SATORI: Kabanashi

Das Noiseprojekt, dass Cold Spring-Chef Justin Mitchell zusammen mit Neil Chaney betreibt, konzentriert sich auf diesem ursprünglich 2007 veröffentlichten Album, wie schon das Artwork – eines der berühmten Nachtmahr-Gemälde des Blake-Zeitgenossen Füssli – und die Titel (“Hypnagogic State”, “Nocturnal Fury”, “Threshold Consciousness”) verdeutlichen, auf das Thema Schlaf bzw. dessen unangenehme Aspekte.

Musikalisch bewegt sich das Album irgendwo zwischen Dark Ambient und (Death-)Industrial. Natürlich ist der Fundus, aus dem die beiden schöpfen, begrenzt: Es brummt und zischt, vereinzelt kommt Perkussion zum Einsatz (z.B. bei “Unseen Force” und “Paralysis”), und natürlich werden verlangsamte Stimmen verwendet, die immer schon ein Garant für eine unheilsschwangere Atmosphäre waren. Am gelungensten ist der sehr reduzierte Titeltrack, der eine wirklich unangenehme Stimmung erzeugt und stimmungsvoll aufgebaut ist, sich im Verlauf von einem ruhigen Dark Ambient-Stück in ein rituelles Inferno verwandelt. Wie gesagt, das Genre wird hier nicht neu erfunden, aber wer gerade nicht schlafen kann, kann dem Album ja ein Ohr leihen. (M.G.)