Wenn das neue Torba-Album ein Pendant in der Welt der haptisch erfahrbaren Artefakte hat, dann ist es die Ruine – ein Phänomen, welches das Künstlerkollektiv Alterazione Video jüngst am Beispiel unvollendeter Architektur und Infrastruktur untersuchte, an verschiedenen Konstruktionen, die aus Geldmangel, wegen technischer Probleme, politischer Planänderungen und ähnlicher Gründe Fragment bleiben mussten. In der dazu entstandenen Studie wurden sie als die bedeutendsten Kunstwerke des heutigen Italiens bezeichnet. Weiterlesen
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TORBA: Musica Convenzionale
Es wäre sicher vorschnell, den Titel von Torbas knapp vierzigminütiger Soundkollage “Musica Convenzionale” als reine Ironie zu verstehen, und wer ein Ohr hat für die feinsinnige Verknüpfung der verwendeten Materialien, mit der Mauro Diciocia einmal mehr frühere Standards weiterführt, wird bei dieser Vorstellung ohnehin schnell ins Stolpern geraten. Die Musik auf der ersten CD-Veröffentlichung des Projektes steht in einem vielfältigen und Weiterlesen
It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview mit Torba
Torba, das Projekt des italienischen Klangbastlers Mauro Diciocia, existiert mittlerweile seit fast zehn Jahren und hat im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchgemacht – was Ende des letzten Jahrzehnts mit schweren, rauen Gitarrendrones begann, führte recht bald in die extremsten Gefilde des Harsh Noise, um auf den jüngeren Releases einer vielschichtigen Musik auf der Basis von Feldaufnahmen Platz zu machen, bei der sich Feinsinn und Groteske die Waage halten. Was sich wie ein Weiterlesen
It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview with Torba
Torba, the project of Italian sound artist Mauro Diciocia, has been in existence for almost ten years now and has gone through a number of transformations over time – what began with heavy, harsh guitar drones at the end of the last decade, soon led into the most extreme realms of harsh noise, just to make way for a multi-layered music based on sampled sounds, in which subtlety and grotesque hold the balance. Weiterlesen
TORBA: Laavg Drjot
Schon in meiner letzten Besprechung zu Torba habe ich darauf hingewiesen, dass verzerrte Noisesounds und klassisches Feedbackjaulen nur noch eine untergeordnete Rolle in der Musik des italienischen Geräuschmusikers spielen, zugunsten einer feinsinnigen, narrativen Montage ausgefallener Klänge aus Natur, Technik und dem Repertoire klassischer Musikinstrumente. Dass dies dann aber keineswegs ruhig und gewaltfrei ablaufen muss beweist einmal mehr sein aktuelles Tape, dessen Titel einfach die beiden Tracktitel wiedergibt. Weiterlesen
TORBA: Sqòrt
Mauro D. alias Torba ist ein großer Ironiker, was in der Geräuschmusik lärmender Art durchaus von Vorteil ist. Zwischen den zahlreichen, meist grotesken Sounds seiner Samplekollagen kommen auch immer wieder Stimmen „zu Wort“, menschliche wie tierische, oft in Form von gröhlendem Gelächter und zünftigem Schweinegrunzen – letzteres ganz zentral in seinem letzten Tape, das verquere Beziehungen zum Thema hatte und auf den belgischen Film „Vase de Noches“ referiert: die Geschichte der Liebe eines Bauern zu einem Schwein. Auf dem Nachfolger „Sqòrt“ hält sich dies Weiterlesen
HEROIN IN TAHITI: Canicola
Wenn Musiker die Sonne, die Flora und die regionalen Bräuche ihrer Länder besingen, endet das nicht selten im Postkartenkitsch, v.a. wenn es sich bei dem Land auch noch um ein beliebtes Touristenziel handelt. Wer Heroin in Tahiti kennt, weiß allerdings, dass sie unter exotischem Charme etwas anderes verstehen, denn ihre im Zeitlupen-Surfsound beschworenen Südseesettings strahlten eine dreckige Düsternis aus, die mehr mit einem Neo Noir-Streifen gemein hat als mit einem auf Hawaii spielenden Elvis-Schinken. Wer die römische Band in den Jahren ihres Bestehens etwas genauer verfolgt hat, der erinnert sich vielleicht daran, dass sie sich auch schon ihrer italienischen Heimat gewidmet haben. Weiterlesen