lautstärke in steter Ver#nderung begriffen. Ihr Ausgangsmaterial wurde auf insgesamt fünfzehn historischen Kirchenglocken erzeugt wurd, die sich im Besitz zweier Berliner Museen – Märkisches Museum und Stadtmuseum – befinden.
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Tracing Back The Stream: Matthias Grübel reanimiert Telekaster
Der Berliner Producer und Komponist Matthias Grübel, der in den vergangenen Jahren v.a. unter seinem eigenen Namen elektronische Musik herausbrachte, belebt sein seit rund zehn Jahren pausierendes Projekt Telekaster neu und bringt Anfang März ein neues Album heraus. Mit Telekaster geht Grübel seinem Interesse an ambienten Strukturen und der Atmosphäre “kosmischer” Musik nach und stellt die Gitarre als Klangquelle deutlich ins Zentrum der oft mollastigen Stücke, deren melancholisch-epischer Zug schon oft einen Querverweis zum Postrock der Jahre nach 2000 nach sich zog. Das zeichnet sich auch auf “Tracing Back The Stream” ab.
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Tony Elieh, Beat Keller und Marie Takahashi im Berliner Morphine Raum
Am Sonntag, den 9.März, jammen Tony Elieh (Akustikbass mit Verstärker), Beat Keller (E-Gitarre)und Marie Takahashi (Bratsche) zusammen im Berliner Morphine Raum im Rahmen einer fürs Publikum geöffneten Recording Session.
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Kelpe: Zehntes Album des englischen Producers
Die Londoner Kit Records bringen in einigen Wochen die zehnte und dem Plan nach finale LP des Producers Kel McKeown alias Kelpe heraus. “LP10″, so der lakonisch numerierte Titel des auch diesmal wieder mit nur schwer kategorisierbarer Tanzmusik aufwartenden Albums, verknüpft erneut Live-Drumming mit Synthies und Gitarren und überblendet eine auf leisen Sohlen tapsende Melancholie mit energiegeladenen Clubvibes.
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Eisstoß: Neue LP von Post Scriptvm
Von dem russischstämmigen postindustriellen Soundartprojekt Post Scriptvm erschien vor einigen Tagen ein neues Album unter dem Titel “Eisstoß”. Mit zahlreichen Samples, verfremdeten Klängen und dunklen Loops widmet sich der in New York lebende Musiker in einmal mehr zwischen ambienten Soundscapes, kollagenhafter Musique Concrete und passagenweise brachialem Power Noise diesmal dem beklemmenden Phänomen der Schlafparalyse.
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Koschka und Teresa Riemann im Berliner Ausland
Am Freitag den 19. April stellt die polnisch-deutschen Singer-Songwriterin Edita Karkoschka alias Koschka ihr Ende März bei St. Vladimir Records erscheinendes Albumdebüt in Form eines Releasekonzertes mit Begleitung im Berliner Ausland vor. Neben dem Hit “Seit ich ihn gesehen”, eine von drei
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Ending Without: Neue EP von Kinit Her
Nur einige Wochen nach dem jüngsten Album “The Nature Our There” legen Kinit Her mit einer drei Tracks umfassenden EP nach. Die drei Songs stammen aus der gleichen Session und haben in all ihrer je eigenen Charakteristik eine feinsinnige und zugleich urige Folkigkeit gemeisam, die in Momenten der Wucht ihre größte Stärke offenbart. “This EP, Ending Without, is a poignant final note to our journey with the egregore that is Kinit Her”, erklärt Sänger und Sounddesigner Nathaniel Ritter auf der Instagramseite der Band und verwendet mit dem Begriff “engregore” die okkulte Bezeichnung einer nichtpsysischen Entität, das den kollektiven Gedanken und Gefühlen einer Gruppe entspringt. “It features three outtakes from The Nature Out There, serves as a reflective coda to the rich tapestry of sound and spirit that we have woven over the years. These tracks are not just remnants of our final album but integral echoes of the Kinit Her story, each resonating with the same level of depth and reflection that has defined our entire discography. ‘Feeding Mirrors’ is
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Hey Gary, Hey Dawn: Neues Album von Caleb Landry Jones
Im April erscheint das neue Album “Hey Gary, Hey Dawn” des amerikanischen Mehrfachinstrumentalisten und Schauspielers Caleb Landry Jones bei Sacred Bones. Die proglastige Songsammlung, und rmehr als zwanzig weitere Musikerinnen und Musiker mitwirkten und die dem Künstler zufolge auch gezielt für Live-Aufführungen geschrieben wurde, erscheint mit Jones’ eigenem Artwork in allen gängigen Formaten.
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GREY MALKIN / KITCHEN CYNICS: We Are All Ghosts
Eine der zuverlässigen musikalischen Konstanten der alles in allem nicht gerade von Stabilität geprägten zurückliegenden Jahre waren die gemeinsamen Singles, auf denen die beiden Schotten Grey Malkin, ehemals The Hare And The Moon, und Alan Davidson alias Kitchen Cynics in verlässlicher Regelmäßigkeit ihrem Faible für spukhafte Folkballaden nachgehen – Liedern über verwunschene Orte und Weiterlesen