PSICOPOMPO: Seven Sermons In Stone

Nekromantik-Komponist Hermann Kopp hat in den letzten Jahren eine Reihe von Tonträgern auf Galakthorrö veröffentlicht. Darüberhinaus nimmt er zusammen mit dem den wenig subtilen Nachnamen Abattoir tragenden italienischen Musiker, der sich selber auf einer Reihe von Projekten dunkler, dissonanter Musik widmet, als Psicopompo auf. Das vor einigen Jahren veröffentlichte Debüt  beschäftigte sich mit C.G. Jung und auch der gerade erschienene Nachfolger scheint mit dem Titel auf den Schweizer anzuspielen. Das ist zumindest wahrscheinlicher als dass die beiden auf ein Buch eines inzwischen verstorbenen Rolls Royce-Fan verweisen, den weiterhin (Un-)Sinnsuchende aller Couleur verehren.

„He Lived His Life Backwards“ beginnt mit leichten Dissonanzen, man hört Knarzen, Feldaufnahmen und meint zwitschernde Vögel zu hören, jemand atmet. Auf „Obelisk Valise“ dominiert anfangs die E-Geige, die an der Grenze zum Atonalen streicht. Bei „Tattooed Woman“ verkündet eine flüsternde Stimme; „He says you’re no saint“, begleitet von Atemgeräuschen und Harmoniumdrones. Auf „Stone God“ertönt eine Geige in der Ferne, schleppende Perkussion setzt ein. Vielleicht ist das Psicopompos Art Doom zu spielen. Dann klingt das Stück mit Klavier aus. „Fenix“  wird von einem sakralen Trauer-Gesang durchzogen, auf „Cult Of Skulls“ dröhnt die E-Geige.

„Nichtlicht“ heißt das letzte Stück – ein Titel, den man durchaus programmatisch verstehen kann, denn dieses bedrückende (wie beeindruckende) Album scheint tatsächlich fernab des Lichts aufgenommen worden zu sein.  Wenn man mir den Anachronismus verzeiht, dann könnte man sagen, dass “Seven Sermons In Stone” so in etwa klingt, als hätten sich frühe Haxan Cloak zu einer gemeinsamen Session mit den frühen Ain Soph getroffen. (MG)

Label: Alien Passengers