HELM: Axis

Mit einem an Bauhaus’ „The Sky’s Gone Out“ erinnernden Cover erscheint nach einer Reihe von Alben mit “Axis” der neue Longplayer von Helm, dem Einmannprojekt von Luke Younger, auf Dais Records. Younger bezeichnet sich auf seiner Bandcampseite als „sound artist and experimental musician“, dabei hat er eine lange und durchaus heterogene(re) musikalische Biographie (u.a. Hardcore mit The Lowest Form).

Auf „Axis“, ursprünglich vor der Pandemie konzipiert als Soundtrack für eine Tanzperformance, die dann doch nicht zustande kam, setzt Younger bewusst „primitives“ Equipment ein (“cheap FX, contact mics, noise boxes”). Hinzukommen Gastmusiker an Geige, Gitarre, Cello sowie Gesang von Alex Tucker.

Mit zerhäckselten Störtönen beginnt das das Album eröffnende „Para“, bevor melodische Passagen einsetzen. Das elektronische Gebrutzel, das sich immer wieder verdichtet, gibt dem Stück eine dissonante Unruhe. „Moskito“ mit seinem kuriosen, kargen und schleppenden Rhythmus, klingt anfangs nach Minimaltechno, dann lassen sich dissonante Streicher erahnen. “Crash” dagegen ist – dem Titel zum Trotz – ruhiger, besitzt fast schon Ambientcharakter. Hier sorgen Streicherpassagen für Momente der Melancholie. Dieses Innehalten wird mit den Zahnarztbohrersounds, die “Repellent” einleiten, beendet. Dann setzen verzerrte Beats ein. “Mole” knistert, als werde eine Verpackung geöffnet. Das ist ein dunkles Stück Geräuschmusik mit Streicherpassagen, die an einen Folk Horror-Soundtrack denken lassen. Auf dem düsteren Titeltrack hört man übereinandergeschichtete schabende und nach Sirenen klingende Sounds, die in einer Kakophonie untergehen. “Tower” schließlich ist ein im Kontext des Albums fast schon orchestraler, dramatischer Track. The rest is silence. (MG)

Label: Dais Records