Die zweite neue Veröffentlichung der letzten Wochen, die in Drones Sym-Reihe erscheint, hat als Motto auf der Rückseite „A tribute to what should not be heard“. Verglichen mit dem jüngst noch hier besprochenen Album von N und Bund des dritten Auges, das von der Apollo 13-Mission inspiriert war, ist „Receptores“ des baskischen Künstlers Tzesne (der vor zwei Jahren ein Album mit N auf Denovali Records herausgebracht hat) dann auch dem Motto angemessen musikalisch anders ausgerichtet. Das Label schreibt: “Receptores explores what remains hidden in static, white noise, and interference, using them as the core of its sonic approach. Drawing from lost signals and out-of-range transmission residues, the album reveals the subtle sonic textures that emerge as waves fade away. More than just an experiment, Receptores reclaims noise as the main subject, shaping an erratic and unpredictable soundscape. A work designed for those seeking textures beyond the conventional.”
Diese Herangehensweise jenseits des Konventionellen manifestiert sich gleich im Opener mit dem unaussprechlichen Titel „mAkinAzikinA“ als Rauschen, Kratzen, Feedback, white noise, Dissonanz. Das ist ein dynamisches Stück, das sich im weiteren Verlauf dem Noise (an-)nähert. Der kürzere zweite Track mit seinen rauschig klingenden Loops lässt kurzzeitig an frühe NON denken, „_GhostPulse“: knüpft mit seinen geloopten Passagen daran an, wobei diese nach und nach abebben und dann ruppige Dissonanzen im Äther tönen. Dagegen ist „ZETA“ anfangs minimalistischer, reduzierter, dann aber nach und nach dichter und lauter werdend und der Track entwickelt sich innerhalb von 11 Minuten zu einem Klangmonstrum. „Spoken Liminal“ hat etwas Zirkuläres und man meint, man befinde sich in einem Trockner. Der Abschlusstrack “LFQuietCRASH_band” ist wahrscheinlich das unheimlichste Stück auf diesem Album: Seltsame Stimmen murmeln in der Ferne Unverständiches.
Von den bisher veröffentlichten Alben in der Sym-Reihe ist “Receptores” wahrscheinlich das insgesamt krachigste und diese Hommage an das, was nicht gehört werden sollte, sollte unbedingt gehört werden. (MG)
Label: Drone Records