Seit Philip Best sein in den frühen 80ern begonnenes Projekt Consumer Electronics 2007 rekativierte, entstanden eine Reihe von Alben. Musikalisch entfernte er sich von den brachialen analogen Dissonanzen, die noch auf dem 2009 veröffentlichten „Crowd Pleaser“ zu hören waren: Die Musik wurde reduzierter, (ziemlich) kaputte Rhythmen bestimmten das Klangbild und irgendwann überließ er – dem hier attestiert wurde, dass seine “Vocals [...] mit zum Beeindruckensten gehören, was man in welchem Genre auch immer hören kann” – das Schreien und Brüllen seiner (damaligen) Frau Sarah, er selbst rezitierte seine Texte. Weiterlesen
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Surge: Neues Album von Consumer Electronics
Am 15. April erscheint auf Dirter Promotions das neue Album von Philip Bests Projekt Consumer Electronics. „Surge“ wird knapp fünf Jahre nach „Airless Space“ veröffentlicht. Über die musikalische Entwicklung Consumer Electronics der letzten Jahre konnte man hier lesen: „Schon auf dem 2014 veröffentlichten Album ‘Estuary English’ gab es vereinzelt Momente, auf denen deutlich wurde, dass Rhythmus (in was für einer fragmentierten Form auch immer) zu einem Bestandteil des Klangbilds geworden war und auch der Klang insgesamt transparenter, minimalistischer wurde, man auf die brachialen Verzerrungen, die z.B. auf ‘Crowd Pleaser‘ noch dominierten, weitgehend verzichtete.“ In der Besetzung Best und Russell Haswell eingespielt und mit einem Gastauftritt von Rahmlehs Gary Mundy, soll das neue Album laut Labelinfo allerdings „Noticeably noisier and more aggressive than previous releases “ sein. Weiterlesen
CONSUMER ELECTRONICS: Airless Space
„Airless Space“ ist so etwas wie ein Kulminationspunkt der Entwicklung von Philip Bests reaktiviertem und seit etlichen Jahren in der festen Besetzung Best, seiner Frau Sarah Froelich und Russell Haswell agierenden Noiseprojekts. Schon auf dem 2014 veröffentlichten Album „Estuary English“ gab es vereinzelt Momente, auf denen deutlich wurde, dass Rhythmus (in was für einer fragmentierten Form auch immer) zu einem Bestandteil des Klangbilds geworden war und auch der Klang insgesamt transparenter, minimalistischer wurde, man Weiterlesen
CONSUMER ELECTRONICS: The Weight / Hostility Blues
Nach Philip Bests Umsiedlung in den Staat der USA, in der momentan im Rennen um den Senat ein Demokrat, der Bassist in einer Punkband war, gegen einen Republikaner antritt, der gerne Schinkenspeck am Laufe eines Maschinengewehrs erhitzt, hat er sich als Verleger etabliert und in seinen kleinen Verlag Amphetamine Sulphate u.a. Kurzgeschichten von Sleaford Mods Jason Williamson veröffentlicht. Weiterlesen
Alien Existence – Bildband von Philip Best erscheint im Dezember
Seit einigen Jahren schon konzentriert sich Philip Best neben seiner Musik mit Consumer Electronics auch auf visuelle Arbeiten. Nicht alle seiner Fotokollagen, die oft auf Bildmaterial aus alten Magazinen und Prospekten basieren, haben auf den ersten Blick etwas von der harschen Direktheit und Kälte seiner Musik, und doch ist die subtile Berohlichkeit seiner kontrastreichen Sujets stets zu spüren, wenn Zeichen diffuser Gefahr in die zum Teil unbekümmerten Kindheitsszenarien einbrechen. Eine seiner großen Stärken ist dabei die symbolische Aufladung des Raumes, v.a. in Form emotional aufwühlender Landschaftsdarstellungen. Rumpsti Pumsti zeigte 2011 die Einzelausstellung „Sex Offender Boyfriend“, im Rahmen des zweiten Epicurean Escapism Festival wurde ebenfalls eine kleine Auswahl seiner Arbeiten gezeigt. Am 7. Dezember erscheint sein Bildband „Alien Existence“ bei Infinity Land Press. Weiterlesen
WHITEHOUSE: The Sound Of Being Alive
Wenn sich in den letzten Jahren in der Rezeption von Musik wie Power Electronics etwas geändert hat, dann insofern, dass es immer mehr Projekte gibt, die – ob wegen ihrer Musik oder aufgrund von Kriterien wie Labelzugehörigkeit sei dahingestellt – auch außerhalb einschlägiger Szenen gehört werden, auf hippen Labels herauskommen, auf arty Events spielen, bei Pitchfork und im Wire besprochen werden u.s.w. Whitehouse waren in der Hinsicht schon Grenzgänger, als Power Noise noch weitgehend eine Sache der Weiterlesen
CONSUMER ELECTRONICS: Dollhouse Songs
Überraschend schnell legen Philip Best, seine Frau Sarah und Russell Haswell nach dem im letzten Jahr veröffentlichten „Estuary English“ mit „Dollhouse Songs“ einen Nachfolger vor, der an den Vorgänger textlich wie musikalisch anknüpft. Eröffnet wird das Album, dessen Cover Trevor Brown gestaltet hat, mit „History of Sleepwalking“, einem Stück aus verzerrten, brutzelnden Sounds, und (kaum zum Tanzen animierenden) Beats. Weiterlesen
CONSUMER ELECTRONICS: Estuary English
Während der selbst so apostrophierte „animal response technician“ William Bennett es inzwischen bis in die Tate Modern geschafft hat, mit Cut Hands gern gesehener Gast auf genreübergreifenden Festivals ist und inzwischen auf hippen Labeln wie Blackest Ever Black veröffentlicht, ist der mit einer Arbeit über Burroughs, Ballard und Pynchon promovierte „dirty word specialist“ Best einen etwas anderen Weg gegangen: Seine Auftritte mit Kassengestell, Schmerbauch und inklusive Nippelreiben sind auf eine Art konfrontativ, die ihresgleichen sucht, denn obwohl es natürlich eine Inszenierung ist, ist Bests Bühnenpersona so irritierend und oft abstoßend, dass suspension of disbelief jederzeit möglich ist. Weiterlesen
SEX OFFENDER BOYFRIEND – Neue Kollagen von Philip Best
Auf der Eröffnung zu Philip Bests aktueller Ausstellung in Berlin hatte ich den Eindruck, dass die knapp vierzig Besucher mit dem musikalischen Werk des Künstlers weitgehend vertraut waren, also mit seinen Arbeiten unter der Flagge von CONSUMER ELECTRONICS und WHITEHOUSE. Und auch wenn die Veranstaltung ein bisschen wie der Anlass zu einem Klassentreffen wirkte, bei dem mehr Konversation geführt als Bilder bestaunt wurden, hatte ich doch den Eindruck, dass „Crowd Pleaser“ Best das Publikum auf seiner Seite hatte, und dass seine rund dreißig Fotokollagen durchweg Anklang fanden. Weiterlesen