Am 7. Oktober werden auf Mute drei Alben von Alan Wilders Projekt Recoil wiederveröffentlicht werden. Ursprünglich begann Wilder Recoil noch während seiner Zeit bei Depeche Mode, er selbst spricht davon, anfangs sei es eine „sideline“ gewesen: Kurz nach Erscheinen des DM-Albums „Black Celebration“ erschien mit dem lapidar betitelten Minialbum „1+2“ das erste Lebenszeichen von Recoil. Wilder löste sich hier von Songformat und präsentierte zwei lange, im weitesten Sinne experientelle instrumentale Stücke. Das klanglich daran anknüpfende Album „Hydrology“ erschien 1988. Weiterlesen
Archiv des Autors: Michael
SEAN ADDICOTT: Destroyertones
Der in Bristol ansässige Sean Addicott veröffentlicht „Destroyertones“ auf dem Tapelabel Outsider Art, auf dem gerne auch rabiater Noise und Power Electronics veröffentlicht werden, „Destroyertones“ hebt sich davon allerdings ab, lässt sich viel eher an der Schnittstelle von Ambient, Shoegaze und Drone verorten. Etwas weniger profan heißt es von Labelseite: „Destroyertones is a bodywork of which explores catharsis through ritual isolation, loneliness, and the importance of growth and change.“ Weiterlesen
ALEX CUNNINGHAM: The Heavens May Cease To Be
Der in St. Louis ansässige Cunningham ist ein Geiger, der sich musikalisch im Drone und in der Improvisation verorten lässt. Er hat spielt u.a. als Hess/Cunningham Duo und Vernacular String Trio, der selbstbetitelten „Missouri free improvisation group“. Er ist auch als visueller Künstler tätig, dessen Kollagen eine Reihe von (eigenen und fremden) Veröffentlichungen zieren. Etwas erinnert er dabei an Ester Kärkkäinen; weniger vom Sujet als von der Herangehensweise. Weiterlesen
Higgs Boson: Gemeinsames Album von Runhild Gammelsæter und Lasse Marhaug
Am 19. August erscheint auf Stephen O’ Malleys Label Ideologic Organ das Album „Higgs Boson“, das Runhild Gammelsæter und Lasse Marhaug zwischen Ende 2019 und Anfang 2021 aufgenommen haben. Auf insgesamt acht Stücken werden Stimme, Orgel, Elektronik und Feldaufnahmen miteinander kombiniert. Verglichen mit dem 2014 auf Utech Records erschienenen Album „Quantum Entanglement“, auf dem die beiden Norweger erstmalig zusammenarbeiteten, ist “Higgs Boson” etwas songorientierter.
MARTIN WEINREICH: Points Of Entry (1989-1995)
Auch wenn (Auto-)Biographien oft den Eindruck vermitteln (wollen), die Vergangenheit ließe sich aus der Distanz problemlos wiederherstellen, ganz so, als könne man eine diffus-amorphe Masse von scheinbaren Erinnerungen in eine klar abgrenzbare Chronologie bringen, so handelt es sich dabei doch eher um eine dem Wunsch nach besserer Lesbarkeit und Kontrolle geschuldete Re-Konstruktion. Weiterlesen
TARKATAK: I II III IIII
„I II III IIII“ ist das erste neue Album von Tarkatak seit dem 2007 erschienen Album „Mormor“ auf Genesungswerk. Ende 2021 erschien ein starker Track auf einer Compilation. Die hier enthaltenen Aufnahmen entstanden zwischen den Jahren 2011 und 2021, geremixed wurden sie im Frühjahr 2021. Lutz Pruditsch, dessen Werk in den 80ern/90ern als Der Pilz stark von der Industrial Culture beeinflusst war und der das kleine Label Trümmer Kassetten betrieb, macht als Tarkatak eine ziemlich variantenreiche Musik, die sich im Drone verorten lässt. Weiterlesen
Delia Derbyshire: The Myths and the Legendary Tapes: Soundtrackalbum von Cosey Fanni Tutti
Kürzlich konnte man in Berlin Caroline Catz’ Film über die 2001 verstorbene Mathematikerin, Komponistin und Gründerin des Radiophonic Workshops Delia Derbyshire sehen. Den Soundtrack zu dem Film komponierte Cosey Fanni Tutti. Dieser wird am 16. September auf Cosey eigenem Label Conspiracy International als Vinyl, CD und Download erscheinen.
DIRK SERRIES / ASMUS TIETCHENS: Die Höfner Akten
Neben seinen zahlreichen Alben unter eigenem Namen hat der Hamburger Asmus Tietchens im Laufe der Jahrzehnte immer wieder mit einer ganzen Reihe von anderen Musikern Aufnahmen gemacht. Tietchens selbst sagte schon vor Jahren, dass es bei seinen Zusammenarbeiten „eigentlich immer um das Verändern von Sounds“ gehe, er „Material angeliefert bekomme und es dann bearbeite.“ Weiterlesen
CONTROLLED DEATH: Dirge For The Departed
Seit Maso Yamazaki nicht mehr als Masonna aufnimmt, ist das Manisch-Eruptive des legendären Noiseprojekts bei Controlled Death einem Lo-Fi-Death Industrial gewichen, der irgendwo in einem Universum zwischen dem frühen MB, Atrax Morgue und frühen Brighter Death Now zu verorten ist. Weiterlesen
Schatten ohne Licht: Album von Asmus Tietchens auf Black Rose Recordings
Gerade ist ein neues Album von Asmus Tietchens auf dem von Stephen Meixner (Contrastate) betriebenen Label Black Rose Recordings erschienen. 2013 war dort schon Tietchens’ Album „Fast ohen Titel, Korrosion“ veröffentlicht worden, nun folgt „Schatten ohne Licht“.
