ARMCHAIR MIGRAIN JOURNEY: Magnetic Coupling Blood

Armchair Migrain Journey nennt sich ein obskurer deutscher Dronespezialist, über den auch hierzulande wenig mehr bekannt ist, als dass er in regelmäßigen Abständen im Dunstkreis der Pink Dots und auf gemeinsamen Arbeiten mit den amerikanischen Earthmonkey oder den slowenischen Seven That Spells in Erscheinung tritt und über die Jahre einen soliden Stapel Platten herausgebracht hat. Seine neue EP, für die erneut Earthmonkeys Peat Bog virtuell im Studio vorbeischaute, enthält ein knapp zwanzigminütiges, äußerst wechselhaftes Mutantendrone, um es im Vokabular des Künstlers zu sagen.

Das Stück, das durchgehend mit dem spontanen Charme des (vermeintlich?) Improvisierten überzeugt, legt immer mal wieder kleine falsche Fährten. So wirkt das Klangbild zu Anfang noch recht elektronisch und tendenziell höhenlastig, erst mit der Zeit stellt sich der basslastige Dronedoomsound ein, welcher der Musik ihr charakteristisches Gepräge verleiht. Über manche Strecken hält sich die Illusion einer wellenförmigen Repetition, aber das sind nur Inseln der Gleichförmigkeit, die stets von markanten Richtungswechseln und kurzen leisen Auszeiten voneinander getrennt sind. Eine Richtung scheint sich aber dennoch abzuzeichnen von dem Moment an, wenn verrauschte Snaredrums zum Marsch animieren, so elektrifiziert und mechanisch, wie ein Mutantendrone nur gipfeln und enden kann. Die hundert Exemplare der CD erscheinen im individuell gestalteten Gatefold-Cover und sollen gerüchten zufolge immer noch nicht vergriffen sein. (A. Kaudaht)

Label: Beta-lactam Ring Records