Nature Unveiled: Klassiker von Current 93 auf Tape

David Tibet und Timothy Mark Lewis von House of Mythology bringen auf ihrem gemeinsamen HomAleph-Label “Nature Unveiled” auf Tape neu heraus. Das Album erschien 1984 auf L.A.Y.L.A.H. Antirecords als erster Longplayer von Current 93. Es ist eines der repräsentativen Alben der Frühwerks und enthielt in der Originalfassung mit “Ach Golgotha (Maldoror Is Dead)” und “The Mystical Body Of Christ in Chorazin (The Great In The Small)” zwei der bekanntesten der dunklen, sakral angehauchten und zum Teil noisigen Soundkollagen, die die erste Phase von Tibets Projekt charakterisieren. Die Tracklist ist identisch mit der CD-Version, die 1992 auf Durtro erschin und enthält die zusammen mit “Nature Unveiled” erschienene Split-7″ mit Nurse With Wound, die drei Stücke der “LAShTAL” -EP sowie die beiden “Maldoror”-Live-Tracks aus Amsterdam. Das Tape erscheint zunächst 333mal am 1. Dezember. Weiterlesen

Nurse With Wound mit Neuauflage von Gyllensköld auf Rotorelief

Das im Wiederveröffentlichen geschichtsträchtiger Alben erfahrene Rotorelief-Label bringt als Teil seiner Silver Edition Serie eine Neuauflage von Nurse With Wounds siebtem Album “Gyllensköld, Geijerstam And I At Rydberg’s” heraus. Das Werk erschien 1983 auf L.A.Y.L.A.H. Antirecords, neben Stephen Stapleton, von dem nahezu alle Sounds stammten, wirkten David Tibet und die beiden Vokalistinnen Christine Glover (vom Duo Produktion, der Combo Societe Anonomie sowie der einmaligen Soupergroup The Murray Fontana Orchestra) und Flora McCrindell (ebenfalls The Murray Fontana Orchestra) mit. Weiterlesen

Who Can I Turn To Stereo: Wiederveröffentlichung des Klassikers von Nurse With Wound

25 Jahre nach der Erstveröffentlichung auf CD bringen Nurse With Wound ihren Longplayer “Who Can I Turn To Stereo” neu und erstmals auf Doppel-LP heraus. Vom rezitierten Auftakt des obskuren Sprechers Davide Meroni entfaltet sich über gut zwei Handvoll Kracher – die Exotica von “Yagga Blues”, das maschinelle Brummen  von “Livin’ Fear of James Last”, die Pitch-Orgie von “Space Funk With Springs”, dieorientalischen Loops von “Easy Snapping”, den düsteren Score von “Home Is Where The Heart Is”, den hypnotisierenden Desert Rock von “Monument To Perez Prado”, der wie ein Weiterlesen

Barren: Doppellivealbum von Nurse With Wound

Nachdem Nurse With Wound nach einigen Auftritten in den frühen 80ern über lange Jahre ein reines Studioprojekt war, hat Steven Stapleton seit seinem Auftritt im Wiener Narrenturm im Jahr 2005 NWW als Liveband neu er- und gefunden. Seitdem hat es zahlreiche Auftritte gegeben, die auf Tonträgern wie „Dark Fat“ oder „Cabbalism“ und auf ultralimitierten CD-Rs dokumentiert wurden. Mit „Barren“ erscheint nun eine neue Veröffentlichung.

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NURSE WITH WOUND / THE JAMES WORSE PUBLIC ADDRESS METHOD: The Vursiflenze Mismantler

Auch seit Nurse With Wound wieder als eine Art Band agieren, gibt es von Zeit zu Zeit interessante personelle Wechsel und Neuzugänge. Einer, der in den letzten zwei bis drei Jahren von sich reden machte, ist James Worse, der mit seinem Gesang eine im Kosmos der Band eher seltene Rolle einnimmt, dessen Beitrag zwischen klassischem Gesang in verschiedenen Stimmlagen, bizarrem Gemurmel und Texten zwischem stilisiertem Englisch und Fragmenten einer Fantasiesprache zugleich gut in diesen Kosmos passt. Weiterlesen

IRR. APP. (EXT.): Are All Things Equivalent?

