Das polnische Santa Sangre-Magazin, das sich vor rund einem Jahr von einem Blog in einen Youtube-Kanal transformiert hat, bringt Mitte des Monats zum vierten Mal eine umfangreiche digital verfügbare Compilation heraus, deren Beiträge ein musikalisches Spektrum von experimenteller, postindustrieller Elektronik über Dark Folk und Psychedelic bis zu dunkler, ambienter Dröhnung und einigem mehr abdecken. Der Name der Publikation lässt schon ein Interesse an unterschlagenen Filmen aus besseren Zeiten erahnen, und so wundert das Konzept von “Voices From Beyond” auch kaum, denn die neue Anthologie ist dem Werk des Weiterlesen
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NAEVUS: Time Again
Lloyd James war in der jüngsten Zeit derart aktiv mit anderen Bands wie Crisis, Lark Blames und der von wenigen noch erwarteten Veröffentlichung des Man Eat Man Eat Man-Debüts, dass man kaum mit einem neuen Lebenszeichen seines Stammprojektes Naevus gerechnet hätte. Anscheinend hat er und sein solides Aufgebot an Musikern die unberechenbare Situation im vorigen Jahr bestens genutzt, denn seit einiger Zeit geistert “Time Again” durch die gestreamte Welt und ist nun auch als CD erhältlich. Weiterlesen
BLACK LIGHT ASCENSION: Post Future Recordings
Wer bei „Post Future Recordings“ eine besonders progressive, noch nie dagewesene Musik, also den Sound der vollendeten Zukunft erwartet, wird schnell eines besseren belehrt, denn Black Light Ascension, die Truppe um den KnifeLadder-Veteranen Andrew Trail, spielen eine Musik, die man schwer ohne Querverweis auf die seit Jahren anhaltende 80er-Retromanie charakterisieren kann. Die düsteren Synthies und die zum Teil harten Electrobeats wecken Erinnerungen an klassische Human League und Depeche Mode, stellenweise sind sie nur unwesentlich poppiger Weiterlesen
NAEVUS: Stations (2CD inkl. Bonus Disk „Others“ lim. 111)
Lloyd James von Naevus hat eine angenehme Stimme und wenn es sein muss auch ein Händchen für schöne Melodien. Wahrscheinlich verstören seine Songs deshalb niemals direkt, auch wenn die Musik stets das Gefühl vermittelt, von etwas Ernstem, mitunter Drastischem zu künden. Erst mit der Zeit registriert man, dass die eingängigen Stücke einen doppelten Boden haben. Heterogene Elemente harmonieren nie ganz miteinander, oft wirken die Drums wie Versatzstücke einer Kollage, die dem Gesang und den restlichen Spuren kurzerhand aufgeklebt wurden. In die Melodik schleicht sich immer wieder eine Verweigerungshaltung ein, die dem Wohlklang eine spröde Monotonie entgegenhält. Den Songtexten Weiterlesen
DAVID E. WILLIAMS: Trust No Scaffold Built Of This Bone
David E. Williams taucht zuverlässig in jedem Dark Folk- und Dark Cabaret-Kanon auf und liegt konsequent quer zu allen Standards solcher Musik. Gleich zweimal das Wort „dark“ in den ersten Satz zu packen war nicht einmal beabsichtigt, aber als allgemeines Attribut ist es mehr als legitim. Williams ist ein Unikat, will man ihn dennoch charakterisieren, dann vielleicht am ehesten als schwarzgalligen Zwillingsbruder von Daniel Johnston, als idealen Star sämtlicher Houellebecq-Verfilmungen, als liebenswürdig-verbiesterten Anti-Crooner, der einem selbstverliebten Weiterlesen
V. A.: Thanateros – Visions Of Love & Death
Jede Subkultur kennt sie: Familientreffen, bei denen sich alte Freunde die Hand schütteln, sich gegenseitig versichern, dass man noch immer zusammen gehört, auch wenn sich die Bande über die Jahre etwas gelockert haben. Familien dieser Art bilden sich häufig im Umfeld beliebter Bands oder im Dunstkreis einiger Kultlabels. Gelegentlich auch um Magazine. Weiterlesen