Der als Gitarrist, Laptopvirtuose und No Fun-Gründer bekannte Carlos Giffoni, der sich meist im Abstand mehrerer Jahre als Musiker zurückmeldet, ist wieder da mit einem neuen Album namens “Dream Walker” – dem ersten Longplayer seit dem 2018 erschienenen “Vain”. Inspiriert von den Performances von Lasse Marhaug, Jim O’Rourke und Eiko Ishibashi beim letztjährigen GRM-Festival in Paris begann Giffoni, sich mit Synthies und anderer Hardware zu beschäftigen und die elektronishe Musik vergangener Jahrzehnte zu erforschen.
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Archiv für das Jahr 2024
Specio: Nicolas Laureau und Sasha Andrès debütieren mit gemeinsamem Projekt
Mitte April bringen Prohibited Records das erste unter dem Projektnamen Specio produzierte Studioalbum des bereits in verschiedenen Konstellationen aktiven Duos Nicolas Laureau (Gitarrem Piano, Keyboard, Drums, Soundeffekte) und Sasha Andrès (Gesang, Rezitation, Percussion Noise) auf CD heraus.
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Noise Is Serious Shit: Screening der Doku im Berliner Savvy Contemporary
Am kommenden Mittwoch, den 17. April, ist Hilman Fathonis gut sechzigminütige Dokumentation Noise Is Serious Shit im Berliner SAVVY Contemporary zu sehen. Der Film dokumentiert einige wichtige Wegmarken innerhalb der großen, hierzulande aber nach wie vor wenig bekannten indonesischen Noise Music-Community und gibt einen Einblick in lokale Zentren und Netzwerke sowie wesentliche Entwicklungstendenzen der vergangenen Jahre. Der Film wird von Cedrik Fermont, der auf seinem Syrphe Records-Label bereits eine unfangreiche Compilation zu dem Thema herausgebracht hat, und Ranav Adhikari präsentiert und ist im Original mit englischen Untertiteln zu sehen.
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CONTRASTATE: Life Without Agriculture
Von all den weitgehend dem Postindustrial entstammenden Projekten gehören die (inzwischen zum Trio angewachsenen) Contrastate sicher zu den interessantesten, bewegten sie sich in den (von einer Pause unterbrochenen) Jahrzehnten musikalischen Schaffens immer wieder außerhalb all zu enger Genregrenzen. Weiterlesen
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN: Rampen
Unter einer Rampe versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch eine Übergangsvorrichtung zur Überbrückung zweier räumlich getrennter Objekte oder auch eines Höhenunterschiedes wie z.B eine Verladerampe oder auch einen Bühnenrand, an dem der Bereich der Performance in den Bereich des Publikums übergeht. Man kann den Begriff natürlich vielfach Weiterlesen
MUSIQUE INFINIE: Earth
Dass Musique Infinie so unmittelbar nach ihrem Debüt bereits mit einem neuen Album von sich reden machen, ist auf jeden Fall ein hoffnungsvoll stimmendes Zeichen, denn bei einem kreativen Arbeitspensum, wie es die beiden Schweizer Noémi Büchi und Manuel Oberholzer, bekannt auch als Feldermelder, in verschiedenen Projekten an den Tag legen, ist die auf Dauer angelegte Existenz der “unendlichen Musik” keineswegs garantiert. Die beiden mittellangen Weiterlesen
Tunnels Of Āh: Neue Reissue und Bonusmaterial auf Zoharum
Das von Stephen Ah Burroughs bestriebene Projekt Tunnels Of Āh bringt dieser Tage eine erste CD-Edition des 2015 aufgenommenen und zunächst digital veröffentlichten Albums “The Charnel Working” heraus, ergänzt mit weiteren Tracks, die 2020 unter dem Titel “The Klesha File” entstanden sind und ursprünglich als Kern eines größeren
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Post-Orientalism – 1st Festival of Arts Nowruz: Mehrteilige Compilation auf Noise à Noise
Auf Noise à Noise erscheint in Kürze eine mehrteilige Sammlung an Stücken, die unterschiedliche Soundartists, meist mit Wurzeln im Iran und zum Teil dort ansässig, zum diesjährigen Nowruz-Festival aufgeführt haben – einer im Rahmen der Post-Orientalism-Reihe kuratierten Veranstaltung, in der neben der auditiven auch die visuelle – in bewegten und unbewegten Bildern – und audiovisuelle Seite eine Rolle spielte. Nowruz (oder je nach übertragener Schreibweise Nouruz oder Nowrouz) bezeichnet das persische Neujahrsfest, das mit dem Tag des Frühlingsbeginns im iranischen Kulturraum gefeiert wird.
