Wir wollten zu bestimmten Klängen zurückkehren, die wir viele Jahre nicht gehört hatten: Interview mit La Porta Ermetica

Mit La Porta Ermetica hat sich eine neue Supergroup der italienischen Underground-Szene formiert, die sich der rituellen und okkulten Musik verschrieben hat. Ihre Debütveröffentlichung “Si Sedes Non Is” sorgte mit ihrer dunklen, mystischen Atmosphäre und einer klaren thematischen Ausrichtung für Aufsehen. Auf dem kurze Zeit später erschienenen Nachfolger, dem Tape “La Bugia”, führen sie dieses Konzept weiter und zollen dabei dem gleichnamigen Gedichtband des Marquis Massimiliano Savelli Palombara, einem okkult inspirierten Universalgelehrten es 17. Jahrhunderts, Tribut. Inspiriert von alchemistischen und hermetischen Traditionen, verweist das Projekt sowohl mit seinem Namen als auch durch seine klanglichen Experimente auf die ebenfalls von Palombara entworfene magische Tür der römischen Villa Palombara – und fungiert bei entsprechender Rezeptivität selbst wie ein auditives Portal zu einer ungekannten Dimension. Die Band besteht aus erfahrenen Mitgliedern der italienischen Undergroundszene(n), darunter Claudio Giammarini (Ain Soph, Circus Joy, Malato), Adriano Vincenti (Macelleria Mobile Di Mezzanotte, Cronaca Nera) und Devis Granziera (Teatro Satanico). Verstärkt durch Elisa Pambianchi und nun auch Martino Cappelli, die gerade ihr neues Bandprojekt Dear Company aus der Taufe gehoben haben, gelingt es ihnen, mit traditionellen Instrumenten, rituellen Klangstrukturen und einer cinematisch eingefärbten Ästhetik eine zeitlose Atmosphäre zu schaffen, die tief in der italienischen Esoterik verwurzelt ist. Über diese und andere Themen sprachen wir kürzlich mit der Band.

Englisch | Italienisch

Da Ihr alle schon lange als Musiker aktiv seid und teilweise in den gleichen Gegenden (Rom und Venetien) lebt, kennt Ihr Euch vermutlich schon lange. Wie kamt Ihr auf die Idee, La Porta Ermetica zu gründen?

DEVIS: Venetien ist ziemlich weit von Rom entfernt, wir leben also nicht in derselben Gegend. Aber es stimmt, dass Claudio, Adriano und ich uns schon lange aus der italienischen Industrial-Szene kennen und in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet haben. Dennoch ist La Porta Ermetica ein von Adriano und Claudio konzipiertes Projekt. Ich kann nur hinzufügen, dass Adriano mich mit einer klaren Vision kontaktierte. Er war daran interessiert, ein italienisches esoterisches Industrial-Projekt zu schaffen, das irgendwie von der ersten Welle der alten italienischen Industrial-Musikszene inspiriert war. Ich schlug vor, es La Porta Ermetica zu nennen, weil es auf die lange okkulte Tradition unseres Landes verweist, auf Rom, die Hauptstadt Italiens, wo Adriano, Claudio und Elisa leben, und auch auf jene hermetischen Themen, die für Adriano von besonderem Interesse sind, der ein leidenschaftlicher Student dieses Themas ist.

CLAUDIO: Wir sind schon lange befreundet, aber erst jetzt ist es uns – auch dank der Technologie – gelungen, gemeinsam ein echtes musikalisches Projekt zu verwirklichen und nicht nur eine sporadische Zusammenarbeit, wie es in der Vergangenheit der Fall war.

Euer Album „Si Sedes Non Is“ und das Tape „La Bugia“ sind voller mystischer Referenzen. Was hat euch dazu inspiriert, euch auf die Poesie und die Porta Magica des Marquis Palombara zu beziehen?

