Wie aus dem Nichts erschien kürzlich mit „Si Sedes Non Is“ die Debütveröffentlichung der Gruppe La Porta Ermetica, einer – salopp formuliert – Supergroup für okkulturelle, rituelle Musik (mit (ehemaligen) Mitgliedern von Ain Soph, Teatro Satanico und Macelleria Mobile Di Mezzanotte). „Auf insgesamt acht Stücken spielen die drei eine/ihre ganz eigene scheinbar aus der Zeit gefallene Musik.“, konnte man hier über das beeindruckende Debüt auf Phage Tapes lesen. Jetzt folgt auf Deathbed Tapes recht schnell mit „La Bugia“ ein 20-minütiges Tape mit insgesamt vier Stücken.
War der Vorgänger ganz klar thematisch fokussiert, knüpft die Gruppe mit „ La Bugia“ daran an, ist das Tape doch „An homage to the 17th century old same-title book by Marquis Massimiliano Savelli Palombara“. Der Marquis verweist was wieder auf das Thema des Debüts wie auch den Projektnamen, war Palombara doch der Erbauer der magischen Tür, die dem Projekt Pate bei der Namensgebung stand.
Der Titeltrack „La Bugia“ beginnt mit im Hintergund klappernder Perkussion, die etwas an Zero Kama oder an ein Bodhran erinnert. Dann setzt Gesang von Elisa Pambianchi ein (die u.a. bei 3+Dead singt). Ihre hier fast schon sakrale Stimme steht ganz klar im Zentrum, die Perkussion lässt sich über weite Strecken nur erahnen. „Sign“ ist eine wilde und unruhige Melange aus Geräuschen, Stimmen; mysteriöse Entitäten treten auf, verschwinden dann wieder im Äther. Gegen Ende ruft jemand: „God or devil. Give me a sign“. „Il Giardino Delle Esperidi“ lässt an Glöckchen denken, in der Ferne hört man Rezitationen. „Ludus Hermeticus“, das das Tape beendet, ist ein sechsminütiger, leicht dissonanter Klangsud. Davon kann gerne mehr kommen. (MG)
Label: Deathbed Tapes