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Lessons in Nihilism: The Tiger Lillies dreimal in Berlin
Am Wochenende vom 19. bis 21. April sind die berühmten Tiger Lillies dreimal im Berliner Tipi am Kanzleramt nahe Hauptbahnhof mit einer neuen Show zu sehen – im Zentrum des Geschehens steht neben ihrem dem Postpunk entwachesenen Dark Cabaret-Sound die Absurdität der Existenz, die sie bereits auf ihre unverwechselbare Art in ihrem Gassenhauer “The Crack of Doom” besungen haben. “Brimming with wit, wisdom and humanity they argue that our achievements will come to nothing – like throwing stones into a pond, the effects of our actions will ripple away into nothingness” heißt es im Begleittext (siehe Link). “The Tiger Lillies are one of the foremost avant-garde bands in the world. Grammy nominated, Olivier award winners their shows are dark, peculiar and varied, with moments of black humour and immense beauty.
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Radiolaria: Zweites Soloalbum von Ana Dall’Ara-Majek
Anfang Mai bringen die frankokanadischen empreintes DIGITALes das zweite Soloalbum der ebenfalls in Montréal beheimateten Komponistin und Musikerin Ana Dall’Ara-Majek heraus. Auf knapp über einer Stunde enthält “Radiolara” acht als Zyklus konzipierte Stücke auf der Basis eines Buchla 200-Modulargeräts aus den 70ern, denen zwitschernde, blubbernde, brummende, zirpende Sounds keine Scheu haben, ihre Plastizität in besonderen Momenten in Richtung Lärm und kleine herausfordernde Hochtöner auszuweiten. Das Album erscheint als CD und zum Download.
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Ocher Red: Debüt von Herandu auf Doppel-LP
Hive Mind bringen Ende des Monats das Albumdebüt des aus Novosibirsk stammenden Brüderduos Evgeny und Mikhail Gavrilov alias Herandu heraus – letzterer veröffentlichte beim selbsen Label vor zwei Jahren bereits ein Tape seines Soloprojektes Misha Sultan. Die Ideen zu “Ocher Red” nahmen ebenfalls 2022 Gestalt an, als die beiden nach längeren Aufenthalten in anderen Teilen des Landes und nach diversen Arbeiten mit anderen Projekten zusammentrafen und im Studio mit Keyboards, Gitarren, Bass und anderen Instrumenten – als Gastmusiker steuert Vladimir Luchansky noch Saxofon bei – improvisierten und schnell bemerkten, dass
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Xenos: Złe Oko mit ihrem zweiten Album
Zoharum bringen am 23. April in Zusammenarbeit mit D.I.Y Koło Records eine neue CD der in Oslo lebenden polnischen Avantgardemusikerin Złe Oko heraus. Das “Xenos” betitelte Album knüpft an das vor fünf Jahren digital erschienene Debüt “Cykuta” und einige kleinere Releases der Künstlerin an. Über die nur unzureichend mögliche Kategorisierung ihrer Musik heißt es bei
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Intoxication: Tondukument von Nontoxic auf Tapetopia
In der über Aufnahme + Wiedergabe verlegten Tapetopia-Reihe hat Henryk Gericke vor einigen Tagen ein bisher unbekanntes Tondokument der Ostberliner Dark Wave-Band Nontoxic herausgebracht, die in den späten 80ern – zunächst unter dem Namen Mildernde Umstände – und frühen 90ern einige lokale Gigs absovierten und sogar ein paar Studioaufnahmen machten, die leider bis heute verschollen sind. Die Band bestand aus den Musikern Matthias Dorschan, Henning Rabe a.k.a Der Todtraurige Henning, Danilo Steinert, Stephan Mager und der später als Kurator bekannte Bernd Schulz, die zum Teil in anderen Gruppen noch von sich reden machen sollten. Auf “Intoxication”, das auf dem Mitschnitt einer Konzertperformance basieret, präsentieren Nontoxic eine gitarrenorientierte, instrumentell aber gleichsam vielfältige Musik in der Tradition des britischen Wave Gothic der frühen eighties, die in den parallel in Westdeutschland anstandenen Szeneclubs für – selbstredend hinter der typischen Reserviertheit kaschierte – Begeisterung gesorgt hätte, denn im Unterschied zu zahlreichen eher epigonalen Versuchen, den Geist von Bauhaus, der
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Insurrection: Unveröffentlichtes Album von Alan Vega
Am 31. Mai 2024 wird auf dem in Los Angeles ansässigen Label In The Red Records „Insurrection“ von Alan Vega veröffentlicht. „Insurrection“ erscheint im Rahmen der Archivaufnahmen der Vega Vault-Reihe. Deren erster Teil begann mit dem Longplayer „Mutator“ (auf Sacred Bones). Vorab wurde das Stück „Mercy“ veröffentlicht, zu dem Douglas Hart, der bis 1991 bei The Jesus And Mary Chain Bass spielte und in den letzten Jahren eine Reihe von Musikvideos gedreht hat (u.a. „Muscles“ von „Mutator“), Regie führte. Das Album erscheint auf Vinyl, als CD und als Download.
