Das aus Mute-Gründer Daniel Miller und dem mit dem Label seit langem eng verbundenen Produzenten Gareth Jones bestehende Duo Sunroof bringt Mitte des Monats eine Fortsetzung des letztjährigen Albums “Electronic Music Improvisations Vol 1″ heraus. Formell gehen die acht Stücke, die nach dem jeweiligen Monat ihres Entstehens betitelt sind, in eine ähnliche Richtung wie der Vorgänger. Die Musiker betonen allerdings den Unterschied des relativ kurzzeitigen Entstehungsprozesses zu der langen Vorlaufzeit, die zu ersten Teil führte, gerade wenn man die jahrzehntelange Freundschaft der beiden mit einbezieht: “I suppose this is the difficult second album, [...] it took 40 years to make the first album and just nine months to create this one! [...] We got on a roll and didn’t really stop recording once we had that momentum”. Das Album erscheint in den gängigen Formaten in der Parallel Series von Mute Records, zwei Tracks sind schon als Video bzw im Stream erhältlich. Weiterlesen
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Faust, Sunroof und Chandra Shukla im Berliner Silent Green
Am Donnerstag den 13. April treten faust (ehemals Faust) in ihrem aktuellen Line-up, zu dem neben Zappi Diermaier und Günther Wüsthof nun auch Sonja Kosche, Elke Drapatz, Jochen Arbeit und Andrew Unruh (Einstürzenden Neubauten), Dirk Dresselhaus (Schneider TM) und der Hamburger Uwe Bastiansen gehören, im Berliner Silent Green auf. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Sonic Morgue statt. Weiterlesen
Or So It Seems: Wiederveröffentlichung von Duet Emmos einzigem Album
Am 22. August erscheint die remasterte Version von Duet Emmos einzigem Album „Or So It Seems“, das 1983 auf Mute veröffentlicht wurde. Das Projekt bestand aus Daniel Mille (Chef von Mute Records) sowie Edvard Graham Lewis und B.C. Gilbert von Wire. Das Album entstand zwischen 1981 und 1982 und wurde zusammen mit Tonmann Eric Redcliffe in den Londoner Blackwingstudios eingespielt, in denen auch die frühen Aufnahmen von z.B. Depeche Mode und Yazoo entstanden.
SUNROOF: Electronic Music Improvisations Vol. 1
Es gibt wenige Aussagen, die weiter vom Hyperbolischen entfernt sind, als der Hinweis auf die unglaubliche Wichtigkeit von Daniel Millers Label Mute für die (nicht nur) elektronische Musik der letzten Jahrzehnte. Miller löste (scheinbare) Widersprüche auf, veröffentlichte z.B. Non+Smegmas 7” neben seiner Faketeeniepopband Silikon Teens, setzte „Music For The Masses“ neben Laibachs “Opus Dei”, um nur ein paar wenige Beispiele aus dem ersten Jahrzehnt der Labelgeschichte zu nennen. Weiterlesen
Daniel Miller und Gareth Jones debütieren als Sunroof
Die beiden Mute Records-Granden Daniel Miller und Gareth Jones kündigen das Debütalbum ihres Duos Sunroof an. Der Verleger und der Soundmann arbeiten bereits seit vierzig Jahren zusammen und sind am Zusatandekommen so mancher Platte von Depeche Mode, Can, Erasure, Nick Cave & The Bad Seeds, Goldfrapp, Neu!, Wire, Einsturzende Neubauten, To Roccoco Rot, Diamanda Galas u.v.a. beteiligt gewesen. Sunroof enstand ursprünglich als Remix-Projekt, um ausgewählten Tracks besonderer Mute-Releases ein anderes Gesicht zu geben. Gemeinsame Synthie-Jams wurden zunächst eher als Hobby betrieben, bis vor zwei Jahren ein Album ins Auge fefasst wurde. “Electronic Music Improvisations Volume 1″ enthält acht improvisierte, modulare Tracks und erscheint am 21. Mai in der wiederbelebten Parallel Series von Mute. Weiterlesen
GOLDFRAPP: Silver Eye
Der gängigste Gemeinplatz über Goldfrapp definiert den Stil des Duos als stets im Wandel, dem selbst der Gesang Alisons unterliegt, von der Handschrift Will Gregorys als Producer ganz zu schweigen. Da ist freilich etwas dran, und die beiden selbst betonen häufig, dass viele ihrer Alben in direkter Reaktion auf zuvor Geschaffenes entstanden sind. Dabei haben sich mit der Zeit, neben subtilen textlichen und visuellen Gemeinsamkeiten, zwei grundsätzliche Richtungen verselbständigt, eine dunkle, entrückte, latent Weiterlesen
BOYD RICE/NON: Back to Mono
Ursprünglich war der Amerikaner Boyd Rice von der ersten Industrialgeneration einmal der a- und unpolitischste: Nur im allgemeinen Sinne konnte man aus der Beschreibung seiner Musik als „de-indoctrination rites“ spezifische Handlungen ableiten, im weitesten Sinne ließe sich diese Beschreibung als Ablehnung von Autoritäten lesen und man könnte ihr einen aufklärerischen Impetus zuschreiben, wie das bei den Zeitgenossen TG, SPK, Cabaret Voltaire – trotz aller Ambivalenzen – auch immer der Fall war.
LAIBACH: Reproduction Prohibited
Das Jahr 2012 wird wohl als ereignisreiches Jahr in die Laibach-Annalen eingehen. Seit ihrer Beteiligung an dem Klamaukstreifen „Iron Sky“ wieder in aller Munde, soll auch ihre kurz darauf stattgefundene Tour gut besucht und enthusiastisch beklatscht worden sein, der Konzertmitschnitt aus der Tate Modern erschien bereits auf CDr. Gutes Timing also für die Slowenen, auf schon Erreichtes und längst Klassisches zurück zu blicken und einen Einblick in gut dreißig Jahre orchestraler Elektronik, provokativer Konzeptalben und jeder Menge Theatralik zu gewähren. Der Fan der alten Schule wird auf ihrem gerade erschienenen Beitrag zu Mutes „Introduction“-Reihe das meiste kennen. Spätgeborene, angefixt durch den ganzen Mondnazi-Trash, dürften hier Weiterlesen