Als sich vor einigen Jahren Nurse With Wound im Wiener Narrenturm als Liveband neu (er)fanden, da war von Anfang an Matt Waldron im Livelineup. Auf gewisse Weise hätte Stapleton sich kaum jemand passenderen aussuchen können, hat der Amerikaner doch eine ähnliche ästhetische Sensibilität wie der in seinem Gesamtkunstwerk Cooloorta lebende Wahlire – sowohl visuell als auch klanglich. Waldrons Collagen, seine Zeichnungen und Gemälde, bei denen manchmal die Grenzen zwischen Weiterlesen

Current 93 in London, Bern und Berlin

Nach der Digital-Single “Bright Dead Star” und mit dem kommenden Album “The Light Is Leaving Us All” im Gepäck präsentiert die Ultimate Hallucinatory Gnostic SuperGroup um David Tibet ihr neues Set nach Leiria in Portugal auf drei weiteren Bühnen in Europa. Begleitet wird Tibet von Aloma Ruiz Boada, Reinier van Houdt, Andrew Liles, Alasdair Roberts und Michael York. In London treten an dem Abend außerdem Nurse With Wound auf. Weiterlesen

PEST MODERN: Rock’n'Roll Station

Pest Modern ist das gemeinsame Debüt des in Berlin lebenden Musikers Emmanuel Hubaut mit seinem Vater Joël Hubaut, der in der Welt der bildenden Kunst als ein ebensolches Enfant Terrible gilt wie der Sohn im queeren, Noise- und Goth-angehauchten Postpunk. Die Idee erwuchs aus einer gemeinsamen Coverversion des Klassikers „Rock’n'Roll Station“ von Jac Berrocal und Vince Taylor, dem schon Nurse With Wound ihren Tribut zollten. Das schrille, postapokalyptische Surfrock-Album, das dabei Weiterlesen

NURSE WITH WOUND: Sinister Whimsey to the Wretched

Es gibt viele Musiker, die aus ungewöhnlichen Alltagsgeräuschen, Stimmen und Zitaten konventioneller Musik wilde und doch stimmige Kollagen fabrizieren, aber eine Nurse With Wound-Platte erkennt man meist sofort – an gewissen tremolierenden Sounds, an schwindeligen Spielereien mit dem Tempo, an dröhnender Paranoia, bizarren Tierstimmen, fiesem Hohngelächter und kreischenden Frauen aus den Stuben einer Nervenklinik, die das Setting eines Jess Franco-Films sein könnte. Solche Weiterlesen

CURRENT 93: Thunder Perfect Mind 2LP

Als Current 93 in den frühen 90ern das Album „Thunder Perfect Mind“ herausbrachten, war die mediale Aufmerksamkeit und die Möglichkeit von Publicity für derartige Musik noch weitaus gringer als heute, wo diverse Kanäle wie Newsletter und Social Media die Erwartung auf einen Tonträger anheizen und die Gespanntheit auf einen eventuellen Meilenstein schüren können. War man nicht im Postverteiler der entsprechenden Vertriebe oder stand im Kontakt mit dem einen oder anderen Musiker, dann erfuhr man irgendwann aus der einschlägigen Presse von den gerade erschienenen Releases, und so erblickte das vorliegende Album auf fast etwas Weiterlesen

ANDREW LILES: Ninki Nanka, Yumboes & Monsters

Wenn es darum geht, Motive aus Rock, Pop und Alltagskultur in seiner Musik und seinen Illustrationen zu verwursten, macht Andrew Liles vor wenig halt, und sein Ideenfundus scheint unerschöpflich. Alles, was sich ins plakativ Monströse steigern lässt, Spaß macht und keinen biederen Ernst aufkommen lässt, riskiert, irgendwann in seine unaufhörlich rotierende Mischmaschine geworfen und so geadelt zu werden. Der zentrale Faktor ist wohl tatsächlich der Spaß an der Sache: Liles zieht ungern Dinge durch den Fleischwolf, die er nicht mag, und dies vermutlich nicht einmal aus einer Weiterlesen

Nurse With Wound am 28. April in der Berliner Sophienkirche

Nurse With Wound waren mit ihrem wandlungsreichen Stil zwischen Krautkrock, Ambient, Musique Concrète und einer gehörigen Portion Surrealismus und Dada immer ein Thema in Berlin, auch wenn es hier seit einem Jahrzehnt kein reguläres Konzert mehr von ihnen gab. Darbietungen außer der Reihe allerdings gab es immer wieder: Zusammen mit Blind Cave Salamander spielte die Band um Stephen Stapleton eine neue Version des Klassikers “Soliloquy for Lilith” in der Volksbühne, Stapleton und Andrew Liles traten zusammen mit David Tibet beim Schlagstrom Festival auf, Stapleton solo gab dort eines seiner die Nacht ausfüllenden Schlafkonzerte. Nicht zuletzt nahm Liles mit seinen visuellen Arbeiten an einer Ausstellung im Rahmen des Epicurean Escapism Festivals teil. Am 28. April wird die Band erstmals seit langem in Berlin auftreten, Ort der Veranstaltung ist die Sophienkirche in Mitte, die sich durch die Konzertreihe “Neue Musik” jüngst auch einen Namen bei Freunden ungewöhnlicher Musik gemacht hat. Weiterlesen

