Eric Brown, der Mann hinter Scald Hymn, hat in der Vergangenheit depressive Power Electronics als Wish For Skin veröffentlicht oder als Streiber Ambient gespielt, dem man allerdings nicht gerade das Attribut Dark verleihen konnte. Als Scald Hymn macht er Musik, die auf früheren Veröffentlichungen extrem krachig war, auf jüngeren Tonträgern, werden allerdings Streicherklänge mit Harsh Noise-Eruptionen verknüpft, was in etwa so klingt, als hätten sich Daniel Menche und Richard Ramirez getroffen, um ein Stück von Wolfmangler zu covern. Weiterlesen
Archiv des Autors: Michael
ERR: Fotoessay von David Sylvian auf Grönland Records
David Sylvian, in den frühen 80ern Sänger von Japan, hat als Solokünstler zahlreiche Alben veröffentlicht und auch immer wieder mit anderen (u.a. Robert Fripp und Holger Czukay) zusammengearbeitet. Nun erscheint auf Grönland Records am 19. November ein Fotoessay Sylvians, in dem er seine zwischen 2019 und 2020 stattgefundenen Reisen durch die USA dokumentiert hat. Weiterlesen
FRKWYS Vol. 17: Hungry Shells: Album von Ka Baird und Pekka Airaksinen
Im Oktober erscheint in der Reihe FRKWYS, die vom Label RVNG Intl als „intergenerational collborations series“ verstanden werden will, das Album „Hungry Shells“, das Ka Baird und der 2019 verstorbene finnische Komponist und Permormancekünstler Pekka Airaksinen zusammen aufgenommen haben. Weiterlesen
CHRIS CARTER: Electronic Ambient Remixes Volume Three
Schon auf Throbbing Gristles „D.O.A.: The Third And Final Report”, als jedes einzelne Bandmitglied einen Solotrack beisteuerte, wurde eine Seite von Chris Carters Vorlieben deutlich: „AB7A“ war sowohl im Titel als auch in der musikalischen Herangehensweise seine Hommage an das jüngst reformierte schwedische Quartett. Mit Cosey sollte er seitdem zahlreiche Alben als Chris & Cosey, CarterTutti und zuletzt noch CarterTuttiVoid aufnehmen. Carter hat außerdem eine Reihe von Soloalben aufgenommen. Weiterlesen
Wiederveröffentlichung des selbstbetitelten Albums von Diamanda Galás im Oktober
Diamanda Galás hat seit einigen Jahren wieder die volle Verfügung über ihren Backkatalog. 2020 erschien auf ihrem Label Intravenal Sound Operations die Wiederveröffentlichung ihres ursprünglich 1982 erschienenen Minialbums „The Litanies Of Satan“, jetzt folgt im Oktober ihr 1984 herausgekommenes selbstbetiteltes Album, das zwei Stücke enthält und schon sehr lange lange nicht mehr verfügbar ist. Weiterlesen
TAUMEL: In Pieces Vol. One
Veröffentlichungen aus der 10‘‘-Reihe „Substantia Innominata“ von Drone Records, die grob gesagt, „works inspired by or related to ‘the Unknown‘ around or within us“ zum Thema haben, sind auf diesen Seiten schon häufig besprochen worden. Von Labelseite wird darauf hingewiesen, dass diese 10” von dem deutschen, aus Jakob Diehl und Sven Pollkötter bestehenden, Duo für Drone eine verhältnismäßig ungewöhnliche Weiterlesen
LINGUA IGNOTA: Sinner Get Ready
Es ist schon erstaunlich, wie schnell es Kristin Hayter, die unter dem an Hildegard von Bingen anspielenden Projektnamen Lingua Ignota Musik macht, gelungen ist, auch von der Mainstreampresse wahrgenommen zu werden. Das wurde schon bei ihrem letzten Album „Caligula“ deutlich, “Sinner Get Ready” schafft es erstaunlicherweise sogar bis in die Financial Times. Weiterlesen
Sixteen Ways Out: Neues Album von Cut Hands
Gerade wurde ein neues Album von William Bennetts Afro Noise-Projekt Cut Hands angekündigt. „Sixteen Ways Out“ wird ab 21.09.21 als Download verfügbar sein, Anfang 2022 soll das Album auf Vinyl und CD erscheinen. Es wird insgesamt siebzehn Stücke enthalten.
Halloween Kills: Soundtrackalbum von John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel Davies
Im Oktober erscheint auf Sacred Bones der Soundtrack zu “Halloween Kills”, dem Nachfolger zum 2018 erschienenen “Halloween”. In den letzten Jahren hat John Carpenter primär als Komponist gearbeitet – sein letzter Film „The Ward“ erschien vor zehn Jahren -, vor allem auf der bisher aus drei Teilen bestehenden „Lost Themes“-Reihe, die angelegt ist als “a soundtrack for the movies in your mind.” Untertsützt wird er von seinem Sohn Cody und Ray Davies‘ Sohn Daniel.
