Little Annie und David Harrow: Neuer Track und diverse Remixe

Little Annie hat zusammen mit dem in LA beheimateten Dub-Produver David Harrow, der in den frühen 90ern bereits an ihrem “Short and Sweet”-Album beteiligt war, den von griffigen apokalyptischen Solgans und der groovigen Elektronik modularer Virtuosität geprägten Track “End of Times” produziert. Auf der digitalen Veröffentlichung sind neben dem Original, einer Instrumental- und A Capella-Version diverse Remixe internationaler Acts enthalten, namentlich Märtini Brös, zweimal Rude Audio, ebenfalls zweimal Misled Convoys und Ono-Sendai. Weiterlesen

Little Annie, Paul Wallfisch und Pamelia Stickney im Kampnagel Hamburg

Am 14. November tritt das legendäre Torch Song-Duo Little Annie (Gesang) und Paul Wallfisch (Piano) erneut im Hamburger Kampnagel auf, mit dabei ist diesmal die Thereminvirtuosin Pamelia Stickney, die ihren Stücken eine ganz eigene Note beigeben wird. Neben Songs aus ihrem umfangreichen gemeinsamen Repertoire – bislang erschienen mit “When Good Things Happen To Bad Pianos”, “Genderful” und “A Bar Too Far” drei gemeinsame Alben mit Eigenkompositionen und originellen Coverversionen – stehen Songs und Visuals des Bühnehstücks 52 Jokers auf dem Plan, die die beiden im vorigen Jahr zusammen mit der No Wave-Künstlerin Beth B. unter Verstärkung von Evelyn Frantic und Jim Coleman produziert hatten. Auch ein paar neue Songs aus Annies Feder gibt es zu hören. Weiterlesen

COIL: Love’s Secret Domain

Vor fast genau einem Jahr schrieb ich anlässlich der längst überfällgen Wiederveröffentlichung von Coils  meisterhaftem Spätwerk „Musick to Play In The Dark“, wie wichtig es sei, inmitten der ganzen semi- bis gar nicht offiziellen Sekundär- bis Tertiärveröffentlichungen die eigentlich wichtigen Alben Coils wieder verfügbar zu machen. Dass es von dem ursprünglich 1991 veröffentlichten dritten Album „Love’s Secret Domain“ nun verschiedene Versionen von zwei Labeln gibt Weiterlesen

Digitales Album von Little Annie und Paul Wallfisch

Zehn Jahre nach “Genderful”, ihrem letzten Longplayer als Duo, haben Little Annie und Paul Wallfisch, die mittlerweile an unterschiedlichen Orten leben, ein neues Album aufgenommen. Die zehn Songs auf “A Bar Too Far”, die neben eigenen Stücken auch einige Coverversionen von Tony Bennett und anderen enthalten, sind einmal mehr in Stil des Torch Songs verfasst, der v.a. als Annies Markenzeichen gilt. Aber auch laszive Elektronik ist in Tracks wie “Swamp Sexy” zu hören. Das Album ist zunächst als digitale Veröffentlichung über Bandcamp (freie Preiswahl) erhältlich, ein physischer Tonträger ist geplant. Der Erlös geht an Glory Temple Ministries, eine kirchlichen Einrichtung in Miami. Weiterlesen

Little Annie und Paul Wallfisch präsentieren neues Album in Hamburg und Berlin

Nach “When Good Things Happen to Bad Pianos” und “Genderful” erscheint diesen Sommer mit “Enchantment or Bust” das dritte gemeinsame Album von Little Annie und Paul Wallfisch. Die Sängerin, die sich von Punk über diverse Electronica bis zu anrührenden Torch Songs ein breites musikalisches Repertoire erspielt hat, und der Pianist, den manche vom Theater, andere von Bands wie Botanica, The Ministry of Wolves oder Swans kennen, haben mit Unterstützung von Musikern wie Kid Congo Powers, Brian Viglione und Kristof Hahn sieben neue Songs und drei Coverversionen eingespielt und werden das Werk im August auch auf zwei deutschen Bühnen vorstellen. Am 14. August treten sie im Rahmen der von Peaches präsentierten Konzertreihe im Hamburger Kampnagel auf (Support: Me And My Two Horses), am 22. August spielen sie im Maschinenhaus der Berliner Kulturbrauerei im Rahmen der diesjährigen Pop-Kultur. Weiterlesen

