Dastgah: Neue Veröffentlichung von Ali Balighi

Das neue Album Dastgah von Ali Balighi erscheint Ende März digital auf dem Label Post Orientalism Music und verbindet traditionelle persische Musiktheorie mit Serialismus und Mikrotonalität in einer innovativen Komposition. Kernstück des Albums ist eine einstündige Komposition, deren Sound an Metallophone und Keyboards erinnert und die als “Dastgah Stereo Edition” präsentiert wird. Ergänzt wird dieses Hauptwerk durch vier weitere Stücke, die jeweils für die Wiedergabe auf einem einzelnen der vier Lautsprecher konzipiert sind, wodurch die räumliche Dimension der Musik ins Zentrum rückt. Balighi greift auf das persische Dastgah-System zurück, das seinen Liner Notes zufolge für seine melodischen Modi und mikrotonalen Intervalle bekannt ist. Diese einzigartigen Tonhöhen, die weit über das westliche gleichstufige Tonsystem hinausgehen, bilden die Grundlage für eine erweiterte serielle Matrix. Diese Matrix umfasst 17 Töne und eröffnet neue Möglichkeiten der Tonalität und der klanglichen Beziehungen.

Mit dieser Herangehensweise erweitert Balighi den klassischen Serialismus, indem er dessen strukturelle Strenge mit mikrotonalen Nuancen bereichert. Die Realisierung der Komposition erfolgte mit der Software SuperCollider, die präzise Kontrolle über Tonhöhen, Rhythmus und Dynamik erlaubte. Dabei finden sich klassische serielle Transformationen wie Prime, Retrograde, Inversion und Retrograde Inversion, ergänzt durch mikrotonale Elemente, die vom Dastgah-System inspiriert sind. Das Ergebnis ist ein musikalisches Werk, das zugleich streng strukturiert und ausdrucksstark ist, mit einer einzigartigen Balance aus Planung und Spontaneität. “Dastgah” ist eine Reflexion über kulturelle Identität und ein Brückenschlag zwischen unterschiedlichen musikalischen Traditionen. Die Verbindung von persischer Musik, Serialismus und Mikrotonalität erschafft eine neue Ausdrucksform, die einlädt, sich auf ungewohnte Strukturen einzulassen. Visuell wird das Album durch ein Cover und ein Booklet von Leila Mirzaei ergänzt, die den ästhetischen Dialog des Werks erweitern.