White Stories of Black Whales: Neue Edition des audiovisuellen Albums von Arianna Degni Lombardo und Flavio Derbekannte

Das audiovisuelle Gespann Arianna Degni Lombardo und Flavio Derbekannte, das schon lange vor der Gründung der festen Band Noise Cluster gemeinsam arbeitete, bringt gerade die zweite Edition des 2015 erschienenen Werks “White Stories of Black Whales” in einer auf elf Exemplare limitierten Auflage heraus. Das Duo firmierte damals unter dem Projektnamen XxeNa & DBPIT. Das neu aufgelegte Release enthält auf hochwertigem recyclebarem Papier im A4-Format vier nach Wunsch ausmalbare Zeichnungen Ariannas von Walen und anderen Meerestieren, inspiriert von einer Reise nach Island. Dazu heißt es in detr Selbstbeschreibung “This work has been inspired by a visit to the whales natural habitat where they live, roam free and can be admired in all their majesty, and aims at raising awareness and understanding of their priceless beauty and naturalistic value”. Anstelle der seinerzeit beiliegenden CD ist der zwischen dröhnendem, vibrierendem Ambient, aufwühlender Elektronik, Walgesängen und Trompetenparts wechselnde Soundtrack Flavios diesmal über einen Download-Code erhältlich.

In unserer Besprechung der Erstauflage hieß es, die Illustrationen “laden die Betrachter im Kinderbuchstil dazu ein, diese nach eigenen Vorstellungen zu vollenden. Die Illustrationen sind in XxeNas bekannt plastischem Stil gefertigt, der immer etwas an die Tierdarstellungen kanadischer Ureinwohner erinnert, man wittert in der Darstellung sich umarmender oder tanzender Meeresriesen einen feinsinnigen Humor, und erkennt darin v.a. auch die sichere Hand einer mit Layout erfahrenen Gestalterin. Musikalisch führt Flavio, Der bekannte postindustielle Trompeter, uns einmal mehr in eine symbolische Welt jenseits des festen Grundes, der stets astronomisch oder eben maritim konnotiert ist, und bei den meist flächigen Sounds, die zu hypnotisch, streckenweise aber auch zu sperrig sind, um als reiner Ambient zu gelten, mag man partiell an Lawrence English denken. Sehr gleitend anfangs, kann Her Majesty im grobkörnigen Grund und den soundtrackartigen Trompeten bereits das Erhabene einfangen. Diverse Klänge tauchen auf und verschwimmen kurz miteinander, um nach einiger Zeit wieder Raum zu geben für weitere Details, in denen sich Friedvolles und Bedrohliches, warm klingendes und Metallenes, Harmonie und Spannung, Flächensounds und pulsierende Rhythmen die Hand reichen. Vielleicht am Beeidruckendsten sind die hypnotisch auf- und abebbenden Synthiewellen, die das aus nächster Nähe aufgenommene Rumoren der Wale begleiten”.