LA PORTA ERMETICA: La Bugia

Wie aus dem Nichts erschien kürzlich mit „Si Sedes Non Is“  die Debütveröffentlichung der Gruppe La Porta Ermetica, einer – salopp formuliert – Supergroup für okkulturelle, rituelle Musik (mit (ehemaligen) Mitgliedern von Ain Soph, Teatro Satanico und Macelleria Mobile Di Mezzanotte). Weiterlesen

LA PORTA ERMETICA: Si Sedes Non Is

Rituelle, okkulturelle Musik im Bereich des (Post-)Industrials ist untrennbar verbunden mit (insbesondere den frühen) Aufnahmen Ain Sophs. Die ersten Alben der Italiener mit ihren verrauschten Klangflächen, in denen mysteriöse Stimmen meistens Unverständliches rezitierten, sind essentielle Veröffentlichungen. Weiterlesen

An die Freude: Live-Album von Ain Soph bei Klanggalerie

Auf dem Wiener Label Klanggalerie ist jüngst ein neues Live-Album der römischen Legende Ain Soph erschienen, einer Band, die seit Mitte der 80er demonstriert, dass sie die Sprachen des okkulten Ritual-Industrial ebenso beherrscht wie die des Folk, des sakral und neoklassisch angehauchten Kunstliedes und prog-inspirierter Rocksongs. Das Konzert fand im Oktober 2021 im Live Music Club Replugged statt, wo sich die Römer in der Besetzung Weiterlesen

NORTHGATE / MALATO: Vnion

Zumindest für die Römer von Malato war das auf der ersten Seite des vorliegenden Tapes dokumentierte Konzert bei der Destination Morgue ein Heimspiel, und das nicht nur wegen des Aufführungsortes, sondern weil Alessandro Marchettini sowohl zur Band gehört, als auch das Festivals organisiert. Aber wie der Titel schon sagt, treten sie und der unter dem Namen Northgate firmierende Mailänder Evor Ameisi in der knappen Dreiviertelstunde als Einheit auf. Weiterlesen

Live at Piper 1986: Aufnahme des ersten Ain Soph-Konzertes auf CD

Mitte Juli erscheint ein Mitschnitt des ersten Auftritts der römischen Kultband Ain Soph erstmals auf CD. Das mit Korg-Synthies und ritueller Perkussion bestrittene Konzert fand ebenfalls in Rom im berühmten Piper Club unweit des Villa Borghese-Parks statt, einer Location, die seit den 60ern und mit einigen Unterbrechungen bis heute existiert. Musikalisch fällt die Darbietung in die esoterisch-okkulte Frühphase der in ihrer inhaltlichen und musikalischen Wechselhaftigkeit für viele ungreifbaren Band, deren Umfeld sich über Weiterlesen

AIN SOPH / SIGILLUM S: s/t

In der Geschichte okkulter Musik waren die späten Achtziger eine wichtige Umbruchszeit. Zwar gab es okkult-rituelle Musik in der Tradition der Industrial Culture schon das ganze Jahrzehnt über, doch waren es die Jahre kurz vor den Neunzigern, als all dies mehr und mehr die Form von Genres annahm, ganz in der Nachbarschaft siedelte sich schon bald der personell und thematisch zum Teil verwandte Apocalyptic Folk an. Zeitgleich nahmen breitere Kategorien wie Post Industrial oder die Schwarze Szene ihre heutigen Konturen an und stellten als oft nur halbherzig akzeptierte Rahmen mit ihren Weiterlesen

NEW PROCESSEAN ORDER: CrucifEgo

Nach eigener Angabe ist der New Processean Order keine Band, und das nicht nur deshalb, weil die Besetzung neben Hauptinitiator Alessandro Papa bei jeder Veröffentlichung variiert und sich primär aus bekannten Musikern anderer Projekte zusammensetzt. NPO versteht sich darüberhinaus als musikalischer Arm einer Neugründung der von Robert DeGrimston gegründeten Process Church of the Final Judgement, was ein hehres Anliegen ist. Wie sehr die mitwirkenden Musiker hinter diesem Konzept stehen, ist nicht entscheidend für ihre Teilnahme, und vermutlich sind von Weiterlesen