ADRIANO: Die Inspiration für Marquis Palombara und Porta Magica sowie für die Stadt Rom im Allgemeinen kam von der Namenswahl, die Devis vorgeschlagen hatte. Wir beschlossen, bestimmte Themen musikalisch zu erkunden, und dieser römische Fokus nahm mit der Namenswahl Gestalt an.

CLAUDIO: Wir wollten zusammen spielen, wir wollten zu bestimmten Klängen zurückkehren, die wir viele Jahre nicht gehört hatten und die sowieso Teil unserer Vergangenheit waren. Devis‘ Wahl des Bandnamens tat sein Übriges, also war es naheliegend, mit Marquis Palombara zu beginnen.

Seht ihr einen Hauptunterschied zwischen diesen beiden Veröffentlichungen? Wurden sie zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Absichten aufgenommen?

DEVIS: Andere Zeiten. “La Bugia” entstand mit mehr Bewusstsein und Fokus, da es erst später komponiert wurde.

CLAUDIO: Die Tracks der EP weisen klangliche Veränderungen auf, die einen Auftakt zu dem nächsten Album von La Porta Ermetica bilden.

ELISA: Der Zeitpunkt der Veröffentlichungen spiegelt größtenteils die Chronologie der Kompositionen wider. Also ja, “Si Sedes Non Is” wurde vor “La Bugia” konzipiert, auch wenn einiges Material vom ersten Werk in das zweite verschoben wurde. Meiner Meinung nach zeigt unsere Arbeit, einschließlich der unveröffentlichten Stücke, eine zunehmende Verbindung zwischen den einzelnen Entwürfen in Bezug auf Ideen und Klänge.

Könnt ihr uns erzählen, wie der Gemini 23-Remix entstanden ist? War er nur ein Mittel, um La Porta Ermetica zu promoten?

DEVIS: Für fast jeden LPE-Track arbeiten wir an vielen Variationen und Remixen. Der „Gemini 23 Remix“ war nur eine der Versionen des gleichnamigen Tracks, den wir im Juni 2023 veröffentlicht haben. Das ist der Grund für den Namen, da Zwillinge das Sternzeichen des Monats Juni sind. Derselbe Track ist auf dem Album “Si Sedes Non Is”, allerdings mit einem alternativen Mix. Wir haben uns entschieden, den „Gemini 23 Remix“ an diesem Datum zu veröffentlichen, weil Zwillinge der esoterischen Tradition zufolge mit Merkur, der Gottheit der Kommunikation, verbunden sind, und wir wollten, dass LPE diese magischen Einflüsse des Merkur für sein Debüt nutzt.

Welche Rolle spielen eure jeweiligen Erfahrungen aus Projekten wie Ain Soph, Teatro Satanico, Macelleria Mobile Di Mezzanotte und anderen Gruppen in der Arbeit von La Porta Ermetica?

DEVIS: Schwer zu sagen. Ich glaube, es ist unmöglich, uns von unseren früheren musikalischen, kulturellen und okkulten Erfahrungen zu trennen. Irgendwie werden diese Erfahrungen auf die eine oder andere Weise immer unseren Geist beeinflussen.

ADRIANO: Jede Art von Erfahrung und Klangforschung, die ich bisher gemacht habe, auch bei meinen anderen Projekten, ist Teil meiner künstlerischen Ader und meiner Herangehensweise an das Thema, die bei jedem Projekt immer neu ist. Für mich ist La Porta Ermetica also immer noch ein Teil meiner künstlerischen Klangreise.

CLAUDIO: Meine Erfahrungen, wie meine Mitgliedschaft bei Ain Soph und meine heutige Teilnahme an Circus Joy und MALATO, lassen sich nicht auslöschen. Tatsächlich ist es diese Mischung aus Genres und musikalischen Einflüssen aus unseren unterschiedlichen Erfahrungen, die den Sound von La Porta Ermetica erzeugt.

