Ester Kärkkäinen hat unter dem Namen Himukalt in den letzten Jahren auf zahlreichen Veröffentlichungen ihre eigenen (sexuellen) Obsessionen (dass ein Album „Third Fantasy“ heißt, passt sehr gut) auf einer Reihe von Labels (u.a. Tesco, Total Black, Malignant) thematisiert, zum Teil hatten die Aufnahmen fast schon dokumentarischen Charakter (wie auf der „Sex Worker“-Reihe). Chad Davis macht als Subklinik seit Jahrzehnten konsequent Death Industrial. Weiterlesen
Archiv für das Jahr 2024
Mine To Give: Neues Album von Tekla Peterson auf Feeding Tube Records
Taralie Peterson, eine Hälfte von Spires That In The Sunset Rise, hat in den letzten Jahren vermehrt als Solokünstlerin gearbeitet: Unter dem Namen Louise Bock hat sie Cello- und Saxophonmusik veröffentlicht, Tekla Peterson hingegen ist ihr so selbst bezeichnetes „pop music alter ego“. 2022 erschien mit „Heart Press“ das Debüt auf Geographic North, „Mine To Give“, der Nachfolger mit insgesamt 15 Stücken wird auf Feeding Tube Records veröffentlicht.
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Experimentik: Einundsiebzigster Teil der Reihe mit Peter Cusack, Kaffee Matthews und DuChamp
Am 21. Februar findet zum 71. Mal eine Folge der Konzertreihe Experimentik im Berliner Theater im Kino statt, zu sehen sind diesmal der Klangkünstler und-Dokumentator Peter Cusack, der vor knapp fünf Jahren ein beeindruckendes Album über die ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen in der Region des Aralsees herausbrachte, mit einem Set für Fieldrecordings und Gitarre. Außerdem
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Lures: Velmuh debütiert bei No Rent
Vor einigen Tagen erschien mit “Lures” ein beeindruckendes Albumdebüt auf No Rent. Die aus Richmond, Virginia, stammende Amber Bouchard, die ihr Soundartprojekt Velmuh nennt, hat mit harmonischem Gesang, Samples, Field Recordings und mit zahlreichen Effekten bearbeiteten Sounds akustischer und elektronischen Ursprungs etwas geschafften, das vom Label als neue Art der Americana bezeichnet wurde und das viele musikgeschichtliche Traditionen anklingen lässt.
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Allysen Callery in Dortmund, Hannover und Oberhausen
Anfang Mai ist die amerikanische Ghost Folk-Sängerin Allysen Callery für drei Konzertabende im westdeutschen Raum unterwegs. Die vom Gruselthon-Label organisierte kleine Tour startet am Freitag, dem 3. Mai in der Dortmunder Musikbar Subrosa, wo sie sich die Bühne mit dem Gitarristen Sarg Usuk teilen wird. Am nächsten Abend ist die Sängerin mit einem Solokonzert im Hannoveraner Kino Koki zu sehen. Ein besonderes Finale gibt es dann am 5. Mai im Alten Café des Zentrums Druckluft in Oberhausen – dort steht Callery zusammen mit dem Dortmunder Doom Metal-Trio Mother Bear auf der Bühne, wo die beiden Acts erstmals ihre gemeinsame EP “Witch’s Hand” (und vermutlich einige Zugaben) live präsentieren werden.
