Timothy Renner hat gerade seine Interpretation der wahrscheinlich aus dem sechzehnten Jahrhundert stammenden Ballade „Tam Lin“ veröffentlicht. Der knapp 10-minütige Song wurde zusammen mit Eamonn O’Neill eingespielt. Renner selbt schreibt: „Part of a series of paranormal-themed ballads recorded for Strange Familiars podcast.“ Das Stück wurde über die Jahrzehnte immer wieder interpretiert, so spielten u.a. Current 93, Fairport Convention, Steeleye Span oder die Mediæval Babes Versionen ein.
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V.A.: Water, Water
Wenn fast täglich immer wieder die Unberechenbarkeit des POTUS ins Feld geführt wird – als positive strategische Eigenschaft vom Mann mit den kleinen Händen selbst oder aber als Kritik am erratischen Verhalten von seinen Gegnern-, so trifft das sicherlich auf den delirierenden Außenpolitiker Trump zu, aber weniger auf den Innenpolitiker, dessen Zielsetzung in allen Bereichen durchaus konstant ist: Deregulierung und Privatisierung, egal ob bei Schule, Krankenversicherung, Umwelt- oder Verbraucherschutz. Weiterlesen
STONE BREATH: Cryptids
Vor einiger Zeit hatte Timothy Renner einmal angesprochen, dass die Thematisierung des Spirituellen, die sich (auch) immer wieder in seinem Werk gefunden hat, zu Missverständnissen (in der Wahrnehmung anderer) geführt hat. Mit seinem Projekt Albatwitch hat er in den letzten Jahren zwei dezidiert politische Alben eingespielt. Vielleicht hat auch die Tatsache, dass in seinem Heimatland seit einer Reihe von Jahren der evangelikale lunatic fringe sich in zunehmendem Maße in den Mainstream der GOP ge- bzw. verschoben hat, dazu beigetragen, jetzt etwas zurückhaltender zu sein. Weiterlesen
ALBATWITCH: If Corporations Are People, Why Don’t They Die?
Man mag manchmal den Eindruck haben, dass Personen, die ein spirituell geprägtes Weltbild haben oder ein Leben führen, in dem Metaphysik keine nur marginale Rolle zukommt, politisch nicht immer besonders scharfsinnig sind. Timothy Renner allerdings, dessen von christlichen und animistischen Ideen geprägte Band Stone Breath im wahrsten Sinne des Wortes die Avantgarde, die Speerspitze des Weird Folk darstellt(e), hatte schon mit seinem mit Brian Magar eingespieltem Albatwitch-Debüt „Only Dead Birds Sing Over the Graves of Fallen Kings“ radikale Kritik an menschlicher Hybris, an naiver Technikgläubigkeit Weiterlesen
ALBATWITCHCRAFT: GAS!
Auf Crow Tongues „The Red Hand Mark“ hatte Timothy Renner auf „Ypres“ das Grauen des trench warfares besungen, den Schrecken des Ortes, an dem zum ersten Mal Giftgas eingesetzt wurde, in dem Krieg, der im englischen Sprachraum noch immer (durchaus doppeldeutig) The Great War genannt wird. In dem Text beschwor Renner ein Grauen voller von Schrapnellen zerfetzten Eingeweiden, eiternden Wunden und grinsenden Schädeln, das nicht anders zusammenzufassen war als mit den Worten „Death ahead, madness behind“. Weiterlesen
ALBATWITCH: Only Dead Birds Sing Over the Graves of Fallen Kings
Timothy Renner ist ruhelos. Obwohl die Wiederbelebung von Stone Breath vor einigen Jahren zu einer ganzen Reihe hervorragender Alben geführt hat, findet er immer wieder Zeit für Nebenprojekte. Politisch im eigentlichen Sinne konnte man Renners seit Mitte der 90er entstandenes Werk bislang nie nennen, viel eher waren all seine Bands und Projekte oftmals Widerspiegelungen einer spirituellen Weltsicht. Wenn überhaupt, dann könnte man sagen, dass seine Labelarbeit, seine sich dem Mainstream und marktstrategischen Überlegungen und Berechnungen weithin verweigernde künstlerische Tätigkeit und das kaum jemals auf sicheren Pfaden Verweilende („I took the [road] less travelled by“ könnte man in Anlehnung an Robert Frosts wohl berühmtestes Gedicht schreiben) natürlich für sich genommen schon ein Statement, eine klare Positionierung sind (eine ähnliche Überlegung wurde jüngst im Wire bezogen auf Wolf Eyes geäußert). Weiterlesen