MALATO: Avamposto Malato

Für eine Band, die sich Malato – „krank“ – nennt, fabrizieren die fünf Italiener aus dem Dunstkreis von Ain Soph und Circus Joy eine ausgesprochen wohlorganisierte Musik – zumindest entsteht dieser Eindruck beim ersten Hördurchgang ihrer (noch) aktuellen EP „Avamposto Malato“. Die vordergründig kompakten Songs sind durchgehend auf Clubtauglichkeit getrimmt, auch wenn sie im Einzelnen ziemlich unterschiedliche Poptraditionen channeln – wavige, housige und zuguterletzt solche, die recht nah am Industrial sind. Weiterlesen

NAEVUS: Stations (2CD inkl. Bonus Disk „Others“ lim. 111)

Lloyd James von Naevus hat eine angenehme Stimme und wenn es sein muss auch ein Händchen für schöne Melodien. Wahrscheinlich verstören seine Songs deshalb niemals direkt, auch wenn die Musik stets das Gefühl vermittelt, von etwas Ernstem, mitunter Drastischem zu künden. Erst mit der Zeit registriert man, dass die eingängigen Stücke einen doppelten Boden haben. Heterogene Elemente harmonieren nie ganz miteinander, oft wirken die Drums wie Versatzstücke einer Kollage, die dem Gesang und den restlichen Spuren kurzerhand aufgeklebt wurden. In die Melodik schleicht sich immer wieder eine Verweigerungshaltung ein, die dem Wohlklang eine spröde Monotonie entgegenhält. Den Songtexten Weiterlesen

AIN SOPH: Ars Regia (LP Re-Release + Buch)

Es ist nicht leicht, etwas Allgemeines über Ain Soph zu sagen. Die Interessen und Ausdrucksweisen der römischen Band haben sich in den knapp drei Jahrzehnten seit ihrer Gründung zum Teil extrem gewandelt. Das gleiche lässt sich über die Stimmung ihrer Musik sagen, ähnliches über die Haltung des von einigen Umbesetzungen geprägten Kollektivs, die immer deutlich präsent ist, auch dann, wenn sie vordergründig vage und ungreifbar bleibt. Vergleicht man bestimmte Referenzen im Bandkosmos untereinander oder mit den Interessen der einzelnen Musiker in ihren anderen Aktivitäten Weiterlesen

I feel free to create without superstructure. Interview mit Marcello Fraioli alias Spectre

In allen Milieus erscheinen die Figuren am interessantesten, die auf den ersten Blick schwer greifbar oder gar widersprüchlich wirken. Freilich kann so etwas auch schnell zu einer Masche werden – Widersprüchlichkeit kann forciert werden, und nichts ist so langweilig wie gespielte Ambivalenz. Zudem kann eine schwere Verortbarkeit auch das Resultat bloßer Ratlosigkeit sein. Daneben gibt es Figuren wie Spectre. Weiterlesen

WRAITHS: Dust in Our Mouths

„I will show you fear in a handful of dust“ T.S. Eliot

„The nethermost caverns […] are not for the fathoming of eyes that see; for their marvels are strange and terrific. […] Great holes secretly are digged where earth’s pores ought to suffice, and things have learnt to walk that ought to crawl.” H.P. Lovecraft

Labels wie Aurora Borealis sind die Heimstatt von Grenzgängern, die enge Genrekorsetts zu Recht sprengen: MENACE RUINE, WOLFMANGLER, BURIAL HEX, KTL oder SYLVESTER ANFANG II sind nur ein paar der Bands und Projekte, die in den letzten Jahren dort Alben veröffentlicht haben. Weiterlesen