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No Zen Machine: Neues Tape von Brume
Gerade erscheint ein neues Albumtape des seit Mitte der 80er aktiven französischen Komponisten Brume, das sich auf zwei knapp halbstündigen, der Musique concréte nachestehenden Tracks paranormalen Phänomenen widmet. Es handelt sich dabei auch um ein echtes Comeback, denn es zusammen mit der gemeinsamen Single mit Mykel Boyd zu den ersten neuen Brume-Veröffentlichungen seit rund zehn Jahren, eine seiner letzten Arbeiten, die den vorläufigen Hiatus seines bisherigen, von zahlreichen Veröffentlichungen geprägten Werks markierte, war die Split-LP mit dem Anemone Tube-Nebenprojekt Oublier Et Mourir. Zu den dunkel-atmosphärischen Klanglandschaften, bei denen raue
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Scalpafloi: Neue LP von Werkbund
Ditterich von Euler-Donnersperg hat eine neue Veröffentlichung des seit Mitte der 80er Jahre existierenden Projektes Werkbund angekündigt. Die LP “Scaplafloi”, das erste Album seit “Neue Rungholter Tänze” (2010), soll auf 500 handnummerierten Platten beim hauseigenen Label
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Luca Venitucci, Biliana Voutchkova und Freunde im Berliner Sowieso
Am Donnerstag den 1. Februar sind in der Konzertbar Sowieso in Berlin-Neukölln zwei Quartette mit weitgehend improvisierter Musik zu sehen. Biliana Voutchkova – einmal mit Dictaphone, einmal mit Violine und beide Male mit Gesang – und Luca Venitucci – Akkordeon, Piano – treten beim
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Yuko Araki: Remixalbum zum jüngsten Longplayer
Die japanische Producerin Yuko Araki, die als Noisemusikerin zu klassifizieren zwar nicht falsch, aber sehr einseitig wäre, bringt in einigen Tagen ein Remixalbum von zwei Tracks ihres im vorigen Jahr erschienenen Longplayers “IV” unter dem Titel “IV X VI (Re:visions)” heraus, es handelt sich dabei um die Stücke “‡Magnetar” und “‡Otiron”. Sechs unterschiedliche Acts, zum teil Freunde der Künstlerin, bereiten den Originalen recht unterschiedliche Inkarnationen. Zum Zuge kommen Jonathan Snipes der amerikanischen Hiphopcombo Clipping, der DJ und
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Streitgeist: Neue LP der Shutcombo
Anfang Februar bringt das Major Label einen neuen Longplayer der 1998 von Horscht (Gesang), Christian (Gitarre/Gesang), Wolle (Bass/Gesang), Schagge (Gitarre) und Patty (Schlagzeug) im Sachsen-Anhaltinischen Bad Dürrenberg gegründeten und seitdem aktiven Shutcombo heraus. “Streitgeist”, daswährend der frühen Pandemiejahre aufgenommen wurde, enthält zehn meist ziemlich konsequent nach vorn preschende Punksongs, deren Eingängigkeit ihrer wütenden Grundhaltung keinen Abbruch tut – dies vielleicht auch deshalb, weil letztere durch die sarkastisch-abgeklärten Texte des aus den Tiefen des lärmigen Saitengedresches und der wilden Drums schmetternden Shouters dieser eine kräftige Unterstützung geben. Zu den Highlights zählen des auch als Video streambare “Kein Anschluss unter Spießer Nummer” und “Fast Allein”, bei dem Hamburgs Punkveteran Jens Rachut das Mikro übernimmt. Das Album erscheint als 180g Vinyl im Gatefold-Cover mit Download-Code, das Ganze vierhundermal in Schwarz und neunundneunzigmal in Türkis.
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Hard Copy: Neues Album von VR Sex
Das von Andre Clinco alias Noel Skum ins Leben gerufene und in den zurückliegenden Jahren zur festen Band ausgebaute Projekt VR Sex bringt in einigen Wochen einen neuen Longplayer unter dem Titel “Hard Copy” heraus. Das nach knapp zwei Jahren an den Vorgänger “Rough Dimension” anknüpfende Werk offeriert zehn kraftvoll-mitreißende und durchaus eingängige psychedelisch angehauchte (Post)-Punk-Tracks, deren warmer und immer leicht angerauhter Trademarksound immer mal eine
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Robert Alfons mit EP seines TR/ST-Projektes
Anderthalb Jahre nach dem Doppelpack der beiden “Destroyer”-Alben als 2LP bringt der kanadischstämmige Wahlkalifornier Robert Alfons eine weitere, diesmal selbstbetitelte EP seines TR/ST-Projektes, ehemals Trust. Das Release, das auch die vor einigen Wochen erschienene Single “Robrash” und das bereits von Liveshows her bekannte “Slug” enthält, markiert seinen Einstand bei Dais Records. Es enthält fünf kompakte und eingängige Synthpop-Stücke, deren Referenzarme nicht nur in Richtung neuromantischem Wave gehen, sondern auch dentlich in ein Terrain, das
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Romowe Rikoito: Neues Album der litauischen Folkband
Nach mehr als sieben Jahren und im dreißigsten Jahr ihres Bestehens bringt die litauische Dark Folk-Combo Romowe Rikoito mit “UKA” eine neue LP heraus. Mit mehrstimmigem Gesang und einer akustischen und diesmal auch dezent elektronischen Instrumentierung unternehmen die drei Mitglieder sowie ein Gast am Piano in eigenen Worten erneut “a journey on the inner path of Baltic Eternity – Prābutiskan – towards the sanctuary of Rāmawa”, der Titel des Albums referiert an die Himmelsgottheit Ukapirms. Dazu heißt es auf ihrer
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The Witching Hour: Blacklist kündigen neues Album an
In der aktuellen Inkarnation bestehend aus Joshua Strachan (Gesang, Gitarre, Synthies), Ryan Rayhill (Bass) und Glenn Maryansky (Drums) bringen die New Yorker Blacklist gerade eine neue digitale Single unter dem Titel “The Witching Hour” heraus, die als Auftakt einer Reihe an Veröffentlichungen gedacht ist, die in den nächsten Monaten in einem neuem Studioalbum kulminieren soll.