ASMUS TIETCHENS: Seuchengebiete 4
Der Hamburger Asmus Tietchens schätzt Serien, man denke etwa an die auf inzwischen sieben Teile angewachsene Mengenreihe. Auf den Alben der “Seuchengebiete”-Serie finden sich sogenannte Hydrophonien, Stücke, deren Basis das Geräusch von tropfendem Wasser ist. Der erste Teil erschien 1985, sechs Jahre später folgte Nummer zwei, 1997 auf Donna Klemms Label Artware Nummer drei. Schon in einem Interview im Jahre 2007 sprach Tietchens davon, an neuen Hydrophonien für einen vierten Teil zu arbeiten, jetzt erscheinen sechs neue Aufnahmen auf Auf Abwegen. Weiterlesen
REVEREND CLAIRE: Medjugorje
Das Projekt Reverend Claire beschäftigt sich auf „Medjugorje“ mit dem titelgebenden Ort im ehemaligen Jugoslawien (und heutigen Bosnien-Herzegowina), an dem einer Reihe Jugendlicher 1981 angeblich die Jungfrau Maria erschien. Im Gegesatz zum portugiesichen Fátima (dem sich u.a. sowohl Current 93 als auch The Legendary Pink Dots widmeten) erscheint Maria dort fast täglich oder wöchentlich. Weiterlesen
Archivaufnahmen von William Basinski: Music for Abandoned Airports: Tegel
Nach dem Doppelalbum „Lamentations“, das nicht nur auf diesen Seiten für Begeisterung sorgte – „eines der ergreifendsten Alben des Jahres 2020“, hieß es hier-, veröffentlicht William Basinski nach einem „deep dive“ in seinen Archiven Aufnahmen aus dem Jahr 1998: „Music for Abandoned Airports: Tegel“ ist, wie der Titel schon erahnen lässt, beeinflusst von Brian Eno: „someone who inspired me greatly at a tender age. Thank you Maestro.“
PONY PAYROLL BONES: Whistling the Devil to a Setting Hen
Das schon einmal als „America’s hidden gem“ titulierte äußerst skurrile Einmannprojekt ist schwer zu kategorisieren. Der Instagram-Account ist gefüllt mit zahllosen Gemälden von Vögeln und Ponies, von denen eines auch das Cover der neuesten Veröffentlichung ziert, musikalisch konnte man auf vorherigen Arbeiten u.a. dissonanate LoFi-Geigen-Experimente, Freakfolk bis hin zu einer Art Blues hören. Weiterlesen
KJOSTAD: Warlord
Seit über zehn Jahren veröffentlicht Stefan Aune auf seinem Label New Forces zahllose Künstler und Künstlerinnen, die eher rabiate Spielarten des Postindustrials spielen: von Power Electronics über Harsh Noise, von Incapcitants über C.C.C.C. hin zu Richard Ramirez. Aune selbst macht als Breaking The Will oder Form Hunter brachialen Noise, mit seinem Projekt Kjostad schlägt er allerdings eine (etwas) andere Richtung ein: Benannt nach dem gleichnamigen See im Norden Minnesotas, basieren die meisten Tracks auf dort gemachten Feldaufnahmen, Weiterlesen
DET KÄTTERSKÄ FÖRBUND: Lidaverken Del I: Att I Vådeld Förgås
Det Kätterska Förbund ist das neue Projekt von zwei Schweden, die beide unabbhängig voneinander sehr imposante und umfangreiche Diskographien aufzuweisen haben: Henrik „Nordvargr“ Björkk hat sich in den letzten Jahrzehnten so ungefähr an allen Spielarten dunklen Postindustrials versucht (Dark Ambient, Power Electronics, Martial Industrial, Death Industrial), ob mtít seinem wohl bekanntesten Projekt MZ 412, unter seinem eigenen Namen oder zahlreichen anderen Projekttiteln, Thomas Ekelund spielt als Trepaneringsritualen Death Industrial Weiterlesen
LUSTMORD / KARIN PARK: Alter
Im Werk des gebürtigen Walisers Brian Williams spielte das All immer wieder eine zentrale Rolle, teils bloß metaphorisch und/oder im Artwork, dann aber auch konzeptionell oder als Klangmaterial (man denke an das Seitenprojekt Arecibo oder das auf Touch veröffentlichte Album „Dark Matter“). In den besten Momenten (und das waren viele) konnten Williams’ dunkel dröhnende außerweltlichen Klänge ein Schaudern erzeugen , ganz so, als blicke man beim Hören in die Schwärze eines kaum (be-)greifbaren Kosmos. Weiterlesen
The Empty Vessel Part Two: Neues Album von Mark St. John Ellis zusammen mit Lisa Gerrard
Seit etwa drei Jahren arbeitet Mark St. John Ellis an einem neuen Projekt, das für Klangschalen, Samples, Loops und Stimme(n) konzipiert ist. Auf dem kürzlich erschienenen ersten Teil arbeitete Ellis zusammen mit der Sängerin Caitriona O’Leary, die auf frühe und traditionelle Musik spezialisiert ist. Die aus zehn Teilen bestehende Komposition wurde 2020 erstmalig in der Chapel Royal des Dublin Castle einem Publikum vorgestellt. Jetzt ist gerade eine zweite Version von “The Empty Vessel” entstanden und veröffentlicht worden, auf der Ellis von Lisa Gerrard unterstützt wird.
V.A. : Elf Dance
Über Mkl Drekka Anderson hieß es kürzlich auf diesen Seiten bzgl. seines enorm vielseitigen Outputs, er mache Musik, „die von an Cure und New Order erinnernden Wavepop bis zu ritueller Dronemusik, Field Recordings und krachigen Erzeugnissen reicht.“ Weiterlesen
ITCHING: Gyre
Der aus Nottingham stammende Henry Davies hat bisher bei einer Reihe Bands unterschiedlicher Genres gespielt, u.a. als Drummer bei der Sludgeband Moloch oder bei Bloody Head, die laut Selbstauskunft „broken brain blues “ spielen. Relevanter für die Betrachtung seines neuen Projekts Itching sind aber die zahleichen Veröffentlichungen, die er unter dem Namen Nacht und Nebel gemacht hat, fokussierte sich und basierte seine Geräuschmusik doch allein auf einem musikalischem Ausgangsmaterial – dem Cello. Nacht und Nebel traten u.a. mit Father Murphy auf, inzwischen ist das Projekt aber eingestellt. Weiterlesen