LITTLE ANNIE: Short, Sweet and Dread

Über die Karriere Little Annies existiert die etwas abwegige Vorstellung, dass sie seit ihren Anfängen im Punk mehrfach ihren Stil und ihr kreatives Umfeld wie eine alte Schlangenhaut abgelegt und sich komplett neuen Ausdrucksformen – nach dem Punk zunächt dem Dub und funky Electronica, später dann chansonhafter Songwritermusik zwischen Cabaret und Torch Song – zugewandt habe. In Wirklichkeit gingen all diese Veränderungen Weiterlesen

Skipping to Armageddon. Fotoband über Current 93 bei Strange Attractor Press

Die aus Östereich stammende Fotografin Ruth Bayer avancierte in den 80er Jahren zu einer profilierten Dokumentatorin der englischen Post Punk-Szene und hat zahlreiche Musiker porträtiert und Szenen aus ihrem Alltag festgehalten. Unter anderem knüpfte sie Mitte der 80er Kontakt zu den Musikern des World Serpent-Umfeldes, von denen in der Folge zahlreiche Aufnahmen entstanden. Unter dem Titel “Skipping To Armageddon. The Ultimate Hallucinatory Photograph Book Of C93 & Friends” erscheint im August ein 192-seitiger Fotoband über Current 93, der den Werdegang der Band über einen langen Zeitraum abdeckt. Weiterlesen

LITTLE ANNIE: Trace

Wenn man die eigene Lebensgeschichte erzählt, tut man ganz unterschiedliche Dinge. Man erschafft, gestaltet, malt sein Narrativ in besonderen Farben, um eben ein bestimmtes Bild zu zeichnen, vor sich und vor anderen. Das ist, wenn man so will, der selbstbezogene und zugleich unmittelbar schöpferische Teil. Konzentriert man sich mehr auf die Spuren, die andere Menschen, aber auch Dinge und Ereignisse in der Biographie hinterlassen haben, wird das Erzählen zur Suche und der Erinnernde selbst zum Leser der Geschichten, die andere dem Leben eingeschrieben haben. Weiterlesen

SWANS: To Be Kind

Die Musik, die die Swans seit ihrer von Gira so betitelten „reconstitution“ spielen, kann man partiell zwar als aggressiv charakterisieren, viel angemessener lässt sie sich – und zwar gilt das für die Ohren zerstörenden Auftritte ebenso wie die Alben – als enorm physische, fast schon körperlich vielleicht nicht anstrengende, aber herausfordernde Musik beschreiben und zwar für Band wie für Hörer gleichermaßen – und das sollte man rein deskriptiv, nicht als Kritik verstehen. Allein die schiere Menge an Material kann einschüchternd wirken: Nach dem etwa zweistündigen „The Seer“ folgen wieder etwa 120 Minuten, diesmal auf 10 Songs, Tracks (auf dem die Aufnahmen für das Album finanzierenden Live-Album „Not Here / Not Now“ schrieb Gira dann auch: „it’s admittedly a stretch to call some of them ‘songs’“ ) verteilt. Weiterlesen

LITTLE ANNIE AND BABY DEE: State of Grace

Man muss sich wundern, dass eine Zusammenarbeit zwischen Little Annie und Baby Dee erst jetzt zustandegekommen ist, denn thematisch-musikalische Parallelen zwischen dem Werk der zwei Künstlerinnen sind unübersehbar: Die Charaktere, die die Songs beider schon seit Jahren bevölkern, zeichnen sich oft auch immer durch ihre Exzentrik und durch ihre Beschädigungen aus, und auch eine teilweise anarchische Komik spielt in den Songs und insbesondere bei den Auftritten der beiden keine geringe Rolle. Annie und Dee wären sicher auch bei Vaudevilles nicht fehl am Platz gewesen.

