A Sense Of Unease Or Of Something Haunted. Ein Interview mit Grey Malkin

Etwas mehr als vier Jahre ist es nun her, dass die schottischen The Hare And The Moon das Ende ihrer Aktivitäten bekanntgaben. Wäre es danach wirklich still geblieben um deren Gründer Grey Malkin, würde man sich heute wahrscheinlich an sie erinnern wie an einen langsam verblassenden surrealen Traum und sich fragen, ob es sie je wirklich gab. Die Obskurität der Mitglieder, die niemals ihre Namen und Gesichter preisgaben, vor allem aber die ebenso Weiterlesen

A Sense Of Unease Or Of Something Haunted. An Interview with Grey Malkin

It’s been a bit over four years now since Scotland’s The Hare And The Moon announced the end of their activities. If it had remained really quiet afterwards about their founder Gray Malkin, one would probably remember them today like a slowly fading surreal dream and wonder if they ever really existed. The obscurity of the members, who never revealed their names and faces, but above all the equally intangible Weiterlesen

Ich halte nichts von Coolness. Interview mit der Sängerin und Schauspielerin Gloria de Oliveira

Als im vorigen Jahr “Fascination”, der erste Longplayer der jungen Künstlerin Gloria de Oliveira, die Runde machte, wunderten sich nicht wenige über die Reichhaltigkeit des Albums. Gerade in der Musik, die auf den ersten Eindruck perfekt in den seit Jahren angesagten Grenzbereich zwischen Wave und einem traumwandlerischen 4AD-Pop passt, erlebt man nicht sehr oft derart viele doppelte Böden, wenn es um Stimmungen und Macharten geht. Doch auch wenn “Fascination” durchaus die Weiterlesen

I do not believe in Coolness: An Interview with singer and actress Gloria de Oliveira

When “Fascination”, the first longplayer by the young artist Gloria de Oliveira, turned up last year, many were surprised by the album’s richness. Especially in music that seems to fit perfectly into the fashionable border area between synthie wave and a somnambulistic 4AD pop, it’s rather unlikely to find that many different layers of style and atmosphere. But even though “Fascination” definitely exudes the freshness of an debut, Gloria de Oliveira is anything but a newcomer. Weiterlesen

It’s hard and tender at the same time. Interview mit Comando Suzie

Als Raúl López vor rund fünfzehn Jahren sein Projekt Comando Suzie aus der Taufe hob, ahnte er wahrscheinlich kaum, dass er einem musikalischen Retrotrend zuvor kam, denn zur Mitte der Nullerjahre feierten die hippen Hochglanzmagazine noch einträchtig Postrock und Studentenfolk als die postmoderne Avantgarde der Stunde – erst Jahre später sollte mit Boy Hasher u.v.a. newwavig angehauchter Electropop durch die Postillen geistern, den das Weiterlesen

It’s hard and tender at the same time. Interview with Comando Suzie

When Raúl López launched his project Comando Suzie some fifteen years ago, he probably had no idea that he was anticipating a musical retro trend, because in the mid-90s the hip glossy magazines were still pushing post-rock and student folk as the post-modern avant-garde of the hour. Years later, when Boy Hasher and an array of other new wave influenced pop groups haunted the realm of music, the Catalan project has long since Weiterlesen

Es ist einfach das Gewebe des Seins. Interview mit Trappist Afterland

Wenn der australische Folkmusiker Adam Geoffrey Cole irgendwann im neuen Jahr seine erste Solo-LP herausbringen wird, wird diese aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die typischen Eigenschaften eines Debüts aufweisen, dieses Frische, Forsche, noch unbeholfen Suchende, da Cole bereits seit zehn Jahren mit Trappist Afterland aktiv war, von denen es beinahe jedes Jahr ein neues Album gab. Dass seine Musik auch weiterhin das Resultat einer ständigen Weiterlesen

