A House for the Dead and a Porch for the Dying: Reissue des Klassikers von David E. Williams

Ankündigung: In Kürze erscheint auf dem Prose Nagge-Label zur Feier des dreißigjährigen Jubiläums die erste, zwei Scheiben umfassende Vinyl-Edition von David E. Williams’ drittem Album “A House for the Dead and a Porch for the Dying”, das seinerzeit beim hauseigenen Ospedale-Label auf CD herauskam. An dem Album waren zahlreiche befreundete Musiker beteiligt, u.a. Williams ‘ langjähriger Weggefährte Jerome Deppe. Die neue Edition enthält neben den von James Plotkin remasterten Albumtracks zahlreiche Demos und alternative Versionen. Das Release enthält eine Version des Original-Booklet und einen entsprechend größeren Druck des Cover-Artwork von Judith Schaechter. Williams selbst zitiert im Text zur digitalen Version das Headpress Magazine, das die Originalität des für die Ära ungewöhnlichen Stils auf den Punkt bringt: „David E. Williams hat sich mit seinem Debütalbum ein kleines Juwel ausgedacht. Williams klingt für alle Welt wie der Nachkomme von David Bowie und den Crash Test Dummies mit Musik und Texten von Andrew Lloyd Weber im Endstadium von Hirnkrebs. Bei Tracktiteln wie „The Dead Hymen“ und „Thumbelina Toad Slut“ könnte man verzeihen, wenn man einen müden, nervenaufreibenden Death-Metal-Diapason erwartet. Stattdessen bekommen wir etwas ganz Großartiges, fast primitiv Einzigartiges. Die Songs, oder besser Klagelieder, befassen sich mit menschlichen Ängsten, Wahnsinn und Perversion, die bizarren Texte lassen sich gut mit den symphonischen Instrumentalstücken kombinieren. „Little Sap and Varicose“, eine schwarzhumorige Nummer über einen kleinen Jungen, der beobachtet, wie sein Großvater eine Herzatacke bei der Masturbation bekommt, ist besonders gut. Weitere Höhepunkte sind „Sandra Lindsey“, eine langsame, rätselhafte Nummer mit Texten wie: „Nephew’s nibbling on a portion/of his girlfriend’s last abortion/No scrotum of my son will be a cathedral/for maggot, mealworm or boweevil.” Die Tatsache, dass Williams nicht singt, sondern seine Texte eher mit einem krächzenden Stöhnen darbietet, macht es umso seltsamer und verlockender. Das Ganze ist eine wohlklingende Feier der Körperflüssigkeiten, der abgetriebenen Föten, der Krankheit und des Todes. Sehr empfehlenswert.”

@ Prose Nagge