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LITTLE ANNIE: Sing Don’t Cry. A Mexican Journey (Buch)

Little Annie, die in einer ganzen Reihe an Künsten unterwegs ist, ist keineswegs ein Chamäleon, auch wenn das gelegentlich behauptet wird. Wenn sie als Sängerin mit ganz unterschiedlichen Musikern von Crass bis Coil und Adrian Sherwood, von Larsen bis Baby Dee und natürlich Paul Wallfisch aktiv ist, spricht das zwar immer für einen flexiblen Draht zur kreativen Sprache anderer, und doch steuert sie dort stets ebenso viel von sich bei. Ihr Beitrag ist jedoch weit mehr als ihre mal forsche, mal etwas erschöpfter klingende Stimme in Alt. Ihr Name steht auch für eine ganz eigene elegante Abgewetztheit, einen ehrlichen, unbeschönigenden Optimismus und eine Stehauf-Mentalität, die auch den miesesten Szenarien noch etwas Kraftgebendes abzugewinnen weiß. All dies durchzieht auch Weiterlesen

LITTLE ANNIE – Interview

Bei manchen Künstlern fällt eine adäquate Einleitung aufgrund der schieren Quantität ihres Outputs oder aber der  Anzahl der Jahre, die sie tätig sind, schwer. Bei anderen ist es die Qualität – nicht notwendigerweise beschränkt auf Qualität im Sinne von gut oder schlecht, sondern verstanden als Variation im Schaffen(sprozess). Bei Little Annie, auch als Annie Anxiety bekannt, treffen beide Faktoren aufeinander. Nachdem sie in New York mit der Punkband Annie and the Asexuals um 1980 (ein aufgenommener Track erschien Jahre später auf einer auf Nigel Ayers’ Label Sterile erschienenen Compilation zur Unterstützung des Streiks der britischen Minearbeiter) kurzzeitig aktiv war Weiterlesen

LITTLE ANNIE & PAUL WALLFISCH: Genderful

Little Annie, vormals Annie Anxiety, zählt zu denjenigen Künstlerinnen, bei denen man eine seitenlange Biografie voranschicken könnte. Man könnte zahlreiche Medien und Genres benennen, in denen die Wahl-New Yorkerin in den letzten dreißig Jahren tätig war, unzählige Kollegen aufzählen, mit denen sie neben MARC ALMOND, COIL und CRASS noch gearbeitet hat und – potentielle Neu-Fans damit hoffnungslos verschrecken. Annie Bandez verfügt über eine großartige Soulstimme in Alt, und hat in Paul Wallfisch, bekannt von den Gruppen BOTANICA und FIREWATER, einen virtuosen Pianisten gefunden, dessen Spielweise bestens mit ihrem Gesang fusioniert – zur nicht unwesentlichen Bereicherung jenes musikalischen Feldes, das der gängige Jargon gerne Torch-Song nennt. Weiterlesen

“A harp is like a piano without its clothes on while it’s still young and pretty”

Baby Dee interviewed by Uwe Schneider

Over breakfast a friend of mine came up with the idea of investing a few thousands in a baby company, taking her eggs and my sperm and a few poor women, later sell the high-class blue-eyed treasures to the highest bidders. Then I got asked by a friend of a friend if I could babysit their daughter tonight. And on my way home huge masses of snow came down the roofs like white and shiny (late) Christmas bombs, I couldn’t help but imagine at least one of them hitting a baby buggy – survival of the luckiest. Weiterlesen