TROUM: Darvê Sh / Ajin

Diese auf dem polnischen Label Nefryt veröffentlichte CD enthält kein neues Material, sondern sie vereint “Darvê Sh“, ursprünglich auf Beta-Lactam Ring Records im Rahmen der “Lactamasse“-10’-Serie veröffentlicht und “Ajin“, 2005 als Picture-12’ auf Equation Records veröffentlicht.

Laut Info bedeutet das persische “Darvê Sh“ Durchgang und ist eine etymologische Quelle für Derwisch. Das schlägt sich musikalisch nieder: Die Musik ist rhythmisch, treibend-perkussiv, tribale Momente dominieren die melodischen Soundflächen, Gesänge tauchen ab und an auf und auch ohne die durch den Titel vorgegebenen Assoziationen kommen einem schnell die tanzenden Derwische in den Sinn. Der zweite Track klingt in meinen Ohren etwas düsterer, dunkler, hier ist das Perkussive zwar noch immer da, wirkt aber etwas im Hintergrund. Die vier Tracks, die “Ajin“ ausmachen passen gut zum restlichen Material, sind doch auch die ersten beiden Stücke ebenfalls rhythmischer Natur. “Chertanovo“ ist dagegen eine düster brodelnde Lavamasse, bedrohlich, fast statisch während das abschließende “Yemanja“ den Zuhörer mit seinen warmen, melodischen Klangflächen entspannt zurücklässt, ganz so, als sei nach den vorangegangenen schweißtreibenden Ritualen nun die Zeit der wohligen Erschöpfung gekommen. (M.G.)