Zeitgleich mit Jérémie Mathes wird im Rahmen der „Substantia Innominata“-10”-Reihe „Substrata“ von Deison veröffentlicht – der Name, unter dem der Italiener Cristiano Deison aufnimmt, der auf zahlreiche Veröffentlichungen blicken kann und u.a. mit Lasse Marhaug, KK Null, Uggeri oder John Duncan zusammengearbeitet hat.
Die 10‘‘ trägt einen Titel, der an die Schichten und Schichtungen der Erde denken lässt und das mag sowohl einen Hinweis auf das zugrundeliegende Konzept als auch an die musikalische Herangehensweise geben. Deison selbst meint: ” “Substrata” contains three new compositionswhere sounds are conceived as they are “excavated” from the earth beneath our feet “Terra Firma” (erosion) and then taking to the light (awakening); it describes its interior solid surface (“Prima Materia”), the primitive formless base of all matter similar to chaos, the quintessence or aether.”
Das lange „Terra Firma“, das aus den beiden Teilen „Erosion“ und „Awakening“ besteht, ist eine dunkle, basslastige Fläche, die dröhnt und in der man Knistern, Klirren und Schaben hört, was vielleicht an Erosion denken lässt (um den Titel aufzugreifen), an ein Durchwühlen von Klangschichten. Das ist eins zurückhaltendes, durchaus unheimliches Stück. Mal meint man in der Ferne (Blas-)Instrumente zu hören, wobei die Basis „prepared tapes, metals, strings, wires and electronics“ waren. „Prima materia“ beginnt etwas kristalliner, dann setzt ein perkussives Pulsieren ein und man hört flirrend-metallische Klänge, dann ein Knirschen im Hintergrund, ganz so, als sei David Jackman als körperloser Wiedergänger aufgetaucht. Hier wird besonders deutlich, aus wie vielen Schichten diese Musik besteht. Das kurze „In vacu momentum” schließt das Album düster-mysteriös ab. Gepresst wurden diese beeindruckenden 33 Minuten auf dunkelgrün-transparentes Vinyl. (MG)