HOLLYWOOD DREAM TRIP: Second Album

Stephen Meixner hat neben seiner Arbeit mit Contrastate und Soloaufnahmen auf seinem kleinen Label Black Rose Recordings in den letzten Jahren eine Reihe von Alben anderer Künstler aus dem weiten Feld der Geräuschmusik veröffentlicht – zuletzt wurden bei uns noch hervorragende Alben von rlw und Asmus Tietchens besprochen.

Nun wiederveröffentlicht er das zweite Album von Hollywood Dream Trip, einem aus Christoph Heemann und Will Long bestehenden Duo, das um 2013 aktiv war (und insgesamt drei Alben veröffentlichte), dem Jahr, in dem auch das lapidar „Second Album“ betitelte Zweitwerk in Aachen aufgenommen wurde. Ursprünglich war „Second Album“ nur als auf 50 Exemplare limitierte CD-R während einer Tour von Heemann und Long erhältlich.

Eingespielt u.a. mit Moog Rogue und einem Roland MC-202 beginnt „Second Album“ mit dunklem, reduziertem Dröhnen und Pulsieren, zu dem nach und nach melodische flächige Sounds hinzukommen, die anfangs im Hintergrund bleiben. In weiteren Verlauf der 40 Minuten zu einem lauter werdenden, an- und abschwellenden Drone steigern. Als vor etlichen Jahren auf diesen Seiten Hollywood Dream Trips „Would You Like To Know More?“ besprochen wurde, konnte man lesen, man könne den Namen des Projekts „aber auch als Hinweis auf das Unterbewussste, Somnambule sehen – auf das, was dem Verstand oft nur indirekt zugänglich ist. Letzteres kommt einem beim Hören der zwei etwa 20-minütigen Tracks dann auch schnell in den Sinn.“

Letztlich passen diese Überlegungen auch zu dieser Veröffentlichung. Das ist nämlich, um auf das zweite Substantiv im Projektnamen zu kommen, tatsächlich eine im wahrsten und beiderlei Wortsinne „traumhafte“ Musik“ und es ist ein interessanter Kontrast zwischen dem doch recht prosaischen Titel des Albums und dieser Musik, der fortwährend ein Moment des Ver- und Entrücktseins innewohnt. Man kann sich problemlos eine nächtliche Fahrt durch die Hollywood Hills vorstellen, während man die CD hört und an David Lynchs Haus vorbeifährt. Zu dieser durchgängig somnambulen Atmosphäre passt dann auch das von Christoph Heemann gezeichnete Cover. (MG)

Label: Black Rose Recordings