TRANS UPPER EGYPT: s/t

Die vier Römer von Trans Upper Egypt zählen zu den straightesten Exponenten zeigenössischer Psychedelia. Sie selbst verorten ihre knarrigen Spacerocknummern im Niemandsland zwischen Suicide und den Silver Apples, ein Vergleich, der keineswegs hinkt. Mood Duo- und Black Angels-Freunde sollten also die Ohren spitzen, und sollte die Band einmal ein deutsches Label suchen, dann wäre 8mm eine gute Adresse.

Trans Upper Egypt haben kein Interesse an Umschweifen, kommen gleich auf den Punkt und preschen umstanslos nach vorn, meist im Grenzbereich zwischen Mid- und Uptempo, manchmal galloppiert der Drummer geradewegs die Spuren der Cramps und Raymen entlang, wie um einmal mehr zu demonstrieren, dass Psychedelic auch Rock’n'Roll sein kann. Uriges Bassgrummeln, mahlende Punkriffs, flimmernde Synthies und drogenschwangeres Tremolieren bilden die Kulisse für eine dumpfe und mit viel Hall unterlegte Stimme, die eher vom Cold Turkey als vom hippiesken Idyll erzählt und immer etwas gelangweilt wirkt. Cool eben.

Soweit wie gehabt. Dass die Musik dabei nicht an zuviel Wiedererkennungswert erstickt, liegt nicht nur daran, dass Innovation und Eigenständigkeit in dieser Sparte ohnehin zu den eher „bedingt relevanten“ Faktoren zählen und Retro nicht als Schimpfwort gilt. Tiefer in die Wagschale fällt hier die Kunst, kleine skurrile Überraschungen – nächtliche Urwaldgeräusche, martialische Snaredrums, rotziges Genöhle und abrüpte Brüche meist an überraschenden und doch nicht vollends unpassenden Stellen – einzubauen. Dankenswerterweise haben sie dabei auch ein gutes Händchen für das richtige Maß, denn wer bei skurrilen Beigaben den Bogen überspannt, nervt.

Da „Moon Doom“ mit der Zeit ganz schön aus den Fugen gerät, für Momente das Atonale feiert und die für das Album so typische Geradlinigkeit transzendiert, ist es mein persönlicher Anspieltipp – v.a. weil es am Ende die Kurve wieder kriegt und kein Fremdkörper bleibt. Denn letztlich überzeugt die Band vor allem durch das Fehlen jeglicher Verquastheiten.

A. Kaudaht

Label: Monofonus Press