House of Mythology haben mit “Watch and Pray – Five Years of Studious Decrepitude” eine Compilation mit wichtigen Künstlern des Labels über Bandcamp veröffentlicht, neben Current 93, Zu, Teleplasmiste und Ulver sind Hypnopazuzu, Zu93, The Stargazer’s Assistant, Stian Westerhus, Nodding God, HHY & The Macumbas, KKKMO und Use Knife vertreten. Einige der Stücke sind auf auf heute raren Tonträgern erschienen, neben Tracks aus regulär erhältlichen Releases findet sich auch Exklusives wie ‘Niemandswasser IV’ von Current 93 – eine abstrahierte und stark verfremdete Version des beliebten Songs, die später im Bonusmaterial der “Sleep Has His House”-Wiederveröffentlichung enthalten sein wird. Die Compilation ist frei oder gegen eine Spende erhältlich. Weiterlesen
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DIVUS: 2
Die Musikgeschichte ist voll mit Kollaborationen, bei denen zwei oder mehrere alte Hasen einmal zusammenkommen sind und einen nahezu perfekt aufeinander abgestimmten Stil gefunden haben, nur um danach zu neuen Ufern aufzubrechen. Umso mehr freut man sich, wenn es zu einer Fortsetzung kommt, und man eine gewisse Hoffnung wagen darf, dass vielleicht doch gerade eine feste Band am entstehen ist. Weiterlesen
ZU, Hypnodrone Ensemble und European Sports Car im Berliner Cassiopeia
ZU, die man Lesern unserer Seite sicher nicht mehr vorstellen muss, sind am 22. März im Berliner Cassiopeia zu sehen, um das zehnjährige Jubiläum ihres erstlings “Carboniferous” zu feiern. Außer den mit Saxophon, Bassgitarre und Schlagzeug bewaffneten Römern tritt das deutsch-kanadische Hypnodrone Ensemble auf, hinter dem Namen verstecken sich Aidan Baker und Eric Quach alias Thisquietarmy. Dritter Acts ist das mit analogem Synthie und Drums auftretende Duo European Sports Car, dessen Musik den Bogen von Drones über Noise bis Progressive Rock schlägt. Weiterlesen
URUK: Mysterium Coniunctionis
Thighpaulsandra hat neben seinen umfangreichen, expansiven Arbeiten – wie etwa „I, Thighpaulsandra“, dem auf Eskaton veröffentlichten Doppelalbum, mit dem er als Solokünstler debüttierte -, auf denen Genres permanent gewechselt wurden und Stücke von „Cosmic Beauty “ entstanden (wie es ihm auf Julian Copes Head Heritage-Seite attestiert wurde), auch reduzierte, auf Drones basierende Arbeiten aufgenommen, wie z.B. das jüngst auf Klanggalerie wiederveröffentlichte Album „The Lepore Extrusion“. Weiterlesen
ZU93: Mirror Emperor
Endlich erscheint das vor einigen Jahren aufgenommene und schon u.a auf dem Donausfestival 2011 aufgeführte Album der Zusammenabeit von David Tibet und den italienischen ZU. Man mag vielleicht vorschnell einen Vergleich zu Hypnopazuzu, Tibets Zusammenarbeit mit Killing Jokes Youth, ziehen (deren Debüt ebenfalls auf House of Mythology veröffentlicht wurde), aber während „Create Christ, Sailor Boy“ von einer orchestralen Opulenz geprägt war und sich Weiterlesen
CRETA: s/t
Bis vor einigen Jahren kannte man Massimo Pupillo vor allem als Bassist der römischen Jazzcore-Formation Zu, und schon zu der Zeit kam es immer wieder zu originellen Zusammenarbeiten mit Musikern wie Dälek, Damo Suzuki oder Current 93, um nur einige zu nennen. Seit einiger Zeit spielt der Musiker auch außerhalb seiner Stammband in immer wieder neuen Konstellationen, und wenn man seine Arbeiten mit Oren Ambarchi und Stefano Pilia, in der Band Laniakea und jüngst mit Thighpaulsandra als Uruk vergleicht, zeichnet sich ein Interesse an Weiterlesen
URUK: I Leave a Silver Trail Through Blackness
Ich habe nicht den Anspruch, dass Plattencover die Atmosphäre einer Musik perfekt illustrieren und ein ähnliches ästhetisches Erlebnis im anderen Medium inszenieren. Umso mehr freue ich mich, wenn es trotzdem passiert, wie z.B. beim Debüt von Uruk. Der Blick fällt auf etwas, das mit etwas Fantasie wie eine Flucht von hintereinander liegenden dunklen Räumen aussieht, die aufgrund der Perspektive wie ineinander verschachtelt wirken. So einfach das Setting auf den ersten Blick anmutet, enthält es doch eine Menge an kleinen Details, bunten Punkten, die wie ein an die Wände gemaltes Weiterlesen
DIVUS: s/t
Ungleiche Duette gibt es viele, doch Lucianno Lamanna und Luca T. Mai haben sich, wie es scheint, gerade zur richtigen Zeit zusammengefunden, um ihre so unterschiedlich gediehene Kreativität in eine gemeinsame Bahn fließen zu lassen. Lammana, dessen Wurzeln im Techno liegen, bewegte sich in seinen jüngsten Projekten immer mehr in experimentellen Gefilden, eine Wegmarke war das Split zwischen seinem Projekt Lunar Lodge und Mai Mai Mai. Der Saxophonist Mai, aufgewachsen mit Metal, Punk und Hardcore, hat in Weiterlesen
ZU: Jhator
