Music For Abandoned Monasteries: Neue Compilation auf Eighth Tower

Die italienischen Eighth Tower Records, ein Imprint der Unexplained Sounds Group mit einem besonderen Interesse an Samplern zu Fantastik-Themen, haben vor einigen Tagen eine neue Compilation herausgebracht, die sich thematisch den Schauplätzen verlassener Klöster und Klosteruinen widmet, unter den Beitragenden sind einige Namen, die wie Michael Bonaventure, Kloob, Mombi Yuleman zum festen Bestandteil des Eighth Tower-Kanons gehören. Im Zentrum steht – was gut zur Auswahl der fünfzehn meist dunklem, mitunter rituell oder auch neoklassisch angehauchtem Ambient zuzurechnenden Tracks passt – die Atmosphäre solcher Orte und ihre psychologische Wirkung auf den Besucher. Einen besonderen Raum nehmen in vielen Stücken die “Shadows of a Holy Past”, wie es im Titel des windgepeitschten Beitrages von Sílaní heißt, ein.

“There is something a bit creepy about an abandoned building, knowing that it was once full of life and is now empty, often crumbling and taken back by nature”, heißt es vom Label. “It’s even more haunting when it’s a monastery. Over the centuries many monasteries were closed and abandoned for different reasons and have varied historic significance, but have one thing in common. These architectural marvels stand empty and abandoned, providing a fascinating, mysterious and sometimes creepy look not only into the past, but also into their ghost like present”. Viele der Stücke spielen schon von ihren Titeln her auf diese atmosphärischen Dimensionen an, betonen das Desolate, den Eindruck von Gottverlassenheit (phoanøgramma, Vacant Stations) und entwerfen imaginäre Szenarien in den entsprechenden Settings (Torus Dome, Omensworth). Diese entsprechen meist keinem bestimmten Ort, eine Ausnahme ist Nam-Khar, der seinen Beitrag der im nordosten Indiens gelegenen Nalanda-Ruine widmet – einem Gebäudekomplex, der vom 5. bis zu seiner Zerstörung im 13. Jahrhundert eine klösterliche Universität beherbergte, die einer der Ursprungsorte des Mahayana-Buddhismus war. Die Sammlung erscheint digital mit Artwork von John Chadwick.