KONRAD KRAFT: Nifbin Circle

Nach „Oval“ erscheint auf Auf Abwegen mit „Nifbin Circle“ das neue Album von Konrad Kraft und das insgesamt vierte auf dem kleinen Kölner Label. Kraft, bürgerlich Detlef Funder, dessen Pseudonym auf Conrad Schnitzler und Kraftwerk verweist,  beschreibt die Stücke als „tracks with rudimentary melodies and rhythms“, resultierend aus der Arbeit mit „two apps on the iPad, [which] provided the basic structures and the sound space“.

Tatsächlich ist schon direkt der Opener „Flabdragon Level 3“ ein verspielt klingendes Stück, das fast schon an ein Depeche Mode -Instrumental aus den frühen 80ern, so in etwa zur Zeit von „A Broken Frame“, klingt, das man vielleicht in einer alternativen Realität als B-Seite einer Single verwendet hätte. B-Seite nicht verstanden als etwas (nur) Sekundäres, sondern im Sinne von weniger kommerziell, aber eventuell spannender als die A-Seite. Es gibt ein tolles Zusammenspiel von perkussiven Momenten und leicht melancholischen Melodien. Das darauf folgende Titelstück mit bassartigen Sounds scheint aus vielen Schichten und Ebenen zu bestehen. „Fanznel Re“ ist mit Knistern und melodischen Flächen etwas reduzierter und erzeugt eine leicht dunkel-melancholische Atmosphäre. „Imrobial Connected“ besticht durch pulsierende flächige Sounds und pochende Rhythmik „Ilsimits II“ lässt kurzzeitig an Coils „Paranoid Inlay“ denken. Auf acht Stücken  kreiert Kraft eine ganz eigene wie eigenwillige Form von abstraktem Elektropop, dessen oben zitierte „rudimentären Melodien“, an denen er sich laut Selbstauskunft erstmalig seit 30 Jahren versuchte, überzeugen. (MG)

Label: Auf Abwegen