Wenn man bisher etwas über ZU zu lesen bekam, war meistens von einem sehr wilden, oft tonnenschweren Hybrid aus Jazz, Metal und allem, was auf -core endet, die Rede, und bei Vergleichen war man schnell bei Gruppen wie Painkiller und Naked City. Dazu passt auch die Mutmaßung, das die Band sich einst nach einem Song von James Plotkins Grindcore-Kapelle Old Lady Drivers benannt haben soll. Befasste man sich etwas genauer mit dem Werk der Italiener und hörte sich auch die Kollaborationen an, dann registrierte man schnell, dass die Weiterlesen
LANIAKEA: A Pot Of Powdered Nettles
Es gibt Platten, die in musikalisch-textlicher Hinsicht eine solche Reichhaltigkeit und Tiefe aufweisen, dass ihr Charisma ganz ohne einen besonderen Hintergrund auskommt. Erfährt man dann doch etwas über die Raison d’Être eines solchen Albums, bekommt man eine Ahnung, woraus sich diese Fülle speist. Im Fall von „A Pot of Powdered Nettles“, dem Debüt des aus Daniel O’Sullivan und Massimo Pupillo bestehenden Duos Laniakea, ist dieser Hintergrund nicht etwa in theoretischen Überlegungen zu finden, sondern in der Vorgeschichte, die bis in die Spätphase von Coil zurück reicht Weiterlesen
OREN AMBARCHI / MASSIMO PUPILLO / STEFANO PILIA: Aithein
Es gibt in der etwas abstrakteren Musik ein paar Motive, die nie langweilig werden, vorausgesetzt sie gelingen. Eines davon ist die mit vielen kleinen Spannungsmomenten in der genau richtigen Unbestimmtheit gehaltene Steigerung von Intensität und Klangfülle, die sich – ausgehend von einem eher zaghaften Bündeln von Energie – an einem eruptiven Höhepunkt entlädt und ein ungewisses Nachspiel einleitet. Da denken manche an Aristoteles und die klassische Tragödie, fröhlichere Zeitgenossen vielleicht an Sex, wieder andere an Weiterlesen
ARDECORE: Vecchia Roma
Auch wenn das Covermotiv vielleicht etwas anderes suggeriert, ist mit dem alten Rom, das Ardecore in ihrem dritten Studioalbum besingen, nicht die antike Weltstadt gemeint, sondern das Rom des frühen 20. Jahrhunderts. Ardecore haben in Deutschland bislang nie wirklich Fuß gefasst, obwohl sie in ihrer italienischen Heimat eine bekannte Größe sind. Seit Jahren stehen sie bei einem großen „Indie” unter Vertrag, ihr Name fällt in einheimischen Feuilletons und prangt von glänzenden Titelseiten, einzelne Mitglieder standen bereits mit Leuten wie Mike Patton und Peter Brötzmann auf der Bühne. Weiterlesen
DÄLEK: From Filthy Tongue of Gods and Griots
Fraglos könnte ein Hiphop-Kenner ganz andere Sachen zu diesem lange vergriffenen Klassiker sagen, und gut möglich, dass es andere Alben dieser Art gibt, die mich ähnlich oder mehr beeindruckt hätten, wäre ihnen ein ebensolcher Sprung über szeneinterne Wahrnehmungsgrenzen gelungen wie Dälek mit ihrem Zweitwerk, das kurz nach der Jahrtausendwende auf Mike Pattons Ipecac-Label erschienen ist. Schnell war die Combo aus Newark, New Jersey, in aller Munde, kollaborierte mit „exotischen“ Bands wie Faust und Zu. Während die regulären Alben meines Erachtens immer noch Weiterlesen
MOMBU: Niger
Sollte es eine Wahl zum sympathischsten Cover des Jahres geben, dann sollten definitiv auch die römischen Tikicore-Jazzer Mombu dafür kandidieren. Die Gestaltung ihres neuen Longplayers „Niger“ ist eine liebevoll-spackige Hommage an diverse Metal-Idole, darüber hinaus die perfekte Einführung in den eigenen Themenkosmos. Mit Tenorsaxophon und einer gewaltigen Drumsection beschwört das Duo aus dem Dunstkreis der legendären Zu ein weiteres mal die Geister einer exotischen Parallelwelt. Was daraus entsteht ist die musikalische Entsprechung eines grindigen Comics, dessen Schauplatz diesmal Weiterlesen
MOMBU: Zombi
Mombu hatten bereits letzten Sommer debütiert und wurden in der Zwischenzeit von einigen als die Jazzcore-Hoffnung des neuen Jahrzehnts gefeiert. Mombu? Richtig, hierzulande hat man von der Begeisterung noch nicht allzuviel Wind bekommen, zumal es sich auch weniger um einen Hype, als mehr um ein Raunen in Spezialistenkreisen handelte. Mombu ist ein in Rom ansässiges Duo, bestehend aus dem Saxophonisten Luca T. Mai und dem Drummer Antonio Zitarelli, die sich bereits in bekannteren Gruppen (Zu, Neo) einen Namen gemacht haben. “Zombi” ist nicht ihr zweites Album, sondern eine im Tracklisting leicht erweiterte Neuauflage ihres Erstlings. Ich unterstelle mal keine bösen Absichten. Weiterlesen
BLOOMING LATIGO: Esfínteres y Faquires
Der Reiz, Gruppen mit komplett auf Bandcamp hörbaren Alben mit einer ausführlichen Review zu würdigen, hält sich in Grenzen. Nicht einmal aufgrund des eventuell als ramschig empfundenen Charakteres dieser Plattform (jeder der will hat in fünf Minuten ein Release), denn wie bei etlichen anderen Medien besteht auch hier immer noch die Möglichkeit zur Perlenfischerei. Es ist mehr so, dass sich die journalistische Instanz auf eine reine Hinweisfunktion beschränken kann, da jedwede beschreibende Vermittlung unnötig ist. Böse gesagt Weiterlesen