PEFKIN: The Sea Is A Land Waiting To Happen
Gayle Brogan hat unter dem Namen Pefkin zahlreiche (Solo-)Alben veröffentlicht, spielt zusammen mit Debbie Armour unter dem Namen Burd Ellen „traditional song to explore and evoke dark landscapes and deep stories“, macht als Electroscope zusamen mit John Cavanahgh synthbasierte Musik und ist ein Drittel von Meadowsoilver, „a band of electrik psych-folksters“, deren zweites Album hier noch jüngst enthusiastisch besprochen wurde. Weiterlesen
SEDNA CHRONICLES: Sedna Chronicles
Sedna Chronicles ist das Projekt von zwei Personen, die in den letzten Jahr(zent)en mit ihrer Musik und ihren Texten eine Art alternativer Geschichte der britischen Inseln geschrieben haben: Grey Malkin hat sich mit und als z.B. The Hare and The Moon, Widow’s Weeds oder Meadowsilver eines Folkidioms bedient ohne dabei je auf abgegriffene Topoi zurückzugreifen, Andy Sharp hat unter dem Namen English Heretic Visuals/Text und Musik kombiniert. Weiterlesen
Broken Gargoyles: Neues Album von Diamanda Galás im August
Im August erscheint „Broken Gargoyles“, das neue Studioalbum von Diamanda Galás. Schon seit einigen Jahren arbeitet Galás an ihrer Interpretation von Georg Heyms Gedicht „Das Fieberspital“. 2020 erschien „De-formation: Piano Variations“, ein Minialbum für Solopiano, die auf eben diesem Gedicht basierte. Eine finale Version wurde im Juli 2021 in Hannover als Klanginstallation aufgeführt.
Don’t Go Down To Lonesome Holler: Nonconnah veröffentlichen Doppeltape
Nonconnah, das in Memphis beheimatete „dronegaze collective“ um Zachary und Denny Corsa, veröffentlicht auf Ernest Jenning Record Co. am 1. Juli ein Doppeltape, das zwischen 2017 und 2021 mit einer Vielzahl von Gastmuskern aufgenommen wurde. Die auf 100 Exemplare limitierte Veröffentlichung enthält neben einer Box, in der beide Tapes enthalten sind, auch noch ein kleines Zine mit Artwork etc.
BURNT-FEATHERS: In The Light Of Total Love
Letztes Jahr wurde hier Reverend Claires Tape „Medjugorje“ besprochen, auf dem der gleichnamige Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina Thema war, und auf dem durch Überaffirmation Wunderglaube ad absurdum geführt wurde. „Burnt-Feathers“, ein weiterer Alias, unter dem Claire Cessna veröffentlicht, versteht sie (nach ihrer Selbstbeschreibung) als „a spiritual-interface for digital-angelic restoration-gore.“
The Return Of The Rivers: Neues Tape von United Bible Studies
Auf dem in Newcastle ansässigen Tapelabel Cruel Nature Records erscheint am 24. Juni eine neue Veröffentlichung von United Bible Studies, dem um David Colohan gruppierten „free-flowing folk-drone-jazz-noise outfit“.
MERZBOW / LAWRENCE ENGLISH: Eternal Stalker
Niemand kann mithalten bei der Flut von Merzbowveröffentlichungen: Die Zahl seiner Studioalben dürfte inzwischen bei etwa 400 liegen, jüngst erschien z.B. auf Cold Spring „Animal Liberation – Until Every Cage Is Empty “ ein durch die Covergestaltung Crass zitierendes Album, bei dem Masami Akita seine schon lange dokumentierte Aversion gegen den Umgang des Menschen mit den Tieren zum Ausdruck brachte.
Or So It Seems: Wiederveröffentlichung von Duet Emmos einzigem Album
Am 22. August erscheint die remasterte Version von Duet Emmos einzigem Album „Or So It Seems“, das 1983 auf Mute veröffentlicht wurde. Das Projekt bestand aus Daniel Mille (Chef von Mute Records) sowie Edvard Graham Lewis und B.C. Gilbert von Wire. Das Album entstand zwischen 1981 und 1982 und wurde zusammen mit Tonmann Eric Redcliffe in den Londoner Blackwingstudios eingespielt, in denen auch die frühen Aufnahmen von z.B. Depeche Mode und Yazoo entstanden.
WILLIAM BASINSKI / JANEK SCHAEFER: „…on reflection“
Seit Alben von William Basinski auf diesen Seiten besprochen worden sind, war ein sich durch die Texte ziehendes Element die These, dass die Arbeiten des Wahlkaliforniers (auch immer) Reflexionen über das Vergehen der Zeit waren: „Seine Alben sind in ihrer oft zyklischen Struktur vielleicht auch Versuche die Zeit anzuhalten, selbst wenn das natürlich nicht gelingen kann. Weiterlesen