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ORGAN OF CORTI: Fanaticus
Organ Of Corti, benannt nach dem Ort des Gehörsinnes, ist – nachdem wir vergangene Woche hier mit La Porta Ermetica eine Art Supergroup im Bereich ritueller Musik hatten – eine weitere aus drei auch in anderen Projekten aktiven Musikern bestehende Gruppe: Dan Johansson spielt als Sewer Election sowohl ultrabrutalen, rabiaten als auch zurückhalterenden, wenn auch nicht weniger dement klingenden Nosie. Weiterlesen
POST DOOM ROMANCE: Fragment
Vor einigen Monaten reisten Mykel Boyd und seine Partnerin Chelsea Heikes a.k.a. Seah, die zusammen das Projekt Post Doom Romance betreiben, nach Finnland, genauer in die Inselregion um die Stadt Parainen, um dort im Rahmen einer Artist Residency typische klangliche und visuelle Details der Gegend aufzunehmen und in Form zusammengesetzter Fragmente zu dokumentieren. Das vorliegende Album ist eine Weiterlesen
Japan 2019: Neues Boxset von Paal Nilssen-Love und Ken Vandermark
PNL Records und Audiographic Records bringen in einigen Tagen eine sieben CDs umfassende Box mit Konzertaufnahmen des Duos Paal Nilssen-Love (Drums) und Ken Vandermark (Klarinette) heraus, die im Jahr 2019 während einer Japantour an diversen Orten aufgezeichnet wurden. Mix und Mastering stammen von Lasse Marhaug. An einigen der Stücke sind Musiker der japanischen Freejazz- und Avantgardeszene – Akira Sakata (Blasinstrumente/Gesang), Masahiko Satoh (Klavier) und Yuji Takahashi (Klavier) – beteiligt. Die Box erscheint rechtzeitig zu einer neuen Japantour der beiden und enthält neben den Tonträgern ein Booklet mit Fotos und einem Essay von Vandermark.
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Looking for Daniel: Interpretationen von Phill Niblock auf Unsounds
In Zusammenarbeit mit dem Echonance Festival bringen Unsounds in den nächsten Tagen eine CD mit neuen Intepretationen von zwei seitenfüllenden Werken des vor einigen Wochen verstorbenen Komponisten und Musikers Phill Niblock heraus. Es handelt sich bei den Arbeiten, deren hier vorliegende Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit Niblock konzipiert wurden, um die Komposition “Exploratory, Rhine Version, Looking for Daniel” (2019) und das für die Vokalistin und Violinistin Biliana Voutchkova geschriebene und in der Berliner Akademie der Künstle aufgenommene “Biliana” (2023), bei dem sich Niblock in Zusammenarbeit mit Davide Capobianco um die Abmischung kümmerte. Die andere Arbeit wurde von den beiden Ensembles Modelo62 – Gemma Tripiana Muñoz (Flöte), Enric Sans Morera (Bassklarinette), Justin Christensen und Chloë Abott (Trompeten), Vasilis Stefanopoulos (Kontrabass) und Ezequiel Menalled (Dirigenz und E-Gitarre) – und Scordatura – Elisabeth Smalt (Viola), Alfrun Schmid (Stimme), Reinier van Houdt (Keyboards) und Claudio F Baroni (Orgel) – eingespielt und von Baroni und Menalled abgemischt. Das Album ist auch zum Download erhältlich.
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A Divine Comedy: Philippe Petit auf den Spuren von Dante und Doré
Crónica bringen Mitte Februar eine neue CD von Philippe Petit heraus, auf der der Klangkünstler – inspiriert von Dante Alighieris La Divina Comedia und den Illustrationen von Gustave Doré – “eine symphonische Palette musikalischer Pigmente, bildnerischer Töne und Texturen, die das epische Narrativ mit einer expressionistischen musikalischen Form versöhnen”, wie es beim Label heißt. Petitis Absicht war nicht, den Klassiker neu und im Medium der Musik neu zu illustrieren, sondern eine neue Geschichte einer Parallelwelt zu erzählen, in der die farbenfrohen musikalischen Motive selbst einen Plot enfalten, den die Hörer wie einen Film oder Roman erleben können.
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