RENRET: Nothing Will Endure

„From the bowels of Michigan comes an expanse of pitch-black ambiance punctuated by decisive bursts dark samples and declarative noise.“, verkündet das Label und in der Tat machen der Titel des Tapes in seiner eigentlich banalen Selbstverständlichkeit sowie das Schwarzweiß-Cover deutlich, welche Stimmung den Hörer erwartet.

“Heat Rising From The Pavement Which Shattered My Adolescence”, ein die gesamte erste Seite des Tapes einnehmendes 15-minütiges Stück, beginnt mit einem extensiven Sprachsample, in dem jemand von einen katastrophalen Unfall berichtet und was dieser dem menschlichen Körper angetan hat. Dann setzt eine melancholisch dröhnende Fläche ein, die aus ziemlich vielen Schichten besteht. Man meint irgendwo Glocken zu hören, dann gibt es ganz kurz leiernde Momente, ganz so, als löse sich das Tape auf – ob man das jetzt als Metareflexion über das Medium Tape oder als existentielles Statement, wie volatil unsere Existenz ist, lesen will, sei dahingestellt. Dann hört man Sounds, die wie eine Triangel klingen, es gibt vereinzelt dissonante Momente, die sich dann zu einem unerwartet rabiaten Gebrutzel steigern. Eine ultraverzerrte, zerhäckselte Stimme setzt ein, bei der man nicht einmal im Ansatz erhören kann, was hier deklamiert wird.

„Of The Path Yet Forget Variations“ beginnt ebenfalls mit leicht angedunkelten Flächen; Hier glaubt man, eine Trompete, vielleicht ein Klavier zu erkennen. Dann erzählt eine Frau Unverständliches. Verglichen mit der a-Seite wird hier auf die Kontrastierung von ambienten Passagen und rabiatem Noise verzichtet., was das Stück aber nicht weniger gelungen macht.

Das Tape erinnert von der Herangehensweise an eine frühere (nur digitale) Veröffentlichung von Renret, wobei “Nothing Will Endure” im direkten Vergleich ausgereifter klingt. (MG)

Label: No Rent Records