CONTROLLED DEATH: Demonic Trip Through Hell

Maso Yamazaki hat in den letzten Jahren mit seinem Projekt Controlled Death auf zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedensten Formaten eine monomanische Fixierung auf den Tod ausgelebt und zeigte das in Titelgebung u.a. durch Überaffirmation („Beautiful Decomposition“, “Hymn To Eternal Death”) oder durch das Hyperbolisch-Tautologische, wie eben auf dem ursprünglich als Tape auf Deathbed Tapes und nun auf Vinyl auf Phage Tapes veröffentlichten Zweitrack-Album „Demonic Trip Through Hell“.

In dem umfangreichen Werk des Japaners gab es immer wieder (kurze) Stücke, die den Eindruck erweckten, sie brächen mittendrin ab, ganz so, als würden sie aus dem Leben gerissen. Inmitten der Lo-Fi-Analogsynthkakophonie und dem kreatürlichen Gesang, dem Gurgeln und Röcheln, konnte man vereinzelt auch verrauschte Orgelklänge hören (wie etwa auf  “Dirge For The Departed”).

„Demonic Trip Through Hell“, passenderweise im “Death Control”-Studio aufgenommen, besteht allerdings aus zwei je 15-minütigen Tracks, die bis auf die Sekunde genau identisch lang sind und die den Eindruck erwecken, die Lautsprecher gäben den Geist auf. Der Analogsynth erinnert an das Brausen/Rauschen von Wind, man hört Geräusche, bei denen man sich fragt, ob einer der titelgebenden Dämonen gerade eine verlorene Seele in Stücke reißt. Im letzten Teil des ersten unbetitelten Tracks scheint dann eine in der Ferne verhallende Stimme dazuzukommen. Der zweite Track knüpft nahtlos daran an. Zwischendurch bekommt man den Eindruck, als heulten Sirenen inmitten der Verzerrungen. Beide Stücke wirken weniger fragmentarisch als einige andere Stücke von Controlled Death.

„Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnungen fahren.“, heißt es bei Dante bei seinem Gang durch die Unterwelt. So in etwa fühlt man sich nach diesen 30 Minuten. (MG)

Label: Phage Tapes