It’s simply the fabric of being. Interview with Trappist Afterland

When Australian folk musician Adam Geoffrey Cole releases his first solo LP sometime in the new year, it will most likely not show the typical characteristics of a debut, this fresh, bold, still a bit awkward aura of experimentation, as Cole had already been active with Trappist Afterland for ten years with a new album almost every year. However, we can assume that his music will continue to be the result of a constant search: Trappist Afterland not only advanced to Weiterlesen

Natur spielt eine große Rolle in meinem Songwriting: Ein Interview mit Dark Leaves

Dark Leaves ist das Einmannprojekt von Patrick Aston, der in der Nähe der Küstenstadt Penzance in Cornwall lebt. Auf bislang einer EP und einem Album präsentiert er einen Dark Folk, der von der Geographie seiner Region beeinflusst ist. Im folgenden Interview sprach Patrick ausführlich über seine Karriere, seine Einflüsse und seine Pläne. Weiterlesen

It’s uneasy, it’s dark. Sängerin Elspeth Anne im Interview

In vielen Ländern der Welt und auch Europas wirkt die Vorstellung einer folkigen Musik, die gleichsam dunkel und morbid ist, wie ein interessantes Konstrukt. Auf den Britischen Inseln hat das, was man Dark Folk nennen kann, eine lange Tradition – überlieferte und eigens geschriebene Songs, die man auf Platten von Shirley Collins und anderen findet, offenbaren oftmals eine Schlagseite zu einer spukhaft eingefärbten Melancholie, und zahlreiche Beispiele aus klassischen Filmen, Literatur und bildender Kunst lassen sich finden. Die in Weiterlesen

Basically I make music that I like to listen to. Interview mit Alan Trench

Als der heuten in Griechenland lebende Alan Trench noch zusammen mit zwei Kollegen den bekannten World Serpent-Vertrieb leitete, bekamen viele erst nach und nach mit, dass er auch Musiker war. Um seine Folkband Orchis, von der 1994 der erste Longplayer herauskam, machte er wenig Wind, und so avancierte das geheimnisvolle Trio zu einem Geheimtipp, der halbherzigen Musikkonsumenten meist entging. Als diese Ära um die Jahrtausendwende zuende ging, hätten wahrscheinlich wenige damit gerechnet, dass Weiterlesen

Stimmen aus Heterotopia. Interview mit Anna Linardou

Anna Linardou veröffentlichte vor einigen Monaten ihr erstes Soloalbum, das ganz im Zeichen der Heterotopie, des “anderen Ortes” steht – eines weiträumigen Bereichs alternativer Möglichkeiten, der oft im Rahmen kindlicher Fantasien erkundet wird und der doch weit mehr ist als ein irrationales Refugium. Das recht umfangreiche Repertoire der Sängerin und Stimm-Performerin reicht von kreativen Vokalexperimenten bis zu populären griechischen Kunstliedern, vielen Weiterlesen

I don’t see any point in wasting time doing the same things: Ein Interview mit Michael Gira

Michael Gira hatte kurz vor Veröffentlichung des Albums „The Glowing Man“ bekanntgegeben, die Swans in der festen Bandkonstellation, wie sie seit 2010 existierten, aufzulösen und künftig mit einem losen Kollektiv von Musikern arbeiten zu wollen. „Leaving Meaning“, das jüngst erschienene Album, wurde dann auch sowohl mit altbekannten Musikern (z.B. Christof Hahn, Thor Harris, Norman Westberg) als auch mit neuen Gesichtern (z.B. Ben Frost, The Necks, Baby Dee, Anna von Hauswolff) aufgenommen. Weiterlesen

Von Kuurandia nach Eutopia und zurück. Interview mit der Musikerin Yuko Araki

Yuko Araki ist nicht nur Multiinstrumentalistin, sondern auch Multistilistin. In den letzten Jahren hat die in Tokio lebende Künstlerin einige Gruppen ins Leben gerufen, deren Musik von Acid House über Doom- und Black Metal-angehauchte Neoklassik bis zu imaginärem rituellem Folk reicht – eine musikalische Bandbreite, zu der sie Gesang, Percussion, Piano, diverse Elektronik und einiges mehr beisteuert. Auf ihrem Weiterlesen

