MARISSA NADLER: Little Hells

Mit ihrem vierten Album ist Marissa Nadler nun auch im Feuilleton und in den verschiedenen Indiepostillen angekommen, die von “Folkelfen” schwärmen oder aber das vermeintlich Irrationale geißeln.

Zu Recht wurde auf Brainwashed darauf hingewiessen, dass der (textliche wie musikalische) Fundus, dessen sich die Amerikanerin bedient, limitiert ist: Akkordfolgen wie gewisse Themenkreise (ein Titel wie “Ghosts And Lovers” kann da fast paradigmatisch gesehen werden) kehren immer wieder, wobei das nicht zwangsläufig schlecht sein muss. Und auch das Eröffnungsstück “Heart Paper Lover” scheint das zu bestätigen. Was sich (ein wenig) geändert hat, ist die Instrumentierung (zumindest auf einigen Songs). Dabei geschiet es, dass die Instrumentierung aus “Mary Come Alive” ein recht glattes Folkstück macht, dass von einer Vielzahl von Hörern goutiert werden kann. Eine Erweiterung des Soundspektrums ist durchaus zu begrüßen, wobei die Gefahr der Verflachung und Beliebigkeit gegeben ist, aber dagegen gibt es solche Songs wie “Loner”, Perlen der Melancholie, bei der sich der Hörer die Sängerin in einer stürmischen Nacht in einer verfallenen Villa vorstellt – aber vielleicht sind solche Assoziationen ja einfach nur zu irrational? (M.G.)