DARK LEAVES: Laid Under Leaf, Under Branches

Dark Leaves, das Einmannfolkprojekt von Patrick Aston, der unter dem Motto „Songs immersed in the spirit of woodland and sea“ komponiert, veröffentlicht nach der EP „Forest Flowing“ vom letzten Jahr nun das zweite Langzeitalbum.

Die zehn Stücke auf “Laid Under Leaf, Under Branches” versetzen den Hörer getreu dem Titel des Albums in eine Stimmung, als laufe man durch eine vom Herbstlaub bedeckte Landschaft. „The Edge Of The Light“ ist ein fragiles, von Astons traurigem Gesang durchzogenes Stück, das entfernt an In Gowan Rings „Dandelion Wine“ erinnert. Im Titelstück wird die Zeit der Morgendämmerung beschworen: “dawn weaves a day/mid morrow and night/the more I could ever lay/in dawns early light”. Begleitet wird die Akustikgitarre von an ein Cello erinnernde Synthflächen im Hintergrund. „We Are Everywhere“ scheint mit einem kurzen Harmoniumdrone zu beginnen, auf „The King Tide“ hört man anfangs Feldaufnahmen von Wasserrauschen, auf dem instrumentalen „Kallibunker“ setzt überraschend eine E-Gitarre ein.  „Fast Wears The Night“ kombiniert dezente Perkussion, Akustikgitarre und melancholische Synthflächen mit einem von dem aus Cornwall stammenden Pfarrer und Dichter Robert Stephen Hawker übernommenen Text: “as darkness fills the western sky/and sleep, the twin of death, is nigh/what soothes the soul, at set of sun?/a pleasant thought, of duty done”.

In dem Interview, das wir im vergangen Jahr mit ihm führten, sprach Aston von der Arbeit an “Laid Under Leaf, Under Branches” und meinte über die Bedeutung der Region, in der er lebt (die Kleinstadt Tresowes Hill in der Nähe von Penzance an der Küste West Cornwalls), für die Genese des Albums: „Es ist ein besonderer Ort. Es gibt hier eine große Kunst- und Folk-Szene mit vielen talentierten Leuten, die von der Magie der Umgebung ihre Inspiration ziehen; aus dem rauen Meer, den Stränden, den Hecken, dem massiven Himmel und den Klippen… wie auch immer das Wetter ist, ich habe einen starken Bezug zu dem Begriff Psychogeografie. Die Musik, die ich gerade für mein zweites Album schreibe, ist von all diesen Dingen beeinflusst und ich bin glücklich, dass ich wieder hier bin und mich von all dem beeinflussen lassen kann.“

In einer Rezension des neuen Albums wurde jüngst noch der Vergleich zu The Cure gezogen, von denen Patrick ein Fan ist, und natürlich ist gerade ein Album wie das minimalistische „Seventeen Seconds“ was die Stimmung anbelangt gar nicht der falscheste Referenzpunkt, schließlich sagt Aston, dass „[d]ie Inhalte meiner Songs und meine musikalischen Wurzeln [...] mich immer wieder zum Melancholischen“ bringen.  Über „Forest Flowing“ hieß es hier: „Vielleicht würden die Berufsmelancholiker von And Also The Trees so klingen, wenn sie Folk spielen würden.“

Eine Vinylversion dieses wunderschönen (nicht nur) Herbstalbums auf dem australischen Label Ramble Records ist in Vorbereitung. (MG)

Label: Ramble Records (Vinyl)

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