SWANS: The Beggar

Die Wucht, mit der die Swans 2010 mit “My Father Will Guide Me up a Rope to the Sky” nach ihrer selbst so betitetelten „reconstitution“ wiederkehrten, beeindruckte und wer die darauf folgenden (Doppel-)Alben „The Seer“, „To Be Kind“ und  “The Glowing Man“ und die Konzerte  erlebte, die abseits der Lautstärke in ihrer schieren physischen Präsenz, Exzessivität und Überschreitung Band wie  Zuschauer an ihre Grenzen führten und dabei (auch) deutlich machten, was Musik noch immer kann, dem war klar, dass ein Ende irgendwann da sein würde und wenn auch nur aufgrund des fortschreitenden Alters der Beteiligten. Weiterlesen

Public Castration is a Good Idea: Wiederveröffentlichung des Livealbums der Swans

Auf Young God Records in den USA und Mute in Europa erscheint das urspünglich 1986 als „official bootleg“ erschienene Livealbum mit dem konfrontativen Titel „Public Castration Is A Good Idea“. Das Album enthält im Frühjahr 1986 gemachte Aufnahmen von verschiedenen Auftritten in England, während die Swans ihre Alben „Holy Money“ und “Greed” tourten.  Das damalige Lineup bestand aus Michael Gira, Jarboe, Norman Westberg, Algis Kizys and Ronaldo Gonzalez. Die Aufnahmen zeigen die Band in ihrer damaligen beeindruckenden monotonen Wucht und Wut.

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Swans mit Neuauflage von Children of God

Dieses Wochenende erscheint die remasterte Wiederveröffentlichung des Swans-Klassikers “Children of God”, der 1987 auf Caroline Records und Product Inc. herauskam. Das Album markierte damals den Übergang vom rauen No-Wave- und Noiserock-Sound der frühen Jahre hin zu feineren klanglichen Strukturen, die Raum für klassische Instrumentierung und Songwriteransätze mit folkigen Elementen bot. Als Bonus ist das Live-Album “Feel Good Now” enthalten, das im gleichen Jahr während einer Europatour mitgeschnitten wurde – es ist als zweite Disc in der CD-Version und als DL in der LP enthalten. Die Wiederveröffentlichung erscheint bei Mute und in Nordamerika beim hauseigenen Young God-Label. Weiterlesen

SWANS: Leaving Meaning

Wer ursprünglich glaubte, Michael Giras Insistieren, dass es sich bei der Wiederbelebung der Swans vor knapp zehn Jahren nicht um eine Reunion, sondern um eine „reconstitution“ handele, sei bloß eine semantische Spitzfindigkeit, den sollten die in den letzten Jahren entstandenen Alben und insbesondere die Auftritte eines Besseren belehrt haben: Das erste Album der neuen Weiterlesen

SWANS: The Glowing Man

In Richard Powers Roman The Time of Our Singing sagt der Ich-Erzähler an einer Stelle: „most people wanted from music not transcendence but simply companionship, a tune just as bound by gravity as its listeners were“. Wer die Swans bei einem ihrer zahlreichen Auftritte erlebt hat, der braucht nicht einmal auf Michael Giras Äußerung zum neuen Album zu verweisen (“I’m decidedly not a Deist, but on a few occasions – particularly in live performance – it’s been my privilege, through our collective efforts, to just barely grasp something of the infinite in the sound and experience generated by a force that is definitely greater than all of us combined.”), Weiterlesen

SWANS: White Light from the Mouth of Infinity & Love of Life

Es ist nicht leicht, etwas allgemein Einführendes zu den Swans zu sagen, ohne dabei Gemeinpläze zu bedienen. Ich schlage folgende Behauptung vor: Swans ist eine Band, die nicht jedem angeraten ist, ein unerfahrenes Sensibelchen mit Hang zu starker Identifikation könnte – weniger durch die Wucht der Musik als vielmehr durch den oft doppenbödigen, aber stets kompromisslosen Sarkasmus in Michael Giras Worten – fatal in Mitleidenschaft gezogen werden, psychisch wie physisch, und das gilt für alle Werkphasen der amerikanischen Band, die seit den Anfängen im No Wave und Power Rock der Weiterlesen

SWANS: The Seer

Als die Swans 1996 mit „Soundtracks For The Blind“ das letzte Studioalbum für 14 Jahre  veröffentlichten, waren das zwei CDs voller Loops, Collagen, Fragmente, ausufernder Stücke, die das vorwegnahmen, was später Postrock genannt werden sollte und auf gewisse Weise war das auch ein Eingestehen, dass man das, was musikalisch möglich war, ausgeschöpft und erschöpft hatte, ähnlich vielleicht wie das Spätwerk Shakespeares Theaterkonventionen und das, was zur damaligen Zeit aufführungstechnisch möglich war, sprengte. Weiterlesen