Eure Musik wirkt oft zeitlos. Wie erzeugt ihr diesen Eindruck, wenn er beabsichtigt ist?

DEVIS: Meiner Meinung nach sollte gute Musik immer ein bisschen „out-of-time“ klingen. Sonst ist es nur modische Unterhaltung.

CLAUDIO: Aus der Zeit gefallen? Vielleicht ist unser Klang schon lange nicht mehr zu hören.

Ich habe einmal in einer Kritik über eine andere Band geschrieben, dass der Lo-Fi-Charakter mancher Aufnahmen zu einer gewissen „Authentizität“ beiträgt. Wie wichtig ist es euch, nicht zu perfekt zu klingen?

DEVIS: Was mich betrifft, ist mir „Lo-Fi“-Sound egal. Wenn meine älteren Audioproduktionen „Lo-Fi“ klangen, lag das nur an der schlechten Qualität der billigen Technologie, die ich mir in den späten 80ern und 90ern leisten konnte. Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass wir während der Aufnahmestudio-Sessions gerne live spielen. Daher gibt es oft einige Störungen und kleine Ausrutscher, die wir in der endgültigen Audioproduktion beibehalten, weil diese Fehler jene Art von menschlichem Gefühl hinzufügen, das bei zu vielen gewöhnlichen Musikveröffentlichungen fehlt.

CLAUDIO: In den 1980er Jahren war der Low-Fidelity-Sound der damaligen Technologie geschuldet, die sehr teuer und nicht für jeden erschwinglich war, obwohl mir der dreckige, kranke Sound schon immer gefallen hat. In der heutigen modernen Zeit mit billiger, erschwinglicher Technologie bedeutet die Herstellung eines Low-Fidelity-Produkts, dass man es auf diese Weise machen möchte und damit arbeiten muss.

Es versteht sich fast von selbst, dass die Tradition der rituellen Musik der 80er Jahre ein wichtiger Hintergrund für La Porta Ermetica ist, da Ain Soph selbst Teil dieser Tradition war. Welche anderen Bands und Musikprojekte dieser Art haben euch inspiriert? Italien hatte in dieser Ära eine ganze Reihe kreativer okkulter und ritueller Industrial-Gruppen…

DEVIS: Rosemary’s Baby aus Verona, in Venetien, der Region, in der ich lebe. Es gibt nicht so viele Leute, die sich an sie erinnern, weil dieses Projekt nur ein paar Jahre dauerte. „Magia Sexualis (Rito di conclusione)“, der letzte Titel auf “Si Sedes Non Is”, ist eine Hommage an dieses Projekt.

CLAUDIO: Ich habe Sigillum S aus Mailand immer bewundert

ADRIANO: Ain Soph, Capricorni Pneumatici, Sigillum S, Lashtal, Rosemary’s Baby, Cordi Cinti Serpente, Choronzon Club, Gerstein, Thelema und viele mehr. Sie sind vielleicht am einfachsten zu finden, was Veröffentlichungen angeht. Sicherlich gab es Projekte, die auf ein paar Kopien von Kassettenveröffentlichungen beschränkt wurden und nun fast unwiederbringlich sind. Sicherlich werden wir in Zukunft, wie bei unserem ersten Album mit dem Tribute-Track an Rosemary’s Baby und der Zusammenarbeit mit Capricorni Pneumatici, die Möglichkeit haben, im Zuge dieser Projekte oder mit noch aktiven Mitgliedern derselben etwas zu schaffen.

Gibt es andere zeitgenössische Projekte, die in euren Augen diese besondere Stimmung hervorrufen?

ADRIANO: Es gibt sicherlich gute Projekte da draußen, aber mein persönlicher Schwerpunkt liegt auf der italienischen Industrial-Okkult-Musik der 80er Jahre, und mit dieser beschäftigen wir uns in diesem Projekt am meisten, und nicht mit neuen Ansätzen.

