Ganz lapidar „One“ betitelt ist das erste Album des in Düsseldorf gegründeten Projekts Autonister, das aus Bernd Kastner, Siegfried Syniuga (die beide als Strafe für Rebellion, zuletzt verkürzt auf Strafe F.R. aufnehmen) und Detlef Klepsch von keit, ki lik il besteht. Ersterem Projekt attestierten wir hier noch anlässlich ihres ebenfalls auf Auf Abwegen erschienenen Albums „Soundless Spehre“: „Was bei allen acht Stücken auffällt, ist ein Moment des Skurrilen, des leichten Augenzwinkerns und zudem eine Fülle, ein Füllhorn an Brüchen und ganz eigenen Sounds.“
Bezüglich des neuen Projekts Autonister heißt es von Labelseite: „The main interest of the trio lies in the combination of open disruptions between simple and complex rhythms, sound and noise textures, different tempi as well as instrumental and vocal sound elements.“ In dieser Beschreibung finden sich schon durchaus Hinsweise zentrale Klangelemente, die das Album enthält, etwa häufig (teils rabiat-treibende) Rhythmen, aber auch (immer wieder) eine Kontrastierung von scheinbar disparaten Klängen.
Die Titel der insgesamt zwölf Stücke sind schlicht durchnummeriert: „ONE_01“, „ONE_02“ etc. Der Opener ist durchzogen von scheinbar zerhäckselten Sounds, hektischen Beats, Computerstimme, Unruhe, dann plötzlich ein Innehalten. Auf dem dritten Track hört man eine fragmeintierte Stimme, dann hektisch triebende Beats, Drum ‘n’ bass auf Speed, aber zwischendurch auch eine Zurücknahme des Tempos. Track 4 verzichtet fast völlig auf Rhythmen, stattdessen Fiepen, Quieken, kaum festzumachende Geräusche, gurgelnde Stimmen. Auf Track 7 gibt es Sounds wie Vogelzwitschern, eine fortwährende Unruhe unter der Oberfläche und ambiente Passagen.
Manchmal meint man, das Album sei ein Hybrid aus Coil zu Zeiten der “Backwards”-Sessions und Asmus Tietchens‘ Mengenserie, letztlich greift das aber zu kurz, um dieses herrlich heterogene Album zu beschreiben. (MG)
Label: Auf Abwegen