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Konzert: Nathan L., Chiseling Clouds, Hatipoğlu und Munsha in Berlin
Unter dem Namen Glass findet am Mittwoch den 10. April ab 20 Uhr in Berlin-Kreuzberg wieder ein Konzertabend mit drei Performances jenseits ausgetretener musikalischer Pfade statt. Zu sehen und zu hören sind die Post-Mental-Sounds von Lorenzo Colocci alias
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Neu bei Tapetopia: Eine Auswahl von A.F. Moebius
Als achzehnte Folge der Tapetopia-Reihe, in der alte Tapeveröffentlichungen des DDR-Underground unter dem Dach des Aufnahme + Wiedergabe-Labels neu herauskommen, erscheint Anfang Mai eine Zusammenstellung verschiedener Tracks von A.F. Moebius in zwei Vinyl-Editionen und auf Kassette. Unter dem nach dem berühmten Mathematiker benannten Künstlernamen firmierte der in Karl-Marx-Stadt aufgewachsene Frank Bretschneider Mitte der 80er parallel zum Start seiner bekannten Band AG Geige. Als Zusammenstellung entstand “Eine Auswahl” bereits 1988, in dem Bretschneider die insgesamt vierzehn Tracks aus einem wahrscheinlich größeren Fundus an zwischen 1985-87 entstandenen Stücken auswählte und für ein Split-Tape mit seiner damaligen Band Heinz & Franz zusammen mit Heinz Havemeister kuratierte.
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Lúireach: Neues Album von Landless im Juni
Glitterbeat bringen Anfang Juni ein neues Album des irischen Experimentalfolk- und Harmoniegesangs-Quartetts Landless heraus. “Lúireach”, aus dessen Setlist aus zehn Songs das in den 60ern von Ewan MacColl geschriebene und hier auf Piano, Gesang und dezenter Dröhnung basierende “The Fisherman’s Wife” im Stream zu hören ist, ist der zweite Longplayer der Gruppe und erscheint ganze sehs Jahre nach ihrem Debüt “Bleaching Bones”. Die Songs entstanden in der vorliegenden Form über einen Zeitraum von mehreren Jahren, ihr Hintergrund ist, u.a. was das Alter und den bekanntheitsgrad der Stücke angeht, ausgesprochen divers. Zur Instrumentierung der Songs heißt es von
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I-Taki Maki im Berliner Watt
I-Taki Maki, das mit Mikro, Drumkit und elekrifizierten Saiten ausgestattete Berliner Duo Infernale befindet sich seit Jahresbeginn auf einer Stop-and-go-Tour durch die Republik. Am Samstag den 12. April machen sie in einer ihrer Stammlocations halt und spielen in vertrauter Atmosphäre ein Set mit Stücken ihres ausgezeichneten aktuellen Longplayers “Friedhof” so wie eine Auswahl aus ihren klassischen Repertoire. Gemeint ist das am Übergang von Berlin-Mitte zum Prenzlauer Berg gelegene Watt, dessen Räumlichkeiten nahe Senefelder Platz älteren Semestern noch als Rumbalotte bekannt sind. Die Veranstaltung beginnt den Nachbarinnen und Nachbarn zuliebe relativ pünktlich, und üblicherweise ist das dortige Publikum nicht gerade klein – nur falls jemand einen Sitzplatz wünscht.
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It Would Be Giving Up: Neue 4CD-Box von Celer
In den nächsten Tagen erscheint auf dem hauseigenen Two Acons-Label eine neue 4CD-Box von Celer namens “It Would Be Giving Up”. Neu ist in dem Fall das Format, denn das langformatige Album erschien 2020 bereits in digitaler Form. Die unterschiedlich langen Stücke – die ersten beiden Tracks “True Maps Of An Unreal Place” und “To Stay Up Above ” hätten auch gemeinsam auf eine CD gepasst – basieren auf dem Einsatz von analogen Gerätschaften und Tape Loops. Vom Label heißt
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