CLAUDIO: Abgesehen vom römischen Projekt New Processean Order, in dem Spectrae, eines der Mitglieder von Ain Soph, spielt, sind mir derzeit keine italienischen Gruppen bekannt, die musikalisch auf das esoterische Genre Bezug nehmen.

Es heißt, La Porta Ermetica sei „ein neues esoterisches Industrialprojekt (im esoterischen Industriestil der 80er Jahre). Wolltet ihr bewusst Musik machen, die eng mit den 80ern (Underground) verbunden ist?

ADRIANO: Das Projekt entstand aus dieser Inspiration heraus. In einem wegweisenden Artikel aus dem Jahr 2002 skizzierte Devis eine Art kurze Geschichte der italienischen esoterischen Industrial-Musik in den 1980er Jahren. Dieser Aufsatz mit dem Titel „Erinnerungen an italienische Crowley-Industrial-Musik“, der in der Zeitschrift Dimonia von Sottomondo Edizioni veröffentlicht wurde und den ich zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung las, hat mich immer angeregt, und im Laufe meiner Klangforschung dachte ich daran, – ausgehend von dem, was Devis geschrieben hatte – ein völlig neues Projekt zu starten: La Porta Ermetica. In diesem Aufsatz erwähnte Devis viele Projekte aus den 80er Jahren, von denen einige sehr schwer zu finden waren, da sie fast ausschließlich auf Kassette veröffentlicht und nie wieder aufgelegt wurden. Diese Veröffentlichung, zusammen mit der Klangforschung und dem Sammelfieber, veranlassten mich, Devis und Claudio zu kontaktieren, um ein neues Projekt zu gründen, La Porta Ermetica. Nicht eine bloße Nachbildung dieser Klänge, sondern eine thematische und klangliche Neuinszenierung davon.

Gab es damals auch eine stärkere Verbindung zu internationalen Vertretern dieser Musikrichtung (Zero Kama, frühe Current 93, um nur zwei zu nennen)? Seht ihr La Porta Ermetica auch in dieser breiteren europäischen okkulten Tradition oder würdet ihr sagen, dass es ein Projekt mit einer spezifisch italienischen Prägung ist?

ADRIANO: Ich glaube, dass das Projekt ganz bewusst italienische Inspirationen hat, sodass wir uns auch in Zukunft in dieser Tradition bewegen werden, ungeachtet der Tatsache, dass wir die Arbeit von Pionierbands wie den von euch genannten kennen und schätzen. Zu den von euch genannten Namen würde ich auch die erste Coil und Zos Kia zählen.

Eure Stücke wie „Prologus Hermeticus“ und „Sane Occultism“ wirken wie eine Klangmeditation und würden auch in einen düsteren, atmosphärischen Film passen. Welche Ziele verfolgt ihr mit der Erzeugung solcher Stimmungen?

ELISA: Unsere Musik hat eine filmische Atmosphäre, die auf unseren Hintergrund zurückzuführen ist. Einige Stücke werden das sicherlich stärker widerspiegeln als andere. Unsere Einstellung ist jedoch immer meditativ und unser Ziel ist es, den Hörer zu einer tiefen Selbstreflexion zu führen.

Wie laufen die Kompositionsprozesse und die Aufnahme eurer Stücke ab? Welche Rolle spielt Technologie für eure Musik? Wurde eure Aufnahme- (und Kompositions-)Art durch Technologie und früheren Erfahrungen in anderen Bands beeinflusst?

DEVIS: Meine Freunde leben in Rom, ich in Venetien, daher macht die moderne Technologie die Fernarbeit sicherlich einfacher. Was die Komposition angeht, befolgen wir keine sehr strengen Regeln. Normalerweise nimmt einer von uns ein Demo auf. Ah … das ist die einzige Regel, die wir tatsächlich befolgen: Alle Demos müssen von esoterischen Themen oder einer ähnlichen Stimmung inspiriert sein. Dann teilen wir das Audio mit den anderen und jeder kann daran arbeiten. Deshalb produzieren wir, wie schon bei Gemini 23, verschiedene Versionen vieler unserer Tracks.