NURSE WITH WOUND: The Great Ecstasy of the Basic Corrupt

Die beiden Alben „The Great Ecstasy of the Basic Corrupt“ und „Silver Bromide“ erschienen vor knapp drei Jahren auf streng limitierten LPs als art edition und sind seitdem gesuchte Sammerstücke, die Preise, die dafür im Netz geboten wurden, horrend. Da Nurse With Wound aber mehr als nur ein paar Dutzend Fans haben, war in diversen Kommentarspalten schon seit längerm der Wunsch nach regulären Wiederveröfentlichungen zu vernehmen. Dies ist nun seit kurzem geschehen, und ich erwähne beide Alben deshalb, weil Weiterlesen

Très Chère Mère / Mother Dearest: Kurzgeschichte von Andrew Liles erscheint am 2. Januar

Am 2. Januar 2017 erscheint beim französischen Lenka Lente-Verlag die illustrierte Short Story Très Chère Mère (Mother Dearest) von Andrew Liles in französischer und englischer Sprache. Liles, den man bisher als Musiker (solo, sowie als Mitglied von Nurse With Wound und Current 93), Remixer, Zeicher und Illustrator kennt, veröffentlicht damit seine erste literarische Arbeit. Dem Buch liegt eine CD mit einer dreizehnminütigen Komposition Liles’ bei. Weiterlesen

NURSE WITH WOUND: Dark Fat

Gegründet wurden Nurse With Wound vor nun beinahe 40 Jahren als Band, doch das Gefüge des Trios brach bald auseinander, und in den folgenden Dekaden stand der Name erst einmal für Steven Stapleton, der von nun an manchmal im Alleingang, meist aber mit einem harten Kern an weiteren Musikern seinen klanglichen (und, was in seinem Werk nicht bloß Beiwerk ist: visuellen) Ideen nachging. Seit etwa zehn Jahren nun gibt es bei Nurse With Wound wieder so etwas wie eine Bandstruktur, denn nicht nur Stapletons alter Freund Colin Potter, sondern auch die im letzten Jahrzehnt dazugestoßenen Andrew Liles und Matt Waldron sind nun Weiterlesen

ANDREW LILES: Animal Magick

Nach den rund zwanzig Jahren, die Andrew Liles nun die Welt mit musikalischen und visuellen Monstrositäten bereichert, kann man durchaus ein Resümee zu der Richtung wagen, die sein bisheriges Werk genommen hat. Liles ist über die Jahre bunter, schriller und extrovertierter geworden, der Spaß an immer wieder neuen Facetten des Bizarren ist offensichtlicher, und nichts ist ihm heute fremder als das bisweilen trockene und vornehme Image der allgemein als experimentell bezeichneten Musik. Weiterlesen

FAMILY FODDER: Sunday Girls (Director’s Cut)

Hätte es 1979 die Punk’n'Wave-Kultur noch nicht gegeben, so hätten Alig Pearce und seine Band Family Fodder diesen ganzen Kosmos im Alleingang erfinden können, denn wenige Bands aus dieser Ära, die Simon Reynolds in seinem Band „Rip It Up And Start Again“ abfeiert, konnten es mit dadaeskem Humor, rebellischem Sarkasmus und sprunghafter musikalischer Vielfalt mit dem nerdigen Kollektiv aufnehmen, dem in der gängigen Geschichtsschreibung alternativer Musik meist nur ein kleines Kapitel beigemessen wird, das unter Freunden experimenteller Weiterlesen

JOCHEN ARBEIT & HUAN: s/t

Mit Jochen Arbeit und Víctor Hurtado alias Huan treffen zwei erfahrene Klangzauberer auf einander, die schon lange in unterschiedlichen Konstellationen aktiv sind. Arbeit, der erstmals mit Die Haut von sich reden machte, seit knapp zwanzig Jahren bei den Einstürzenden Neubauten die Gitarre spielt und neben vielen weiteren Aktivitäten mit Julia Kent, Palumbo und Beauchamp dröhnt und mit Mueran Humanos rockt, sollte hierzulande jedem Freund ausgefallener Musik bekannt sein. Sein katalanischer Kollege Hurtado ist jedoch nicht minder Weiterlesen