All that lives with us affects creativity. Interview mit Margenrot

Obwohl der Name Margenrot für eine recht opulente Form experimenteller Elektronik steht, bewahrt sich die Musik doch eine durchweg geheimnisvolle Aura – vielleicht weil die zahlreichen Samples und Sprachfetzen auf ihrem bisher einzigen Release “Zangezur” diffus und unverständlich bleiben, vielleicht aber auch, weil die Kombination ritueller, zum Teil noisiger Elektronik mit Themen der Geschichte des mittelalterlichen Armeniens ebenso ungewöhnlich anmutet wie das Weiterlesen

It doesn‘t need to be fancy, it just needs to be real. Interview mit Torba

Torba, das Projekt des italienischen Klangbastlers Mauro Diciocia, existiert mittlerweile seit fast zehn Jahren und hat im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchgemacht – was Ende des letzten Jahrzehnts mit schweren, rauen Gitarrendrones begann, führte recht bald in die extremsten Gefilde des Harsh Noise, um auf den jüngeren Releases einer vielschichtigen Musik auf der Basis von Feldaufnahmen Platz zu machen, bei der sich Feinsinn und Groteske die Waage halten. Was sich wie ein Weiterlesen

It’s very difficult to come up with just two or three words that describe an act that crosses multiple genres: Interview mit Lost Harbours

Seit gut 10 Jahren existiert das aus Richard Thompson und Emma Reed bestehende Duo Lost Harbours. Auf inzwischen drei Alben und zahlreichen kleineren Veröffentlichungen spielen sie eine Musik, die sie selbst als „exprimental folk“ bezeichnen – und diese teils transzendentale Musik transzendiert auch tatsächlich (allzu) einfache Kategorisierungen und Genrebegrenzungen – „Hymns & Ghosts“ heißt fast schon programmatisch ein Album von Lost Harbours. Ursprünglich aus Southend-on-Sea stammend, lebt Thompson inzwischen in Lettland.  Weiterlesen

I don’t feel comfortable with the restrictions and rules of a tribe. Interview mit Simon Balestrazzi

Wenn man ein bisschen mit dem Werk Simon Balestrazzis vertraut ist und seine Arbeit verfolgt, kann man sich kaum vorstellen, dass er mal einen Tag lang nicht auf der Suche nach Sounds ist, sie im Studio bearbeitet und kollagiert, an seinen zum Teil eigens konzipierten Instrumenten bastelt oder mit Kollegen wahrscheinlich ganze Nächte hindurch jammt. Seit einigen Jahren ist es nicht ungewöhnlich, dass drei bis fünf seiner Longplayer pro Jahr herauskommen, seltener solo, häufiger von seinen zahlreichen Kollaborationen: Dream Weapon Ritual, DAIMON, A Sphere of Simple Green, Hidden Reverse und noch einige mehr. Weiterlesen

There’s always been hints of apocalypse in our work: Ein Interview mit Nonconnah

Das nach einem Ort in Tennessee benannte aus Zachary Corsa und Denny Wilkerson Corsa bestehende Duo Nonconnah spielt “Damaged hymns from the broken Mid-South”. Vorher hatten die beiden zahlreiche Tonträger unter dem Namen Lost Trail veröffentlicht, einem selbst so bezeichneten “ambient/drone/shoegaze project”. Musikalisch knüpft Nonconnah an das Vorgängerprojekt an: Feldaufnahmen, Samples, Giatarre und Drones werden zu einer Musik verdichtet, auf der das Dunkle und Mysteriöse, das sich im Klangbild, Artwork und in Tracktiteln widerspiegelt, (auch immer) ein Moment des Trostes enthält. Weiterlesen