Der Track „VITRIOL“ bezieht sich auf ein alchemistisches Prinzip. Welche Bedeutung haben die Erkenntnisse der Alchemie, der Hermetik und des Okkultismus für eure Musik? Seht ihr euch als Vermittler dieser Themen? Auch bei Ain Sops „Ars Regia“ spielte dieses Konzept eine Rolle.

CLAUDIO: VITRIOL (Visita Interiora Terrae, Rectificando Invenies Occultum Lapidem) wurde von mir komponiert, nachdem ich 1984 ein Buch von Paracelsus gelesen hatte. Es wurde unter meinem eigenen Namen auf einer Audiokassette für „Misty Circles“ veröffentlicht und später 2006 auf einer rechteckigen Mini-CD für OEC Records neu aufgelegt. Ich war begeistert, als Adriano und Devis vorschlugen, es mit LPE noch einmal zu machen. Da wir zur gleichen Zeit mit Ain Soph “Ars Regia” schrieben, wurde das Konzept von VITRIOL aufgegriffen, aber die beiden Stücke sind völlig unterschiedlich, nur der Titel blieb gleich.

Eure Arbeiten wirken fast wie eine Art Klangarchiv für rituelle Praktiken. Wie gelingt euch die Suche nach der richtigen Balance zwischen Authentizität und Kreativität?

DEVIS: Wir spielen Musik, die von esoterischen Themen inspiriert ist, aber wir sind keine Sekte oder ein Zirkel oder so etwas in der Art. Das muss klar sein. Es ist jedoch offensichtlich, dass wir, wenn wir uns für solche Themen interessieren, über ein gewisses Wissen im Umgang damit verfügen, aber dieses Wissen und die mögliche Praxis beziehen sich nur und ausschließlich auf die einzelnen Mitglieder von LPE und nicht auf das LPE-Projekt selbst.

Viele eurer Sounds scheinen von physischen Geräuschen wie Ketten, Glocken oder Perkussion zu leben. Welche Rolle spielt die Auswahl der Klangquellen in eurer Arbeit?

DEVIS: Ich schätze, das ist meine Schuld, es liegt an meiner Beteiligung am Teatro Satanico-Projekt. Wenn ihr einmal eines der Alben angehört haben, die TS in den letzten sechs/fünf Jahren veröffentlicht hat, oder wenn ihr jemals die Gelegenheit hatten, bei einem Live-Auftritt dabei zu sein, werdet ihr bemerkt haben, dass wir begonnen haben, Rahmentrommeln, Tamtams, Gongs usw. zu verwenden. Da ich hauptsächlich in meinem eigenen Heimstudio arbeite, kommt es vor, dass ich bei der Arbeit an den Stücken von La Porta Ermetica dieselbe Instrumentierung verwende.

Im Titeltrack „La Bugia“ steht die Stimme von Elisa Pambianchi im Mittelpunkt. Wie schafft ihr die Balance zwischen Gesang, Percussion und anderen Klangtexturen, die hier besonders gut gelingt?

ELISA: Bei LPE betrachte ich mich selbst eher als ein weiteres Instrument denn als Sängerin. Vielleicht fällt es mir deshalb immer überraschend leicht, meine stimmlichen Eingriffe in den kreativen Prozess einzubauen. Ich muss auch hinzufügen, dass die anderen Mitglieder extrem offen und neugierig sind, was eine Stimme zu einem Track beitragen und darstellen kann. In diesem Fall zum Beispiel, wenn ich mich recht erinnere, schickten sie mir diesen Ausschnitt aus Palombaras Text und baten mich, alles aufzunehmen, was passen könnte. Also beschloss ich, einen zweistimmigen Refrain aufzunehmen (eigentlich gibt es zwei verschiedene Versionen davon), und dann fügten wir das Schlagzeug hinzu und stellten den Track fertig.

