Mitte Januar erscheint bei 30M Records das dritte Album des iranischen Komponisten und Kamancheh-Virtuosen Saba Alizadeh als LP unter dem Titel “Temple Of Hope”. In einer berührenden Mischung aus elektroakustischen Klängen und klassischen Elementen verarbeitet Alizadeh die Erfahrungen der “Woman Life Freedom”-Bewegung und die schwierigen Jahre des Widerstands und Leidens in seinem Land. Das Album verbindet die Klänge der Kamancheh, einem in der Region verbreiteten klassischen Streichinstrument, mit modularen Synthesizern, einem No-Input-Mixer und weiteren Streichern. Eingebettet in historische Radioaufnahmen und stark verfremdete Samples entsteht ein Klangkosmos, der gleichermaßen ergreifend und kämpferisch wirkt, aber trotz der mitunter schwermütigen Stimmung nie in Resignation kippt. Gesangsparts von Andreas Spechtl, Sanam Maroufkhani und Leila Rahimi verleihen der Musik zusätzliche Intensität. “Temple Of Hope” zeigt, wie Schmerz, Aufruhr und Schönheit zu einem Ausdruck von Widerstand und Zuversicht verschmelzen können. Dieses Album ist nicht nur ein persönliches Werk, sondern auch eine Hommage an die Stärke und den Mut der Menschen in der Heimat des Komposnistgen. Drei Stücke sind bereits im Stream zu hören, mehr zum Album gibt es in einigen Wochen auch auf unseren Seiten. Weiterlesen
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Esfand beim Hamburger Reeperbahnfestival
Das iranisch-neuseeländische Duo Erfand tritt am 23. September beim diesjährigen Reeperbahnfestival im Hamburger Angie’s Night Club auf. Das aus Rouzbeh Esfandarmaz und Patrick Stewart bestehende Projekt verblendet elektronische Rhythmen mit Elementen aus dem reichen Fundus traditioneller iranischer Musik und haben im vergangenen Jahr mit “Hélé” bereits eine EP herausgebracht. Ein Longplayer, der das teils tanzbar-elektronische, teils folkige Konzept noch um einige Nuancen erweitern soll, ist zur Zeit in Arbeit und wird auf dem ebenfalls hanseatischen Label 30M Records erscheinen. Weiterlesen
Nafir: Neue Komposition von Saba Alizadeh
Der iranische Elektroakustiker und Karmancheh-Virtuose Saba Alizadeh hat, angeregt durch die vor einem halben Jahr begonnenen Konflikte im Iran, ein neues Stück komponiert und mit einem Video des Filmers Siavash Naghshbandi zu einem plurimedialen Werk verknüpft. Das melancholisch-ernste Stück trägt den Titel “Nafir (Aufschrei)” und stellt in intensiven Bildern und Klängen das Leben im Iran nach den Erhebungen dar. “Musik und Bilder sind ein unheimlich bedrückendes (und am Ende doch hoffnungsvolles), sehr starkes künstlerisches Statement und spiegeln gut die Emotionen derer wieder, die aktuell unter dem Regime in Iran leben und leiden”, heißt es bei seinem Label 30M. Weiterlesen
V. A.: This Is Tehran?
Von den vielen Ländern, in denen es überraschend experimentierfreudige (und in Europa oft unbekannte) Musikszenen gibt, taucht der Iran in unserer Berichterstattung immer wieder auf. Über die Jahre erreichten uns Compilations zu experimenteller, ambienter und traditionell beeinflusster Musik, bekannte Vertreter der lokalen Musik wie Saba Alizadeh und Siavash Amini oder im Ausland lebende Acts wie Weiterlesen
SABA ALIZADEH: I May Never See You Again
Schon auf seinem vor zweieinhalb Jahren erschienenen Debütalbum “Scattered Memories” ging der in Teheran lebende Soundartist Saba Alizadeh, wie der Titel schon offen suggerierte, Fragen des Erinnerns und Vergessens, Fragen der bersönlichen Biografie und der größeren Geschichte nach. Nach verschiedenen Kollaborationen, Auftritten und kleineren Veröffentlichungen kommt er auch auf seiner zweiten LP wieder Weiterlesen