Elisa ist für dieses Tape der Gruppe beigetreten, ist sie jetzt auch ein festes Mitglied?

ELISA: Ich war eigentlich fast von Anfang an Teil des Projekts, daher meine Teilnahme an “Sane Occultism” und “VITRIOL”. Ich habe mich entschieden, beim ersten Album als Tecla Nives akkreditiert zu sein, nur um mögliche Konflikte mit dem anderen Projekt zu vermeiden, bei dem ich damals war, aber ich bin mehr als glücklich, diese Reise mit diesen großartigen Musikern und Freunden zu teilen.

CLAUDIO: Wir wollten Elisa von Anfang an als vollwertiges Mitglied, aber sie sang damals in einem anderen Projekt, sodass sie auf unserer Debüt-CD als Gast unter einem Pseudonym auftritt. Als wir jedoch hörten, dass sich ihre Band aufgelöst hatte, wollten wir sie unbedingt dabei haben. Auf dem neuen Werk ist auch Martino Cappelli zu hören, ein ausgezeichneter Gitarrist, der jetzt ebenfalls Mitglied der Band ist und sein Debüt mit uns beim Rituals Over Limburg-Festival gab.

In „Theme 2“ interpretiert ihr ein Stück von Ain Soph neu. Was hat euch dazu bewogen, dieses Stück noch einmal aufzugreifen? Handelt es sich um eine Neuinterpretation/ein Coversong und könntet ihr auch ein paar Worte dazu sagen, wie ihr bei der Aufnahme des Stücks vorgegangen seid?

ADRIANO: Das Cover von “Thema II” wurde von einem Cover inspiriert, das Macelleria Mobile di Mezzanotte Anfang der 2000er erstellt hatten und das in der Ain Soph-Hommage “Tutti a casa” veröffentlicht wurde. Der Titel wurde immer wieder aufgegriffen und ich fand, dass er ein toller Aufhänger für das Projekt war. Tatsächlich war er eines der ersten Dinge, an denen wir gearbeitet haben.

CLAUDIO: Adriano mochte “Thema II” von Ain Soph ‚I‘ immer so sehr, dass er es mit MMM auf dem Tributalbum ‚Tutti a casa‘ spielte. Als er also vorschlug, es noch einmal mit LPE zu spielen, war ich sehr geehrt.

Gibt es weitere Themen und Referenzen, die ihr für zukünftige Veröffentlichungen erkunden wollt? Haben ihr bereits neues Material aufgenommen?

ADRIANO: Die Arbeit an neuem Material geht weiter; das Projekt ist sehr aktiv und wir planen, in naher Zukunft ein neues Album zu veröffentlichen.

ELISA: Wir arbeiten derzeit am dritten Album, das hoffentlich noch dieses Jahr erscheinen wird, und an mindestens einem weiteren Track, der möglicherweise separat veröffentlicht wird. Unser Sound verändert und entwickelt sich ständig, und ihn zu erforschen, führt uns in verschiedene Richtungen, auch wenn der Hauptfokus derselbe bleibt. Sagen wir, in diesem unveröffentlichten Material könnte man einen Hauch von ethnischen Saiteninstrumenten finden …

CLAUDIO : Wir mögen wirklich, was wir schaffen, und wir wollen damit weitermachen, zunächst für uns selbst, und wenn es dann auch anderen gefällt, werden wir noch glücklicher sein. Unser nächstes Album wird “Horti Lamiani” heißen, der lateinische Name des Gartens, in dem im 17. Jahrhundert die Villa Palombara gebaut wurde.

Interview: MG & US

Konzertfoto: Konchok Gyaltsen

La Porta Ermetica @ Bandcamp | Facebook | Instagram

.